- dba (Fluggesellschaft)
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dba Luftfahrtgesellschaft IATA-Code: DI ICAO-Code: BAG Rufzeichen: SPEEDWAY Gründung: 1992 Betrieb eingestellt: 2008 Sitz: München, Deutschland Heimatflughafen: Flughafen München Franz Josef Strauß Unternehmensform: GmbH Leitung: Tochtergesellschaft der Air Berlin Flottenstärke: 22 Ziele: National dba Luftfahrtgesellschaft hat den Betrieb 2008 eingestellt. Die kursiv gesetzten Angaben beziehen sich auf den letzten Stand vor Einstellung des Betriebes. Die dba Luftfahrtgesellschaft mbH, früher Deutsche BA, war eine deutsche Linienfluggesellschaft mit Sitz in München und zuletzt eine Tochtergesellschaft der Air Berlin.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Delta Air
Im April 1978 wurde die Fluggesellschaft als Delta Air mit Sitz in Friedrichshafen vom Unternehmer Alfred Schopp gegründet. Die ersten Ziele waren Zürich und Stuttgart. Geflogen wurde mit einer DHC-6 Twin Otter, 1982 und 1988 kam je eine Fairchild Metroliner III hinzu. 1982 ging Delta Air eine Kooperation mit Crossair ein. Im Jahre 1984 wurde der Werksverkehr von Dornier zwischen Friedrichshafen und Oberpfaffenhofen mit einer Do 228 betrieben. 1985 wurde die Delta Air in eine GmbH mit den Gesellschaftern Friedrich von Bohlen und Halbach (59%), und Crossair (40%) umgewandelt.[1] 1987 erhielt Delta Air das Recht zur Durchführung von Linienflügen, 1988 folgte eine Kooperation mit der Deutschen Lufthansa. Immer mehr Flughäfen in Deutschland wurden von Friedrichshafen aus angeflogen, u. a. Bremen, Frankfurt, Köln/Bonn und Berlin-Tempelhof. Als Flugzeuge kamen Maschinen des Typs Saab 340 zum Einsatz.
Deutsche BA
1992 übernahm British Airways 49% der Anteile der Delta Air, nachdem Verhandlungen über eine Kooperation mit Germania und Aero Lloyd gescheitert waren.[1] Da zur Durchführung von Inlandsflügen eine deutsche Kapitalmehrheit nötig war, hielten die Commerzbank (19%), die Bayerische Vereinsbank und die Berliner Bank (je 16%) weitere Anteile.[2] Am 5. Mai wurde die Fluggesellschaft in Deutsche BA Luftfahrtgesellschaft mbh umbenannt. Die britische Fluggesellschaft versuchte damit, in den deutschen Markt einzutreten und gleichzeitig mit einem Zubringerdienst von allen deutschen Flughäfen aus seine internationalen Linienflüge von London aus zu stärken. In demselben Jahr kamen auch die ersten Boeing 737-300 hinzu. Innerdeutsch wurden die Berlinflüge für die British Airways durchgeführt. 1993 übernahm die Deutsche BA Charterflüge für deutsche Reiseveranstalter nach Griechenland, Spanien, Irland und in die Türkei. 1994 verlegte das Unternehmen den Hauptsitz und die Jettechnik zum neuen Münchener Flughafen. 1998 wurde die Flotte vereinheitlicht, und es werden nur noch Boeing 737-300 eingesetzt. Außerdem wurde das Design der Flugzeuge an das der British Airways-Flotte angepasst. Die Deutsche BA wurde von den Lesern der Zeitschrift Capital zum zweiten Mal hintereinander zur günstigsten und pünktlichsten Airline sowie zur Airline mit dem besten Service gewählt. Im Zuge der Liberalisierung im europäischen Luftraum verkauften 1997 die Bayerische Vereinsbank und 1998 Commerzbank und Berliner Bank ihre Anteile an die durch British Airways kontrollierte Holding.[3] Ab dem Jahr 2000 flog die Deutsche BA auch Ziele in Spanien an. Mit Beginn des neuen Geschäftsjahres 2002 versuchte sich die Deutsche BA unter anderem mit der Abschaffung des Vielfliegerprogramms und Kampfpreisen auf einzelnen Strecken als Billigfluggesellschaft zu positionieren.[4] Gleichzeitig erwarb EasyJet eine bis Mitte 2003 gültige Kaufoption.[4]
dba
Am 2. Juni 2003 verkaufte British Airways seine Anteile an die Intro Verwaltungsgesellschaft für einen Euro. Das ursprüngliche Ziel, einen intensiven Zubringerdienst für die internationalen Linien ab London zu schaffen und einen profitableren Linienverkehr als Konkurrenz zu Lufthansa zu erreichen, wurde nicht erreicht. Vielfach wurde auch gesagt, dass British Airways sich zu wenig Zeit gelassen hatte, das Konzept jedoch grundsätzlich richtig gewesen sei. Neuer Geschäftsführer wurde der Textilunternehmer Hans Rudolf Wöhrl. Schon im April 2004 bekam die dba mit Martin Gauss und Peter Wojahn neue Geschäftsführer, da Wöhrl in den Aufsichtsrat wechselte. Mit Hans Rudolf Wöhrl als Eigentümer schrieb die Fluggesellschaft im Geschäftsjahr 2004/2005 zum ersten Mal seit Ihrem Bestehen schwarze Zahlen.
Vom 28. März bis zum 1. Juli 2005 beteiligte sich der Mitbewerber gexx mit 64% an der dba. In diesem Zeitraum wurden zwölf Fokker 100 und 15 Strecken der Germania Express (gexx) per Wetleasing (Flugzeug, Piloten, Flugbegleiter, Techniker) an die dba übertragen. Damit wurde dba mit 27 Flugzeugen und bis zu 180 täglichen Flügen zur drittgrößten deutschen Linienfluggesellschaft.
Im Februar 2006 verdoppelte dba ihr Eigenkapital auf jetzt 20 Millionen Euro. Hans Rudolf Wöhrl war nun mit 59,9 Prozent durch die in seinem Besitz befindliche Intro Verwaltungs GmbH Haupteigentümer, Lutz Helmig (Gründer der Helios-Kliniken) erwarb über seine Aton GmbH 25,1 Prozent der Anteile. Die beiden dba-Geschäftsführer Martin Gauss (magau GmbH) und Peter Wojahn (PIWOH GmbH) sind mit jeweils 7,5 Prozent am Unternehmen beteiligt.
Am 17. Februar 2006 gab Wöhrl den Erwerb von 60 Prozent der LTU-Anteile bekannt. Beide Fluggesellschaften sollten nach Wöhrls Plänen beim Streckennetz eng kooperieren, dba sollte die nationalen, LTU die internationalen Ziele bedienen.
Übernahme durch Air Berlin
Wie Hans Rudolf Wöhrl, Mehrheitseigner der dba-Eigentümerin Intro Verwaltungs GmbH am 17. August 2006 bekanntgab, verkaufte er die dba an die konkurrierende Fluggesellschaft Air Berlin von Joachim Hunold. Der Kaufpreis betrug, je nach Quelle, (netto) „einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag“[5] (FAZ) beziehungsweise 120 Millionen Euro[6] (Focus). Der Kaufpreis wurde mit Barmitteln der Air Berlin bezahlt. Zusammen kamen beide Fluggesellschaften zu diesem Zeitpunkt auf ein Passagieraufkommen von 20 Millionen Fluggästen. Das Unternehmen dba sollte zunächst unter der Führung der dba-Geschäftsführer Martin Gauss und Peter Wojahn bestehen bleiben. Die Flugpläne der beiden Gesellschaften wurden mit dem Sommerflugplan 2007 aufeinander abgestimmt. [7]
Ab April 2007 verschwand die Marke dba dann zunächst im Außenauftritt, die Gesellschaft führte zu diesem Zeitpunkt Flüge nur noch im Namen und Markenauftritt der Air Berlin durch. 2008 wurde bekannt, dass die Verwaltung von dba im Rahmen der Einsparungsmaßnahmen von Air Berlin aufgelöst werde.[8][9][10] Die dba sollte schließlich ursprünglich am 30. November 2008 den Flugbetrieb einstellen, jedoch entzog Air Berlin nach einem Streik der Flugbegleiter bereits zum 14. November sämtliche Flugaufträge.[11]
Flugziele
Die dba bediente hauptsächlich innerdeutsche Strecken zwischen Hamburg, Hannover, Berlin, Düsseldorf, Köln/Bonn, Leipzig, Dresden, Stuttgart, München, Münster/Osnabrück, Bremen, Karlsruhe, Nürnberg, Frankfurt sowie Nizza, Moskau, Thessaloniki, Priština, Athen, Rom, Rimini und Paris.
Flotte
(Stand: 30. Oktober 2008)
- bis zu 22 Exemplare des Typs Boeing 737
Einzelnachweise
- ↑ a b Pakt mit der Kleinsten. Der Spiegel (30. März 1992). Abgerufen am 23. April 2010.
- ↑ Fliegen wird immer billiger. Berliner Zeitung (11. August 1994). Abgerufen am 23. April 2010.
- ↑ Deutsche BA: Größter Inlandskonkurrent der Lufthansa. Stern (8. Mai 2002). Abgerufen am 23. April 2010.
- ↑ a b Deutsche BA kämpft mit sinkenden Umsätzen. Handelsblatt (5. November 2002). Abgerufen am 23. April 2010.
- ↑ faz.net – „Air Berlin kauft Konkurrenten DBA“ vom 17. August 2006
- ↑ Focus online – „Air Berlin schluckt Konkurrenten dba“ vom 17. August 2006
- ↑ IR-News airberlin.com – „Air Berlin übernimmt dba“ vom 17. August 2006
- ↑ tagesspiegel: Air Berlin startet Notprogramm
- ↑ aero.de: „Markenname dba verschwindet zum 1. April“
- ↑ airberlin "Aus dba wird Air Berlin - vom 19. März 2007
- ↑ aero.de: „Air Berlin löst Tochtergesellschaft dba auf“ (30. Oktober 2008)
Siehe auch
Literatur
- Thomas Reidl: Die Zeiten ändern sich - die Geschichte der Deutschen BA. Verlag Robert Gessler, Friedrichshafen 2008, ISBN 978-3-86136-116-9.
Weblinks
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