DRG-Baureihe E 21.5

DRG-Baureihe E 21.5
E 21.5
Nummerierung: E 21 51
Anzahl: 1
Hersteller: LHW, Bergmann-Borsig
Baujahr(e): 1927
Ausmusterung: 1966
Achsformel: 2'Do1'
Länge über Puffer: 14.940 mm
Dienstmasse: 121,9 t
Radsatzfahrmasse: 19,8 t
Höchstgeschwindigkeit: 110 km/h
Stundenleistung: 3.500 kW
Dauerleistung: 2.650 kW
Anfahrzugkraft: 253 kN
Leistungskennziffer: 28,7 kW/t
Treibraddurchmesser: 1.400 mm
Laufraddurchmesser: 1.000 mm
Stromsystem: 15 kV 16 2/3 Hz AC
Anzahl der Fahrmotoren: 8
Antrieb: Vorgelegeantrieb
Bremse: Druckluftbremse

Im Jahre 1924 wurden von der damaligen Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft insgesamt 5 Elektrolokomotiven mit Einzelachsantrieb bestellt, die dann 1927/28 ausgeliefert wurden. Im Gegensatz zu diesen Loks waren in Typenplan für elektrische Einheitslokomotiven bisher eher traditionelle Lokomotiven mit Stangenantrieb vorgesehen. Da bei anderen Bahnen aber schon gute Erfahrungen mit modernen Lokomotiven mit Einzelachsantrieb gemacht wurden, wollte die DRG mit diesen für den Schnellzugdienst vorgesehenen Loks den Anschluss an diese Entwicklung halten. Während diese Loks unter den Bezeichnungen E 18 01 (Achsfolge (1' Bo)(Bo 1'), später E 15 01), E 16 101 (1' Do 1'), E 21 01, E 21 02 (2' Do 1') und E 21 51 (2' Do 1') Einzelgänger blieben, entstanden hieraus die Baureihen E 17 und E 04 in größeren Stückzahlen.

Alle Lokomotiven verfügten über 4 einzeln angetriebene Achsen in unterschiedlichen Fahrwerkskonstruktionen und eine Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h.

Inhaltsverzeichnis

Technik

Als letzte Variante der Versuchslokomotiven wurde im Jahr 1927 die E 21 51 fertiggestellt. Am Bau waren die Linke-Hofmann-Werke, Breslau und die Bergmann- Elektrizitätswerke, Berlin-Rosenthal beteiligt. Auch sie besaß ein vorderes Drehgestell, vier im Hauptrahmen gelagerte Treibachsen und eine Bisselachse am hinteren Fahrzeugende. Allerdings waren hier nur die beiden mittleren Treibachsen seitenbeweglich. Der Aufbau war symmetrisch. Durch seine gerundete Form war er stilistisch Konstruktionen der 50er Jahre (z. B. Vorserien E 10 der DB) wesentlich ähnlicher als jenen seiner Zeit. Durch die kleineren Treibräder und eine andere Bremskonstruktion war das Fahrzeug kürzer, aber schwerer als die E 21, womit auch die Anfahrzugkraft stieg. Mit einer Stundenleistung von 3500 kW übertraf die Lok sogar die E 18 und gehört damit hinter der E 19 zu den leistungsfähigsten deutschen Einrahmenlokomotiven. Auch die Beschaffungskosten waren die niedrigsten alle Versuchslokomotiven. Allerdings konnte die ursprüngliche Form des Antriebs nicht befriedigen, da sie zu ungenügenden Laufeigenschaften führte. Nach Umbau des Antriebs verbesserte sich die Situation erheblich, jedoch hatte man sich für spätere Baureihen inzwischen schon zu Gunsten des Kleinow-Federtopfantriebs entschieden, sodass der Einfluss dieser Lok auf die zukünftige Entwicklung des Lokomotivbaus eher gering blieb.

Einsatz

Eingesetzt wurde die Lok im Schnellzugdienst des Bw Hirschberg (Riesengebirge) in der Direktion Breslau. Auch sie gelangte 1946 als Reparationsgut in die UdSSR. Nach ihrer Rückkehr 1952 oder 53 wurde sie aber von der DR nicht mehr instandgesetzt, sondern blieb abgestellt, bis sie schließlich 1966 ausgemustert und 1967 zerlegt wurde.

Literatur

  • Horst J. Obermayer: Taschenbuch Deutsche Elektrolokomotiven. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1970; ISBN 3-440-03754-1
  • Bäzold / Fiebig, "Eisenbahn-Fahrzeug-Archiv 4, Elektrische Lokomotiven deutscher Eisenbahnen", Alba- Verlag, Düsseldorf/ Transpress Verlag, Berlin, 1984; ISBN 3-87-094-106-5

Weblinks


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