DPYD

DPYD
Dihydropyrimidindehydrogenase

Enzymklassifikation
EC, Kategorie 1.3.1.2  Oxidoreduktase
Substrat 5,6-Dihydrouracil + NADP+
Produkte Uracil + NADPH

Die Dihydropyrimidindehydrogenase (DPD) ist ein Enzym aus der Gruppe der Oxidoreduktasen, das einen Schritt im Abbau von körpereigenen Pyrimidinen wie Uracil und Thymin katalysiert. Zusätzlich baut es verschiedene Cytostatika wie 5-Fluorouracil (5-FU) und Capecitabin ab. Eine Erbkrankheit, der DPD-Mangel (E79 nach ICD-10) führt dazu, dass sich diese Zytostatika bei der Krebstherapie im Körper anreichern und lebensbedrohliche Vergiftungen auslösen können. Bluttests für diese Erbkrankheit werden kommerziell angeboten.[1]

Die katalysierte Reaktion ist reversibel und geschwindigkeitsbestimmend, das heißt, je nach Verfügbarkeit der Ausgangs- und Endprodukte stellt sich ein Gleichgewicht ein. Das Enzym ist in allen Eukaryoten, so auch dem Schleimpilz Dictyostelium zu finden.[2]

Bedeutung und Hemmung

Bei etwa 5 % der Patienten, die 5-Fluorouracil als Zytostatikum erhielten, traten schwere Vergiftungssymptome bis hin zu Herzrhythmusstörungen auf. Vereinzelt wurde über Todesfälle berichtet. Grund für diese Reaktionen ist eine genetisch bedingte, verminderte Aktivität der Dihydropyrimidindehydrogenase.[3]

Das Enzym wird durch verschiedene Stoffe gehemmt, u. a.

  • Bromvinyluracil, ein Abbauprodukt des Virostatikums Brivudin (deswegen kann die gleichzeitige Gabe von 5-FU bzw. seinen Vorläufern und Brivudin zu gefährlichen Interaktionen führen),
  • Uracil,
  • Eniluracil.

Einzelnachweise

  1. S. Maurer, J. Thödtmann: Das Mammakarzinom: Diagnostik und Therapie. Govi-Verlag, Eschborn, 2003, ISBN 9783774109964
  2. ENZYM Eintrag
  3. H. Müller: Gentests: Antworten Zu Fragen Aus Der Medizinischen Praxis. Karger Publishers, 2005, ISBN 9783805578202

Weblinks


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