- Dan Tranh
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Die vietnamesische Wölbbrettzither Đàn Tranh ist eine kleinere Mischform der sonst in Asien anzutreffenden Zithern. Sowohl die chinesische Guzheng als auch die japanische Koto sind größer. Dementsprechend hoch ist auch der Klang des Instruments. Grundsätzlich lassen sich zwei Arten der Zithern in Asien unterscheiden: Zithern mit fester Stimmung und Zithern mit bewegbaren Divisoren unter den Saiten. Bei Đàn Tranh sind die Divisoren ebenso wie bei der Koto und der Guzheng pyramidenförmig. Die sechzehn Saiten der Trahn sind halbtonlos pentatonisch durchgestimmt, etwa:
Do - Re - Fa - Sol - La - Do (I - II - IV - V - VI - VIII)
Die Saiten werden mit Hilfe von Fingerplektren mit der rechten Hand angeschlagen, während die linke Hand durch Druck auf die Saite die Tonhöhe vibrieren oder auf und abgleiten lassen kann. Obwohl Đàn Tranh kleiner und heller/schärfer als z.B. die Guzheng klingt, ist die Anzahl an Möglichkeiten der Klangvarianz nicht geringer. Oft ist man erstaunt, wie viele unterschiedliche Anschlagstechniken ein geübter Spieler produzieren kann.
Đàn Tranh ist eines der wenigen Instrumente Vietnams, das auch solistisch gespielt wird. Allerdings ist die notierte Sololiteratur für Đàn Tranh noch nicht sehr alt, was wohl mit daran liegen mag, dass die Đàn Tranh selbst immer mehr in Vergessenheit geraten ist. Nur wenige Jugendliche engagieren sich noch für “alte” Musik, und so geht auch immer mehr Wissen verloren. Wenigstens bricht inzwischen das “Tabu” auf, dass dieses Instrument nur Frauen spielen dürfen - und durch spielfreudige Jungen und Männer zieht Dan Tranh langsam wieder in mehr Haushalte in Vietnam ein.
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