Dehio

Dehio

Das Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, umgangssprachlich heute Dehio (häufig auch als Dehio-Handbuch bezeichnet), wurde von Georg Dehio begründet. Das Handbuch ist eine wertende Zusammenstellung über das qualitativ oberste Drittel [1] von Baudenkmälern und ihrer Ausstattung in Deutschland. Ähnliche Werke erscheinen in Österreich und Teilen von Polen. Es soll sowohl als Nachschlagewerk als auch als Reiseführer dienen. Seit den 1980er Jahren werden auch zeitgenössische Bauwerke aufgenommen. Eine digitale Version der modernen Ausgaben zu den deutschen Bundesländern, mit einer integrierten Bilddatenbank, ist am Bildarchiv Foto Marburg - Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte in Zusammenarbeit mit dem Herausgeberkreis in Vorbereitung, wobei neue Ausgaben erst nach einer vereinbarten Sperrfrist online verfügbar gemacht werden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte des Handbuchs

Schon die erste Auflage ab 1905 erschien in fünf Bänden. Überarbeitungen erfolgten in mehrjährigem Abstand, unterschiedlich von Band zu Band. Ernst Gall, den Dehio als Nachfolger für die Projektleitung vorgeschlagen hatte, rückte von einer streng alphabetischen Auflistung der Orte ab und gruppierte den Stoff der einzelnen Bände nach Regionen, um Exkursionen bequemer planen zu können. Inzwischen herrscht wieder die alphabetische Ordnung. Seit 1929 erscheint der Dehio im Deutschen Kunstverlag München, Berlin. Für die wissenschaftliche Fortführung des Handbuchs sorgt seit 1941 die Dehio-Vereinigung.

Von 1965 bis 1988 erscheinen im Einvernehmen mit der Dehio-Vereinigung und mit Genehmigung des Deutschen Kunstverlages für das Gebiet der DDR - mit Ausnahme des nicht mehr fertiggestellten Bandes über die Bezirke Erfurt und Suhl - sechs Bände im Akademie-Verlag Berlin, bearbeitet von der Arbeitsstelle für Kunstgeschichte bei der Akademie der Wissenschaften, später des Institutes für Denkmalpflege der DDR.

Von 2001 bis 2008 wurde das Handbuch von einem Herausgebergremium getragen, das sich aus der Dehio-Vereinigung, der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zusammensetzte. 2009 zog sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz aus der Herausgeberschaft zurück, um sich mehr ihren Hauptaufgaben widmen zu können.[2]

In Österreich wird der Dehio als Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Topographisches Denkmälerinventar seit 1933 vom Österreichischen Bundesdenkmalamt herausgegeben, früher Verlag Schroll, Wien, jetzt Verlag Berger, Horn.

Als Ergänzung zum Dehio erschien ebenfalls im Deutschen Kunstverlag die Reihe Deutsche Kunstdenkmäler - Ein Bildhandbuch. In der DDR wurden die Bände von der Edition Leipzig herausgegeben.

Zwischen 1957 und 1994 erschien im Reclam-Verlag nach dem Vorbild des Dehio die mehrere Bände umfassende Reihe Reclams Kunstführer. Im Gegensatz zu erstgenanntem behandelte dieser Kunstführer auch zahlreiche Nachbarstaaten, wie z.B. Frankreich, Österreich, Italien und die Schweiz. Außerdem enthielten die einzelnen Bände auch Abbildungen.

Ausgaben

Deutschland

Heute erscheinen je deutsches Bundesland bis zu fünf Bände. Von den insgesamt 21 Bänden, die das gesamte Gebiet der Bundesrepublik Deutschland abdecken, werden zwei bis 2009 neu erarbeitet. Die anderen 19 Bände sind zwischen 1985 und 2006 erschienen.

  • Baden-Württemberg I. Die Regierungsbezirke Stuttgart und Karlsruhe. Deutscher Kunstverlag, München 1993.
  • Baden-Württemberg II. Die Regierungsbezirke Freiburg und Tübingen. Deutscher Kunstverlag, München 1997.
  • Bayern I. Franken. Deutscher Kunstverlag, München 1999 (2. Aufl.).
  • Bayern II. Niederbayern. Deutscher Kunstverlag, München 1988 (Aktualisierung geplant für 2006–2008).
  • Bayern III. Schwaben. Deutscher Kunstverlag, München 1989 (Aktualisierung geplant für 2006–2008).[3]
  • Bayern IV. München und Oberbayern. Deutscher Kunstverlag, München 1990 (2. Aufl., Aktualisierung geplant für 2006–2008).
  • Bayern V. Regensburg und die Oberpfalz. Deutscher Kunstverlag, München 1991 (Aktualisierung geplant für 2006–2008).
  • Berlin. Deutscher Kunstverlag, München 2006 (3. Aufl.).
  • Brandenburg. Deutscher Kunstverlag, München 2000.
  • Bremen, Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, München 1992 (2. Aufl.).
  • Hamburg, Schleswig-Holstein. Deutscher Kunstverlag, München 1994.
  • Hessen. Deutscher Kunstverlag, München 1982. (2. Aufl.)
  • Hessen II. Regierungsbezirk Darmstadt. Deutscher Kunstverlag, (1. Aufl. der Neubearbeitung) München 2008.
  • Hessen I. Regierungsbezirke Gießen und Kassel. Deutscher Kunstverlag, München 2008
  • Mecklenburg-Vorpommern. Deutscher Kunstverlag, München 2000.
  • Nordrhein-Westfalen I. Rheinland. Deutscher Kunstverlag, München 2005.
  • Nordrhein-Westfalen II. Westfalen. Deutscher Kunstverlag, München 1969. (Neuauflage geplant für 2009)
  • Rheinland-Pfalz, Saarland. Deutscher Kunstverlag, München 1985 (2. Aufl.).
  • Sachsen I. Regierungsbezirk Dresden. Deutscher Kunstverlag, München 1996.
  • Dresden (Sonderband). Deutscher Kunstverlag, München 2005 (1. Aufl.).
  • Sachsen II. Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz. Deutscher Kunstverlag, München 1998.
  • Sachsen-Anhalt I. Regierungsbezirk Magdeburg. Deutscher Kunstverlag, München 2002.
  • Sachsen-Anhalt II. Regierungsbezirke Dessau und Halle. Deutscher Kunstverlag, München 1999.
  • Thüringen. Deutscher Kunstverlag, München 2003 (2. Aufl.).

Österreich

In Österreich sind in der Dehio-Reihe Die Kunstdenkmäler Österreichs des Bundesdenkmalamtes folgende Bände erschienen:

  • DEHIO Wien - I. Bezirk Innere Stadt ISBN 3-85028-366-6 (2003).
  • DEHIO Wien - II. - IX. und XX. Bezirk ISBN 3-7031-0680-8 (1993).
  • DEHIO Wien - X.–XIX. und XXI.–XXIII. Bezirk ISBN 3-7031-0693-X (1997).
  • DEHIO Niederösterreich - nördlich der Donau ISBN 3-7031-0652-2 (1990).
  • DEHIO Niederösterreich - südlich der Donau, Teil 1 (A-L) ISBN 3-85028-364-X (2003).
  • DEHIO Niederösterreich - südlich der Donau, Teil 2 (M-Z) gemeinsam mit Teil 1.
  • DEHIO Burgenland ISBN 3-7031-0493-7 (1980).
  • DEHIO Oberösterreich - Mühlviertel ISBN 978-3-85028-362-5 (2003).
  • DEHIO Oberösterreich: Linz ISBN (ab März 2009).
  • DEHIO Salzburg ISBN 3-7031-0599-2 (1986).
  • DEHIO Graz ISBN 3-7031-0475-9 (1979).
  • DEHIO Steiermark ISBN 978-3-85028-422-6 (2. unveränderte Auflage 2006, Erstauflage 1982 ISBN 3-7031-0532-1).
  • DEHIO Kärnten ISBN 3-7031-0712-X (2001).
  • DEHIO Tirol ISBN 3-7031-0488-0 (1980).
  • DEHIO Vorarlberg ISBN 3-7031-0585-2 (1983).

Polen

Für Polen ist als erster Band einer neuen Reihe Dehio – Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen in Zusammenarbeit mit dem Herder-Institut und dem Krajowy Osrodek Badan i Dokumentacji Zabytków, Warschau, erschienen:

  • Schlesien. Deutscher Kunstverlag, München 2005.
  • Westpreußen und Ostpreußen. Deutscher Kunstverlag, München 1993.

Historische Gliederung

  • Band 1: Norddeutschland.
  • Band 2: Mitteldeutschland.[4][5]
  • Band 3: Süddeutschland.[6][3]

Weblinks

Historische Ausgaben:

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Denkmalpflege Hessen: DEHIO Hessen in der Überarbeitung
  2. Information auf dehio.org
  3. a b Gmünd. In: 3. Auflage 1925., Wikisource
  4. 2. Auflage 1914. E-Text, Gutenberg.org
  5. 2. Auflage 1914. Digitalisat
  6. 1. Auflage, Berlin 1908., Scan, Wikimedia Commons

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