Dba (Fluggesellschaft)

Dba (Fluggesellschaft)
dba Luftfahrtgesellschaft

Boeing 737-300 D-AGEA der dba in normaler Bemalung
Betrieb eingestellt: 2008
IATA-Code: DI
ICAO-Code: BAG
Rufzeichen: Speedway
Gründung: 1992
Sitz: München, Deutschland
Heimatflughafen: Flughafen München Franz Josef Strauß
Unternehmensform: GmbH
Leitung: Tochtergesellschaft der Air Berlin
Flottenstärke: 22
Ziele: vor allem national
dba Luftfahrtgesellschaft hat den Betrieb 2008 eingestellt. Die kursiv gesetzten Angaben beziehen sich auf den letzten Stand vor Einstellung des Betriebes.

Die dba Luftfahrtgesellschaft mbH (früher Deutsche BA) war eine deutsche Linienfluggesellschaft mit Sitz in München. Die Tochtergesellschaft der Air Berlin sollte am 30. November 2008 den Flugbetrieb einstellen, jedoch entzog Air Berlin, nach einem Streik der Flugbegleiter, bereits zum 14. November sämtliche Flugaufträge.[1].

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Delta Air

Im April 1978 wurde die Fluggesellschaft als Delta Air mit Sitz in Friedrichshafen vom Unternehmer Alfred Schopp gegründet. Die ersten Ziele waren Zürich und Stuttgart. Geflogen wurde mit einer DHC-6 Twin Otter, 1982 und 1988 kam je eine Fairchild Metroliner III hinzu. 1982 ging Delta Air eine Kooperation mit Crossair ein. Im Jahre 1984 wurde der Werksverkehr von Dornier zwischen Friedrichshafen und Oberpfaffenhofen mit einer Do 228 betrieben. 1985 wurde die Delta Air unter finanziellen Beteiligung der schweizerischen Crossair in eine GmbH umgewandelt und erhielt 1987 den Status einer Liniengesellschaft. 1988 folgte eine Kooperation mit der Deutschen Lufthansa. Immer mehr Flughäfen in Deutschland wurden von Friedrichshafen aus angeflogen, u. a. Bremen, Frankfurt, Köln/Bonn und Berlin-Tempelhof. Als Flugzeuge kamen Maschinen des Typs Saab 340 zum Einsatz. 1992 erfolgte, unterstützt durch ein Bankenkonsortium, der Verkauf von Delta Air an British Airways und die Umbenennung in Deutsche BA. Der Betriebssitz wurde von Friedrichshafen nach München verlegt.

Deutsche BA

Boeing 737-300 im Design der Deutschen BA

1992 kauften die British Airways und eine Bankgesellschaft (Berliner Bank) Delta Air. Am 5. Mai wurde die Fluggesellschaft in Deutsche BA Luftfahrtgesellschaft mbh umbenannt. Die britische Fluggesellschaft versuchte damit, in den deutschen Markt einzutreten und gleichzeitig mit einem Zubringerdienst von allen deutschen Flughäfen aus seine internationalen Linienflüge von London aus zu stärken. In demselben Jahr kamen auch die ersten Boeing 737-300 hinzu. Innerdeutsch wurden die Berlinflüge für die British Airways durchgeführt. 1993 übernimmt die Deutsche BA Charterflüge für deutsche Reiseveranstalter nach Griechenland, Spanien, Irland und in die Türkei. 1994 verlegt das Unternehmen den Hauptsitz und die Jettechnik zum neuen Münchener Flughafen. 1998 wurde die Flotte vereinheitlicht, und es werden nur noch Boeing 737-300 eingesetzt. Außerdem wurde das Design der Flugzeuge an das der British Airways-Flotte angepasst. Die Deutsche BA wird von den Lesern der Zeitschrift Capital zum zweiten Mal hintereinander zur günstigsten und pünktlichsten Airline sowie zur Airline mit dem besten Service gewählt. Ab dem Jahr 2000 flog die Deutsche BA auch Ziele in Spanien an. Mit Beginn des neuen Geschäftsjahres 2002 änderte die Deutsche BA ihr Geschäftsmodell und bot als „Low Fare Airline“ günstigere Tarife an.

dba

Boeing 737-300 D-AGEA der dba mit einer Sonderbemalung zur Fußball-WM 2006
Jeder Passagier erhielt nach dem Flug ein Schokoladenherz.

Am 2. Juni 2003 verkaufte British Airways seine Anteile an die Intro Verwaltungsgesellschaft für einen Euro. Das ursprüngliche Ziel, einen intensiven Zubringerdienst für die internationalen Linien ab London zu schaffen und einen profitableren Linienverkehr als Konkurrenz zu Lufthansa zu erreichen, wurde nicht erreicht. Vielfach wurde auch gesagt, dass British Airways sich zu wenig Zeit gelassen hatte, das Konzept jedoch grundsätzlich richtig gewesen sei. Neuer Geschäftsführer wurde der Textilunternehmer Hans Rudolf Wöhrl. Schon im April 2004 bekam die dba mit Martin Gauss und Peter Wojahn neue Geschäftsführer, da Wöhrl in den Aufsichtsrat wechselte. Mit Hans Rudolf Wöhrl als Eigentümer schrieb die Fluggesellschaft im Geschäftsjahr 2004/2005 zum ersten Mal seit Ihrem Bestehen schwarze Zahlen.

Vom 28. März bis zum 1. Juli 2005 beteiligte sich der Mitbewerber gexx mit 64% an der dba. In diesem Zeitraum wurden zwölf Fokker 100 und 15 Strecken der Germania Express (gexx) per Wetleasing (Flugzeug, Piloten, Flugbegleiter, Techniker) an die dba übertragen. Damit wurde dba mit 27 Flugzeugen und bis zu 180 täglichen Flügen zur drittgrößten deutschen Linienfluggesellschaft.

Im Februar 2006 verdoppelte dba ihr Eigenkapital auf jetzt 20 Millionen Euro. Hans Rudolf Wöhrl war nun mit 59,9 Prozent durch die in seinem Besitz befindliche Intro Verwaltungs GmbH Haupteigentümer, Lutz Helmig (Gründer der Helios-Kliniken) erwarb über seine Aton GmbH 25,1 Prozent der Anteile. Die beiden dba-Geschäftsführer Martin Gauss (magau GmbH) und Peter Wojahn (PIWOH GmbH) sind mit jeweils 7,5 Prozent am Unternehmen beteiligt.

Am 17. Februar 2006 gab Wöhrl den Erwerb von 60 Prozent der LTU-Anteile bekannt. Beide Fluggesellschaften sollten nach Wöhrls Plänen beim Streckennetz eng kooperieren, dba sollte die nationalen, LTU die internationalen Ziele bedienen.

Übernahme durch Air Berlin

Boeing 737-300 D-AGEA der dba in Bemalung der Air Berlin

Wie Hans Rudolf Wöhrl, Mehrheitseigner der dba-Eigentümerin Intro Verwaltungs GmbH am 17. August 2006 bekanntgab, hat er die dba an die konkurrierende Fluggesellschaft Air Berlin von Joachim Hunold verkauft. Der Kaufpreis soll, je nach Quelle, (netto) „einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag“[2] (FAZ) beziehungsweise 120 Millionen Euro[3] (Focus) betragen. Der Kaufpreis wird mit Barmitteln der Air Berlin bezahlt. Zusammen kämen beide Fluggesellschaften auf ein Passagieraufkommen von 20 Millionen Fluggästen. Das Unternehmen dba sollte zunächst unter der Führung der dba-Geschäftsführer Martin Gauss und Peter Wojahn bestehen bleiben. Die Flugpläne der beiden Gesellschaften wurden mit dem Sommerflugplan 2007 aufeinander abgestimmt. [4] Ab April 2007 verschwand die Marke dba dann vollständig. 2008 wurde bekannt, dass die Verwaltung von dba im Rahmen der Einsparungsmassnahmen von Air Berlin aufgelöst wird.[5][6][7] Am 14. November 2008 wurde der Flugbetrieb eingestellt.

Flugziele

Die dba bediente hauptsächlich innerdeutsche Strecken zwischen Hamburg, Hannover, Berlin, Düsseldorf, Köln/Bonn, Leipzig, Dresden, Stuttgart, München, Münster/Osnabrück, Bremen, Karlsruhe, Nürnberg, Frankfurt sowie Nizza, Moskau, Thessaloniki, Priština, Athen, Rom, Rimini und Paris (Flughafen Paris-Orly).

Flotte

(Stand: 30. Oktober 2008)

Einzelnachweise

  1. aero.de: „Air Berlin löst Tochtergesellschaft dba auf“ (30. Oktober 2008)
  2. faz.net – „Air Berlin kauft Konkurrenten DBA“ vom 17.08.2006
  3. FOCUS online – „Air Berlin schluckt Konkurrenten dba“ vom 17.08.2006
  4. IR-News airberlin.com – „Air Berlin übernimmt dba“ vom 17.08.2006
  5. tagesspiegel: Air Berlin startet Notprogramm
  6. aero.de: „Markenname dba verschwindet zum 1. April“
  7. airberlin "Aus dba wird Air Berlin - vom 19.03.2007

Siehe auch

Literatur

  • Thomas Reidl: Die Zeiten ändern sich - die Geschichte der Deutschen BA. Verlag Robert Gessler, 2008, ISBN 978-3861361169.

Weblinks


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