- Dackelschneider
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Als Dackelschneider werden unter Rennradfahrern scherzhaft besonders schmale Reifen bezeichnet. Der Begriff geht möglicherweise auf eine Glosse von Jörg Spaniol in der Radzeitschrift Tour zurück, in der er berichtet, er habe einen übergewichtigen Dackel mit solchen Reifen angefahren und ihn dabei schwer verletzt.
Diese Reifen mit einer Breite von 18-20mm waren in den 1990er Jahren verbreitet, obwohl sie fast keinen Nutzen gegenüber der Standardbreite (22–24mm) am Rennrad besaßen. Entgegen der verbreiteten Meinung sinkt der Rollwiderstand bei gleichem Reifenaufbau und Druck mit breiter werdenden Reifen. Dennoch lässt sich diese Gesetzmäßigkeit nicht auf beliebige Reifengrößen und Belastungsarten anwenden, da es zwangsläufig zum Betrieb außerhalb des zulässigen (sicheren) Bereichs führen würde. In der Praxis muss also fast immer ein Kompromiss gefunden werden.
Da die genannten, besonders schmalen, Reifen nur mit extrem hohen Drücken gefahren werden können, sind sie deutlich unkomfortabler als herkömmliche Standardbreiten. Lediglich ihre geringere Stirnfläche kann bei höheren Geschwindigkeiten den Luftwiderstand senken, so dass diese Reifen heute noch zum Teil bei Zeit- und Bahnfahrern Verbreitung finden.
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