Dao Guang

Dao Guang

Daoguang (chines. 道光, * 16. September 1782; † 25. Februar 1850, Kaiser ab 3. Oktober 1820) gilt anders als sein Vater Jiaqing als fähiger, engagierter und von den besten Absichten geleiteter Herrscher.

In seiner Amtszeit baute England im Zusammenwirken mit der korrupten chinesischen Beamtenschaft den Opiumexport in das Reich der Mitte noch weiter aus. Dies stellte nicht nur eine erhebliche Gefährdung der Volksgesundheit dar, sondern ließ auch die traditionell für China günstige bilaterale Handelsbilanz kippen: Allein 1831-1833 hatte China für die Droge die gleiche Summe (10 Millionen Silberunzen) auszugeben, die es im gesamten Jahrzehnt davor im Handel mit der Britischen Ostindienkompanie verdient hatte.

Nicht zuletzt wegen eines schweren Falles von Opiumsucht in der eigenen Familie entschloss sich Daoguang zum Eingreifen und ließ 1839 durch den kaiserlichen Sonderkommissar Lin Zexu in Kanton 22.291 Kisten Opium im Meer versenken und die Abgesandten der Britischen Ostindienkompanie ausweisen. Dies war der Anlass für den Ersten Opiumkrieg, der Chinas Abstieg von der Hegemonialmacht Asiens zu einem halbkolonialen Entwicklungsland einläuten sollte.

Daneben war die Regierungsperiode Daoguangs von Unruhen und Aufständen in verschiedenen Reichsteilen geprägt. So kam es etwa seit 1825 in Ostturkestan zum Konflikt mit der muslimischen Bevölkerung, die dem vom Qing-Hof geforderten Bekenntnis zum konfuzianischen Staatskult nicht nachkommen wollte. Daneben brachen unter anderem in den Provinzen Hunan, Guizhou, Yunnan Unruhen bei Minderheitsvölkern aus. Vor allem aber zeichneten sich der Provinz Guangxi die ersten Vorzeichen des von dem Bauernsohn Hong Xiuquan geführten Taiping-Aufstands ab, der unter Daoguangs Nachfolger Xianfeng die Qing-Dynastie in ihren Grundfesten erschüttern sollte.

Siehe auch

Literatur

  • Wolfram Eberhard: Geschichte Chinas: von den Anfängen bis zur Gegenwart. Kröner, Stuttgart 1971.
  • John King Fairbank: Geschichte des modernen China: 1800–1985. 2. Auflage. dtv, München 1989, ISBN 3-423-04497-7.
  • Jacques Gernet: Die chinesische Welt. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-518-38005-2.
  • Gisela Gottschalk: Chinas große Kaiser. Pawlak, Herrsching 1985, ISBN 3-88199-229-4.
  • Jonathan D. Spence: Chinas Weg in die Moderne. Hanser, München 1995, ISBN 3-446-16284-4.



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