- Daimler XJ40
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Jaguar Jaguar XJ40 (1989)
XJ40/XJ81 Hersteller: Jaguar Cars Ltd. Verkaufsbezeichnung: Jaguar XJ Produktionszeitraum: 10/1986–10/1994 Klasse: Oberklasse Karosserieversionen: Stufenheck, viertürig Motoren: Ottomotoren:
2,9–6,0 l
(bis 229 kW)Länge: 4.989 mm Breite: 1.798 mm Höhe: 1.349 mm Radstand: 2.870–2.995 mm Leergewicht: Vorgängermodell: Jaguar XJ Serie III Nachfolgemodell: Jaguar X300 Der Jaguar XJ40 ist eine Oberklasselimousine der XJ-Reihe des britischen Automobilherstellers Jaguar. Er wurde im Oktober 1986, zwei Jahre nach der Privatisierung und der Abtrennung der Marke Jaguar vom BLMC-Konzern, als Nachfolger des klassischen Jaguar XJ Mark I (Serie 3) vorgestellt. Abgelöst wurde der XJ40 durch die Baureihe X300.
Die Entwicklung des XJ40 begann bereits 1973 und verfolgte das Ziel, etwa 1978 den XJ Series II abzulösen. Da in der Hierarchie der BLMC-Konzernstruktur viel Zeit für Grundsatzfragen aufgewendet wurde (Entscheidung zwischen Tradition und Moderne in der Fahrzeugentwicklung), wurde die Entwicklung des Projekts erst 1981 vom BLMC-Vorstand genehmigt. Man entschied sich für den konventionellen Jaguar-Stil: Klassische Proportionen, vereint mit handwerklichen Traditionen (Holz, Metall, Leder als Materialien). Der XJ40 führte aufgrund seiner Proportionen, der Seitenlinie, und dem Hüftschwung das traditionelle Design seiner Vorgänger, modern interpretiert, fort.
Der XJ 40 war besonders im Bereich der Fahrzeugelektronik eines der technisch ambitioniertesten Fahrzeuge der achtziger Jahre. Zugleich war die Produktion rationeller gestaltet als noch bei der Series III, da die Karosserie aus einer geringeren Anzahl, aber größeren Blechpressteilen bestand. Der XJ40 erhielt den aus dem XJ-S bekannten AJ6-Sechszylinder-Reihenmotor aus Leichtmetall mit zwei obenliegenden Nockenwellen, vier Ventilen je Zylinder und 3,6 Litern Hubraum. Eine kleinere Version mit 2,9 Litern Hubraum (Zweiventiler mit Fireball-Technologie) wurde in Kontinentaleuropa aus marktstrategischen Erwägungen nicht angeboten. Die Kraftübertragung erfolgte über ein Viergang-Automatikgetriebe des Herstellers ZF oder wahlweise über ein Getrag-Fünfgang-Schaltgetriebe auf die Hinterräder. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 220/200 km/h.
Es gab unabhängig von der Motorisierung zwei in der Ausstattung unterschiedliche Jaguar-Versionen (Jaguar XJ6 und Jaguar Sovereign) sowie den Daimler mit einer 3,6-Liter-Maschine (in USA traditionell als Jaguar Vanden Plas vermarktet) als Spitzenmodell der Baureihe. Optisch waren die höherwertigen Sovereign und Daimler-Modelle durch rechteckige Breitband-Scheinwerfer (styled headlamps) zu erkennen. Die XJ6-Modelle verfügten hingegen über vier Rundscheinwerfer in rechteckigen Gehäusen. Ein weiteres Stilelement, das mit dem XJ40 eingeführt wurde, war die in der Handhabung überaus praktische und damals einzigartige J-Gate-Automatik mit einer separaten Gasse für die manuelle Gangwahl.
Anfangs fiel der XJ40 als erste komplette XJ-Neukonstruktion von Jaguar seit 1968 durch einige Qualitätsschwächen auf, u.a. im Bereich der aufwendigen und technisch anspruchsvollen Elektronik, wie zum Beispiel bei den digitalen Anzeigeinstrumenten. Mit der Übernahme durch die Ford Motor Company im Jahr 1989, die insbesondere durch einen Zentraleinkauf eine verbesserte Zulieferqualität erreichte, sowie durch Modellpflegemaßnahmen ab 1990 verbesserte sich die Qualität deutlich. 1990 wurden die digitalen Anzeigen durch klassische Rundinstrumente ersetzt und der 3,6 Liter-Motor auf 4,0 Liter Hubraum vergrößert. Ein Jahr später wuchs der 2,9 Liter-Motor auf 3,2 Liter Hubraum und erhielt nun den Vierventil-Zylinderkopf aus dem größeren Motor. Er war als XJ6 3,2 oder XJ6 3,2 Executive auch in Deutschland erhältlich.
Bei der Entwicklung des XJ40 sah man zum Projektstart in modernen und leistungsfähigen Aluminium-Sechszylindertriebwerken den richtigen Weg, da ein niedriger Benzinverbrauch in den 80er Jahren auch in der Luxusklasse einen hohen Stellenwert einnahm. Aus der Sekundärliteratur geht zudem hervor, dass das BLMC-Konzernmanagement daran gehindert werden sollte, den Einbau des etwas rauhen Leichtmetall-V8 der BLMC-Volumenmarke Rover (dort anzutreffen im P5B, SDI, Range und MG B GT V8 sowie in diversen britischen Kleinseriensportwagen) zu verordnen. Folglich soll der Motorraum des XJ40 besonders schmal und ungeeignet zum Einbau von V-Motoren gewesen sein.
Diese Auslegung verhinderte zunächst aber auch den Einsatz des hauseigenen, legendären V12-Motors. Außerdem verschätzte man sich bei Jaguar in der Marktentwicklung der 80er Jahre. Auch im Hinblick auf V12-Motorenentwicklungen des Wettbewerbs wurde bereits zum Zeitpunkt der Modellpremiere ein V12-Motor im XJ40 angekündigt. Dies führte zu einer sechs Jahre dauernden Überarbeitung des gesamten Vorderwagens. In dieser Zeit wurde der XJ-12 der vorherigen Baureihe weitergebaut und erfreute sich angesichts seiner Qualität weiterhin einer sehr stabilen Nachfrage. So wurde im Februar 1993 der neue XJ-12 (interner Entwicklungsname XJ81), mit einem auf sechs Liter vergrößertem Zwölfzylindermotor und 229 kW, vorgestellt.
Mit den sportlichen Modellen 3,2 S und 4,0 S sprach Jaguar auch preisbewusste, sportlich orientierte Käufer an, während der mit Spoilern bewehrte XJR in England bereits seit 1989, in Deutschland seit 1992 – mit geringfügig in der Leistung angehobener Vierliter-Maschine – im Angebot war. Besonders luxuriöse Varianten waren ab 1993 die Sondermodelle 3,2 Gold und 4,0 Gold. Besonders feudal war der XJ40 als Majestic mit um 125 mm verlängertem Radstand und leicht angehobenem Dach. Wegen der komplizierten Eingriffe in die Karosseriestruktur und der aufwändigen Innenausstattung wurden für diese Varianten hohe Preisaufschläge verlangt.
Der Nachfolger X 300 bewies, dass es nur geringer Veränderungen bedurfte, um insbesondere im Bereich der Front das klassische XJ-Design der Series I bis III wieder hervorzuheben. Der XJ40 war für Jaguar ein großer Markterfolg. Keine große Jaguar-Limousine konnte in einem Jahr so hohe Verkaufszahlen erzielen wie der XJ40 in der ersten Zeit seiner Produktion.
Quellen
- Porter, Philip: Jaguar Project XJ 40. Haynes Publishing, 1987
- White, Andrew: Jaguar XJ 40 – Evolution of the Species. Patrick Stephens Limited, 1987
- Stertkamp, Heiner: Jaguar – Die komplette Chronik von 1922 bis heute. 2. Auflage, Heel-Verlag, 2006, ISBN 3-89880-337-6
Weblinks
Jaguar-Modelle1931–1940: S.S. 1 | S.S. 2 | S.S. 90 | S.S. 100 | S.S. 1 ½ litre | S.S. 2 ½ litre | S.S. 3 ½ litre
Ab 1945: 1 ½ litre | 2 ½ litre | 3 ½ litre | Mark V | XK120 | Mark VII | C-Type | D-Type | XK140 | 2.4 Litre | Mark VIII | XK-SS | 3.4 Litre | XK 150 | Mark IX | Mark II | E-Type | Mark X und 420 G | S-Type | XJ 13 | 420 | 240 | 340 | XJ Serie I-III | XJS | XJ (XJ40) | XJR-15 | XJ 220 | XJ (X300) | XK (X100) | XJ (X308)
Daimler-ModelleHistorische Modelle: SP 250 | Majestic Major und DR 450 | V8 2 ½ Litre und 250 V8 | DS420 Limousine | Sovereign und Double-Six | Double Six | 3.6, 4.0 und Double Six | Six und Double Six | V8 und Super V8
Aktuelles Modell: Super Eight
Jaguar-Zeitleiste bis 1970Zeitleiste der Jaguar-Modelle von 1945 bis 1970 Typ \ Jahrgang Unabhängig BMH British Leyland 1940er 1950er 1960er 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 Obere Mittelklasse 2.4 Litre / 3.4 Litre (Mark I) Mark 2 2.4/3.4/3.8 240/340 1 ½ Litre S-Type (3.4 S & 3.8 S) Oberklasse 2 ½ Litre Mark V 2 ½ 420 XJ 6 (Serie 1)… 3 ½ Litre Mark V 3 ½ Mark VII Mark VIII Mark IX Mark X 420 G Sportwagen XK 120 XK 140 XK 150 E-Type 3.8 E-Type 4.2 (Serie 1) E-Type 4.2 (Ser.2) Hochleistungssportwagen XK-SS Rennwagen C-Type D-Type E-Type XJ 13 Daimler-Zeitleiste bis 1970Zeitleiste der Daimler-Modelle von 1945 bis 1969 Typ \ Jahrgang Unabhängig Jaguar BMH British Leyland 1940er 1950er 1960er 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Obere Mittelklasse …DB 18 Consort Conquest / Century 2 ½ Litre V8 / 250 Special Sports Conquest Roadster/DHC Oberklasse DE27 / DH27 Regency / Empress Majestic Sovereign 1-0-4 / Sportsman Majestic Major DE 36 Regina / DK 400 DR 450 DS 420… Sportwagen SP 250 Zeitleiste ab 1970Zeitleiste der Jaguar- und Daimler-Modelle von 1970 bis heute Jaguar: British Leyland Unabhängig Ford Tata Daimler: British Leyland Jaguar Ford („a division of Jaguar Cars“) Tata Typ \ Jahrgang 1970er 1980er 1990er 2000er 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Mittelklasse X-Type Obere Mittelklasse S-Type XF Oberklasse …XJ 6
(Serie 1)XJ 6
(Serie 2)XJ 6
(Serie 3)XJ 6
(XJ 40)XJ 6
(X 300)XJ 8/XJR
(X 308)XJ
(X 350)Sovereign 2.8/3.4/4.2 / Vanden Plas 4.2
(Series 1/2/3)3.6/4.0
(XJ 40)Six
(X 300)V8
(X 308)XJC …420 G XJ 12
(Serie 1)XJ 12
(Serie 2)XJ 12
(Serie 3)XJ 12
(XJ 81)XJ 12
(X 305)Double-Six
(Series 1/2)Double Six
(Series 3)Double Six
(XJ 81)Double Six
(X 305)Super V8
(X 308)Super Eight
(X 350)Limousine …DS 420 Sportwagen …E-Type 4.2 (Serie 2) E-Type V12 XJ-S XJ-S HE/XJ-S 3.6 XJS XK8/XKR
(X 100)XK/XKR
(X 150)Hochleistungssportwagen XJ 220 XJR-15 XJ 220 V6 Rennwagen XJR-5 bis 17 220 C R1/2/3/4/5
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