- Daubert-Standard
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Der Daubert-Standard ist ein in der US-amerikanischen Rechtsprechung seit 1993 angewandter Kriterienkatalog, der herangezogen wird, um zu prüfen, ob eine Methode, eine Theorie o.ä. wissenschaftlichen Grundprinzipien genügt. Ein berühmtes Beispiel für die Anwendung dieses Prüfkatalogs im Hinblick auf die Verlässlichkeit von Sachverständigenaussagen ist die rechtliche Bewertung des sogenannten Intelligent Design, also der von den Neo-Kreationisten vertretenen Hypothese eines schöpferischen Vorgangs als Ursprung des Lebens auf der Erde.
Die vier Daubert-Kriterien:
- Empirische Überprüfbarkeit: Lässt sich die verwendete Methode bzw. die Theorie verifizieren oder falsifizieren?
- Wurde die Methode in einer Fachzeitschrift veröffentlicht und dabei einer Peer Review unterzogen?
- Gibt es eine Aussage über die Unsicherheit der Methode und wird diese Aussage bei der Bewertung der Ergebnisse berücksichtigt?
- Ist die Methode in einer maßgeblichen wissenschaftlichen Gemeinschaft allgemein anerkannt?
Der ältere Frye-Standard umfasste nur das letzte Kriterium, nämlich ob die Methode im betreffenden Fachgebiet anerkannt sei. Aufgrund des neueren Daubert-Standards sind deshalb Methoden wie der Lügendetektor nicht mehr vor US-amerikanischen Gerichten anerkannt.
Weblinks
- Edward K. Cheng and Albert H. Yoon: Does Frye or Daubert Matter? A Study of Scientific Admissibility Standards auf www.jstor.org (englisch)
Kategorien:- Law of evidence (Vereinigte Staaten)
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