- Dauer 962 LM Sport
-
Porsche 962 Dauer 962 LM Hersteller: Porsche Produktionszeitraum: seit 1994 Klasse: Sportwagen Karosserieversionen: Coupé Chassie: Carbonfaser Motoren: 2994 cm³ (6-Zylinder-4-Ventiler-Boxermotor) (Luft-Zylinder und wassergekühlte Zylinderköpfe), zwei Turbolader mit je einem Ladeluftkühler Leistung: 537 kW (730 PS) bei 7600/min max. Drehmoment: 700 Nm bei 5000/min Länge: (mm) 4600 Breite: (mm) 1985 Höhe: (mm) 1050 Leergewicht: (kg) 1080 Zul. Gesamtgewicht: (kg) 1250 Fahrleistungen 0–100 km/h 2,6 s 0–200 km/h 7,3 s Höchstgeschwindigkeit 404,6 km/h Vorgängermodell: Porsche 962 Nachfolgemodell: Porsche 911 GT1 Ähnliche Modelle: Schuppan 962CR Der Dauer 962 LM (Le Mans) ist ein von der Dauer Sportwagen GmbH hergestellter Sportwagen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Wegen des großen Erfolges des Porsche 962, von dem ca. 150 Exemplare verkauft wurden, hatte Porsche ein umfangreiches Kundenprogramm. Wie bei einem Serienfahrzeug waren daher viele Komponenten „aus dem Regal“ zu beziehen. Auf dieser Basis baute Jochen Dauer einen Supersportwagen, den Dauer 962 LM. Im Jahr 1991 kaufte Jochen Dauer von Porsche zunächst fünf neue 962-Chassis mit den Nummern 169, 172, 173, 175 und 176.[1] Aus dem Chassis mit der Nummer 169[2] wurde die erste in Gelb lackierte Straßenversion mit der neuen Nummer 001. Die beiden ersten Rennversionen waren der von Shell gesponserte 002 (Chassis 173[3]) und der von FAT international gesponserte 003 (Chassis 176[4]). Der Wagen wurde erstmals 1993 auf der IAA in Frankfurt präsentiert.
Allgemeines
Der Dauer 962 LM basiert im Wesentlichen auf dem Porsche 962, ist jedoch für den Straßenverkehr zugelassen. Insgesamt wurde aufgrund der vorhandenen Teile eine Gesamtproduktion von ca. 50 Stück für möglich gehalten. Es wurden etwa zwei Autos pro Jahr fertiggestellt. Bisher gibt es 13 Exemplare, wobei die bisher letzten Modelle wohl aus dem Jahr 2002 stammen. Für das Jahr 2006 war ein überarbeitetes Modell angekündigt.[5]
Technik
Die Bodenfreiheit ist hydraulisch per Knopfdruck regulierbar (auch unter die Grenze der Zulässigkeit). Im Normalbetrieb senkt sich der Wagen bei 80km/h automatisch etwas näher an die Straße. [6]
Versionen
- Dauer 962 LM (Straßenversion)
- Dauer 962 LM Sport (Rennversion für Le Mans 1994)
Beide Versionen unterscheiden sich nur geringfügig. So hat die Rennversion einen flachen Unterboden, da das Reglement von Le Mans im Januar 1994 geändert und damit die ursprüngliche Unterdruck erzeugende Unterbodenkonstruktionen unzulässig wurde. Um dennoch reichlich Abtrieb zu haben, wurde ein zweiflächiger Heckspoiler angebracht, die Nase verlängert und das Heck vertieft.[7] Weitere Modifikationen für das Rennen waren stärkere Bremsen und breitere Reifen (vorne 285/35ZR18 statt 265/35ZR18 und hinten 345/35ZR18 statt 285/40ZR18).[8] Im Gegensatz zur Rennversion kann die Straßenversion mit Extras wie einer Klimaanlage oder einem DVD-Player ausgestattet werden.[9] [10]
Ehemals schnellster Straßensportwagen der Welt
Der Dauer 962 LM hat eine im Fahrzeugschein eingetragene Höchstgeschwindigkeit von 402 Kilometer pro Stunde,[11] im November 1998 wurden auf der Volkswagen-Teststrecke bei Ehra-Lessien sogar offiziell 404,6 Kilometer pro Stunde gemessen. Die ca. 50 km/h mehr im Vergleich zu der Rennversion erklären sich dadurch, dass die Straßenversion einen um etwa 40 % geringeren Abtrieb hat.[12]
Häufig wurde dieser Titel für die Callaway Corvette Sledgehammer von 1989 in Anspruch genommen. Mit ihr erreichte der Fahrer John Lingenfelter im Oktober 1998 auf der Strecke des Technical Research Centers (TRC) in Columbus (Ohio) 254,76 mph (407,61 km/h). Allerdings wurde diese Fahrt nicht offiziell dokumentiert[13] und das Fahrzeug (übrigens ein Einzelstück) war bei dem Test in einem Zustand, bei dem eine Straßenzulassung nicht möglich gewesen wäre.
Der Dauer 962 LM übertraf die schnellsten Seriensportwagen der Welt der letzten Jahre (offiziell seit 1993 der McLaren F1 mit 372 km/h bzw. seit 2005 der Koenigsegg CCR mit 395 km/h) [14] deutlich.
Den Titel des schnellsten Straßensportwagens musste der Dauer 962 LM als erstes an den Bugatti Veyron 16.4 abgeben. Unter Aufsicht des TÜV Süd wurden vom Bugatti Veyron mehrmals die 400 km/h überschritten, bei einigen offiziellen Tests erreichte er 407 km/h (für Geschwindigkeiten über 375 km/h ist allerdings vor Fahrtantritt die Freischaltung per „Speed-Key“ notwendig).
Der Einsatz bei den 24 Stunden von Le Mans 1994
1994 wollte man bei den 24 Stunden von Le Mans nur noch GT-Fahrzeuge zulassen. Der Porsche 962 fiel als Gruppe-C-Sportwagen nicht in diese Klasse. Voraussetzung für eine Teilnahme in der GT1-Klasse war jedoch nur ein einziges straßenzugelassenes Modell. Der Start des Dauer 962 LM Sport war also möglich, da es für den Dauer LM eine Straßenzulassung gab.
Der Wagen mit der Seriennummer 003 wurde mit den Fahrern Yannick Dalmas, Hurley Haywood und Mauro Baldi an den Start gebracht und konnte den Gesamtsieg erreichen. Der Wagen mit der Seriennummer 002 mit den Fahreren Hans Joachim Stuck, Danny Sullivan und Thierry Boutsen fuhr auf den dritten Platz.
Trivia
Der Wagen soll theoretisch bei Radargeschwindigkeitsmessungen unblitzbar sein, da er „Stealth-Eigenschaften“ besitzen soll, die durch den flachen Winkel und die runde Form der Karosserie sowie durch die Wahl von Kohlefaser als Material begründet seien. Allerdings wurde dies nie wissenschaftlich überprüft.[15][16]
Eine Straßenzulassung war nur möglich, nachdem eine rückwärtsgerichtete Kamera eingebaut wurde, da die Sicht nach hinten sonst zu sehr eingeschränkt wäre.[17]
In der linken Türschwelle befindet sich ein kleiner „Kofferraum“. Es ist ein zweiteiliges Kofferset aus Carbonfaser erhältlich, das den verfügbaren Platz optimal nutzt.[18]
Sechs der Dauer 962 LM besitzt der Sultan von Brunei.[19]
Quellen
- ↑ http://www.conceptcarz.com/vehicle/z1058/Dauer_962%20LeMans/default.aspx
- ↑ http://962.com/registry/956_962/962-169/index.htm
- ↑ http://962.com/registry/956_962/962-173/index.htm
- ↑ http://962.com/registry/956_962/962-176/index.htm
- ↑ http://www.supercars.net/cars/404.html
- ↑ http://www.qv500.com/dauer962p1.php
- ↑ http://www.qv500.com/dauer962p2.php
- ↑ http://www.autozine.org/Classiccar/html/Dauer/962LM.html
- ↑ http://www.qv500.com/dauer962p1.php
- ↑ http://www.classicdriver.de/de/magazine/popup_print.asp?print=true&lPageID=3100&id=1719
- ↑ http://boxermotor.com/boxermotor/dauer/bild.php?img=dauer6.jpg&id=6
- ↑ http://www.autozine.org/Classiccar/html/Dauer/962LM.html
- ↑ http://www.fastcoolcars.com/callaway_sledgehammer.htm
- ↑ http://www.classicdriver.de/de/magazine/3300.asp?id=2792
- ↑ http://www.classicdriver.de/de/magazine/popup_print.asp?print=true&lPageID=3100&id=1719
- ↑ http://boxermotor.com/boxermotor/dauer/dauer.php
- ↑ http://www.qv500.com/dauer962p1.php
- ↑ http://www.qv500.com/dauer962p1.php
- ↑ http://www.automotoportal.com/article/Sultan_of_Brunei_His_private_automotive_empire
Weitere Informationen zum Dauer 962 LM
Literatur
- Büsing, Gustav; Cotton, Michael; Upietz, Ulrich: Porsche 956 - 962 .Gruppe-C-Motorsport-Verlag, Duisburg 2003, ISBN 3-928540-40-8
Weblinks
Wikimedia Foundation.