Debczyno

Debczyno
Dębczyno
Wappen fehlt
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Dębczyno (Polen)
DEC
Dębczyno
Dębczyno
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Białogard
Gmina: Białogard
Geographische Lage: 53° 59′ N, 16° 0′ O53.983333333333167Koordinaten: 53° 59′ 0″ N, 16° 0′ 0″ O
Einwohner: 180
Telefonvorwahl: (+48) 94
Kfz-Kennzeichen: ZBI
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów

Dębczyno (deutsch Denzin) ist ein Dorf der Woiwodschaft Westpommern in Polen. Es gehört zu Gemeinde Białogard (Belgard) im Powiat Białogardzki.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Dębczyno liegt drei Kilometer südöstlich von Białogard an einer Nebenstraße nach Byszyno (Boissin) an der Mündung der Mogilica (Muglitz) in die Persante. Bahnstation ist Białogard an der Fernstrecke Berlin - Stettin - Danzig.

Geschichte

In den Jahren 1936 und 1937 wurden in Denzin bei Ausgrabungen Urnen aus vorrömischer Eisenzeit gefunden, die von einer Besiedlung der Region in vor- und frühgermanischer Zeit zeugen. Die Gründung des Ortes dürfte erst im 14. Jahrhundert liegen, vielleicht durch Einwohner aus Ostwestfalen, wie die Denziner Familie Behling es für sich nachweisen konnte.

Denzin war ein konsequent angelegtes, mittelgroßes Straßendorf. Für die größtenteils in der Landwirtschaft arbeitende Bevölkerung waren die Märkte in Belgard - Wochen-, Vieh- und Jahrmärkte - eine günstige Absatzmöglichkeit.

Als im Jahre 1905 die Kleinbahnstrecke Nr. 113v von Belgard nach Schwellin (Kreis Köslin) gebaut wurde, sollte die Strecke eigentlich über Denzin und Roggow führen. Doch die Denziner weigerten sich: "Dei foehrn us de Köh dod!". Zwar hatten die Denziner schon beträchtliche Flächen für den Streckenbau abgegeben, doch wog wohl das Kühe-Argument schwerer. So verlegte man die Bahnstrecke nördlich der Reichsbahnstrecke Nr. 111n Belgard - Neustettin. Doch auf einen Schuss Ironie mochte die Kleinbahngesellschaft nicht verzichten: einen Haltepunkt, der jetzt 1,5 Kilometer von Denzin entfernt und jenseits der Persante auf Belgarder Stadtgebiet am Bullenberg lag, nannte man kurzerhand "Denzin". So blieben die Denziner mit der Kleinbahn dennoch verbunden, obwohl an der Station wohl kaum ein Denziner zugestiegen sein wird.

Im Jahre 1939 lebten 324 Einwohner in der 536,1 Hektar Fläche umfassenden Gemeinde.

Denzin gehörte bis 1945 zum Landkreis Belgard (Persante) und bildete mit Roggow und Vorwerk (heute Stadtteil von Białogard) den Amtsbezirk Roggow und - unter Einschluss der Ämter Kösternitz und Lülfitz auch den Standesamtsbereich Roggow. Das zuständige Amtsgericht lag in Belgard.

Letzte Amtsinhaber waren Gemeindebürgermeister Willi Lübke, Amtsvorsteher Walter Götzke und Standesbeamter Paul Zülow. Polizeibeamter Mau aus Vorwerk regelte Ordnung und Sicherheit.

Am 7. März 1945 besetzten Truppen der Roten Armee das Dorf. Die Vertreibung begann im Herbst 1945. Denzin kam als Dębczyno zu Polen und ist heute Ortschaft der Landgemeinde Białogard.

Kirche

Denzin war bis 1945 in das Kirchspiel der Marienkirche Belgard eingepfarrt und lag im Kirchenkreis Belgard der Kirchenprovinz Pommern der evangelischen Kirche der Altpreußischen Union. Heute gehört Dębczyno zur Kirchengemeinde Koszalin (Köslin) in der Diözese Pommern-Großpolen der polnischen Evangelisch-Augsburgischen Kirche.

Schule

In Denzin gab es bis 1945 eine einklassige Volksschule, in der zuletzt Lehrer Willi Brümmel unterrichtete.

Literatur

  • Der Kreis Belgard. Aus der Geschichte eines pommerschen Heimatkreises, hg. v. Heimatkreisausschuß Belgard-Schivelbein, Celle, 1989
  • Deutsches Kursbuch. Ausgabe vom 21. Januar 1940, Hg.: Deutsche Reichsbahn. Oberbetriebsleitung Ost, Berlin, 1940

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