Daahir Riyaale Kaahin

Daahir Riyaale Kaahin

Dahir Riyale Kahin (Somali: Daahir Riyaale Kaahin, auch Daher Rayaleh Kahin geschrieben) (* 1952 in Qulunjed, Awdal, Somalia) ist seit 2002 Präsident des faktisch unabhängigen, international nicht anerkannten Somaliland.

Leben

Dahir Riyale Kahin wurde 1952 als Angehöriger des Gadabursi-Dir-Clans in Qulunjed, Awdal im Norden Somalias geboren. Er war als Diplomat im nahen Nachbarland Dschibuti, als Gouverneur von Awdal und Geschäftsmann tätig. Zur Zeit der Herrschaft Siad Barres war er auch im Nationalen Sicherheitsdienst NSS, der für Folterungen, „Verschwindenlassen“ und außergerichtliche Hinrichtungen bekannt war[1]; während der Clan der Isaaq, der die Mehrheit der Bevölkerung in Nordsomalia/Somaliland stellt, in der Rebellenbewegung Somali National Movement gegen die Barre-Regierung kämpfte, unterstützte der kleinere Clan der Gadabursi eher die Regierung.

1997–2002 war Kahin Vizepräsident Somalilands.

Nach dem Tod des Präsidenten Mohammed Haji Ibrahim Egal am 3. Mai 2002 übernahm er der Verfassung entsprechend am 5. Mai dessen Amt. In den Wahlen vom 14. April 2003 wurde er als Kandidat der Regierungspartei UDUB darin bestätigt. Am 16. Mai desselben Jahres leistete er seinen Amtseid.

Als Prioritäten bezeichnete er die Gewährleistung der Sicherheit Somalilands und den Einsatz für dessen internationale Anerkennung.[2]

Die Amtszeit Kahins läuft je nach Auffassung am 14. April 2008 (fünf Jahre nach seiner Wahl) oder am 15. Mai (gemessen am Datum seines Amtseides) ab. Ursprünglich sollten dann Präsidentschaftswahlen stattfinden, diese wurden jedoch wegen Verzögerungen bei der Wählerregistrierung verschoben. Im April 2008 ließ sich Kahin vom Oberhaus des Parlaments eine Verlängerung der Amtszeit genehmigen. Die beiden Oppositionsparteien Kulmiye und UCID warfen ihm daraufhin vor, die Wahlen absichtlich hinauszuzögern, und kündigten an, ihn nach dem 15. Mai nicht mehr als Präsidenten anzuerkennen.[3] Umstritten ist auch ein Dekret, in dem Kahin die Schaffung von sechs neuen Verwaltungsregionen und 16 Distrikten ankündigte; Kritiker warfen ihm vor, die administrativen Grenzen gezielt zu seinen Gunsten zu verändern.

Quellen

  1. International Crisis Group Report On Somaliland, Democratization And Its Discontents, Part VII; in: Somaliland Times, Issue 86
  2. BBC News: Somaliland Profile#Leaders
  3. Somaliland Times: Riyale No Longer President After 15 May

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