Dei Greng

Dei Greng
Déi Gréng
Logo
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Basisdaten
Gründungsdatum: 23. Juni 1983
Parteisprecher: Tilly Metz,
Carlo de Toffoli
Generalsekretär: Tom Graas
Schatzmeister:
Anschrift: 1, rue du Fort Elisabeth
L-1463 Luxemburg
Website: www.greng.lu

Die Grünen (lux. Déi Gréng, fr. Les Verts) sind eine grüne Partei in Luxemburg. Die Partei wurde am 23. Juni 1983, dem Luxemburgischen Nationalfeiertag, gegründet.

Inhaltsverzeichnis

Parteistruktur

Der Parteikongress ist das höchste Organ der grünen Partei Luxemburgs; er legt Strategien und die Leitlinien der Partei fest. Der Kongress, der allen Mitgliedern offen steht, wählt im Zwei-Jahres-Zyklus die leitenden Organe der Partei. Dazu gehören die beiden, nach Parität gewählten Parteisprecher, das Exekutivkomitee, das Parteigremium, in dem ebenfalls die Jugendorganisation déi jonk gréng und die Frauenorganisation vertreten sind, sowie den Schatzmeister, den Finanzkontrollausschuss und den Exekutivrat, welcher den Kongress vertritt.

Geschichte

Ehemaliges Logo
Logo der Jugendorganisation Déi Jonk Gréng

1983-1994

Die luxemburgischen Grünen gingen, wie auch die Mehrzahl ihrer europäischen Schwesterparteien, aus den Anti-AKW- und Friedensbewegungen hervor. Menschen, die zuvor gegen den Bau eines Kernkraftwerks in Remerschen und die Wiederaufrüstungsbestrebungen der NATO und Staaten des Wahrschauer Pakts eifrigst protestiert hatten, fanden sich schließlich 1983 zur Partei Gréng Alternativ Partei (GAP) zusammen.[1]

Die Mitglieder der ersten Stunde entstammten darüber hinaus vor allem Naturschutz- und Feminismus, aber auch christlichen-Bewegungen sowie Vereinigungen zur Unterstützung der Entwicklungsländer. Daneben fanden sich unter den ersten Mitgliedern der grünen Partei auch enttäuschte Mitglieder der LSAP (z.b. Jean Huss) oder aus linksextremen Gruppierungen. Ungeachtet dessen fand sich hier auch ein etwas liberalerer Flügel unter der Leitung von Jup Weber, der das Gewicht der Partei vielmehr nur auf Natur- und Umweltschutz legen wollte.[1]

Ein Jahr nach ihrer Gründung gelang es den Grünen auf Anhieb bei den luxemburgischen Parlamentswahlen 1984 zwei von damals 64 Abgeordneten ins luxemburgische Parlament zu entsenden. Die ersten beiden grünen Volksvertreter hießen Jup Weber und Jean Huss. Wegen Meinungsverschiedenheiten spaltete sich die Partei 1985 jedoch in zwei getrennte Parteien: Die Gréng Alternativ Partei (GAP) und die Gréng Lëscht Ekologesch Initiativ (GLEI). Bei den Parlamentswahlen 1989 traten beide Parteien mit eigenen Listen an und errangen jeweils zwei Sitze.

1994-jetzt

1994 traten beide Parteien wieder mit einer gemeinsamen Liste bei den Parlamentswahlen an und konnten 5 Sitze für sich verbuchen. Mit fast 11% aller Stimmen wurden déi gréng damit zur viertstärksten Partei im luxemburgischen Parlament. Die Partei konnte im gleichen Jahr ebenfalls einen von den 6 Luxemburg zustehenden Sitzen im Europaparlament erringen. 1995 kam es zur offiziellen Wiedervereinigung beider grüner Parteien, überschattet allerdings vom Verlust des Sitzes im Europaparlament durch den Austritt des Europaabgeordneten Jup Weber. Musste man bei den Nationalratswahlen 1999 einen vergleichsweise herben Verlust hinnehmen (man war auf 9% zurückgefallen), so glich man dies 2004 durch den Zugewinn von 2 zusätzlichen Abgeordneten wieder aus.

Bei der Europawahl 2004 gelang den Grünen mit 15,0% der gültigen Stimmen ihr bestes Wahlergebnis in Luxemburg, nachdem sie bereits bei der Europawahl 1999 mit 10,7% ein zweistelliges Ergebnis erzielen konnten. Dieser Trend setzte sich auch bei den Gemeindewahlen 2005 fort, bei denen die Grünen vielerorts erstmals in den Gemeinderat einzogen.

Die Partei, die sich in der Opposition befindet, ist derzeit die viertstärkste Kraft im luxemburgischen Abgeordnetenhaus.

Themen und Ideologie

Die Forderung nach einer nachhaltigen Entwicklung ist seit Anbeginn einer der Grundpfeiler der Politik von déi gréng. Daneben behandelt die luxemburgische Partei vorrangig auch Themen wie eine ökologische Steuerreform, erneuerbare Energien sowie deren Effizienz, eine Sozial- und Rentenreform. Aber auch Themen wie Gender Mainstreaming und Bürgerrechte erlangen zunehmende Bedeutung. Vor allem aber sind Themen wie die Partizipation und Integration von Migranten in Luxemburg – das mit einem 40 prozentigen Ausländeranteil in diesem Bereich eine Vorreiterrolle in Europa spielt – von hoher Aktualität.

Weitere Politikfelder und Themengebiete von déi gréng umfassen unter anderem

Wahlergebnisse und Abgeordnete

Parlamentswahlen

Jahr Stimmenanteil Parlamentssitze Abgeordnete[2]

[3]

1984 5,2 % 2 Jup Weber (1984-1989)
Jean Huss (1984-1987) | Guy Bock (1987-1989) [4]
1989 12,5 % 4[5] Jup Weber (1989-1994)

Nick Clesen (1989-1994)
Jean Huss (1989-1992) | Robert Garcia (1992-1994)[4]
François Bausch (1989-1992) | Jean Geisbusch (1992-1994)[4]

1994 10,9 % 5 Robert Garcia

François Bausch
Renée Wagener
Camille Gira
Jean Huss

1999 9,1 % 5 Robert Garcia (1999-2003) | Dagmar Reuter-Angelsberg (2003-2004)
[4]

François Bausch
Renée Wagener
Camille Gira
Jean Huss

2004 11,6 % 7 Félix Braz

Henri Kox
François Bausch
Camille Gira
Viviane Loschetter
Claude Adam
Jean Huss

Europawahlen

Jahr Stimmenanteil Parlamentssitze
1984 6,1 % 0
1989 10,4 % 0[6]
1994 10,9 % 1 (Jup Weber)
1995 / 0[7]
1999 10,7 % 1 (Claude Turmes)
2004 15,0 % 1 (Claude Turmes)

Grüne Kommunalpolitik

Bei den Kommunalwahlen 2005 in Luxemburg konnten déi gréng insgesamt 41 Mandate für sich verbuchen.[8]

33 Personen sind in den verschiedenen Kommunalräten, 11 haben die Position eines Schöffen inne, 2 davon in der Hauptstadt.

Daneben gibt es 3 grüne Bürgermeister:

Weblinks

Notizen

  1. a b c Pauly, Michel: "25 Jahre déi Greng"; in: Forum Nr.273; S. 30ff
  2. Chambre des Députés du Grand-Duché du Luxembourg [Hrsg.]: La Chambre des Députés. Histoire et Lieux de travail; Luxemburg; Mai 1994
  3. Hausemer, Georges [Hrsg.]: Luxemburger Lexikon. Das Großherzogtum von A-Z; Luxemburg; 2006. ISBN-13: 978-2-87954-156-3.
  4. a b c d So wie hier Jean Huss und Guy Bock teilten sich auch in der Folge einige grüne Abgeordnete die Amtszeit nach einem Rotationsprinzip.
  5. Bei der Nationalratswahl 1989 in Luxemburg trat die Gréng Lëscht Ekologesch Initiativ (GLEI) gegen die Gréng Alternativ Partei (GAP) an. Beide Listen errangen jeweils 2 Sitze im Parlament.
  6. Bei der Europawahl 1989 in Luxemburg trat die Gréng Lëscht Ekologesch Initiativ (GLEI) gegen die Gréng Alternativ Partei (GAP) an. Beide Listen errangen getrennt kein Mandat.
  7. 1995 verließ der damalige Europaabgeordnete, Jup Weber die Partei. déi gréng verloren daher den 1994 errungenen Sitz im Europaparlament.
  8. Fréderique Moser: "Les Verts/déi Gréng. Changer plus vite les choses"; in: PaperJam, S. 68ff; September/Oktober 2008; Luxemburg



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