- Adenoide
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Adenoide Vegetationen (z. B. der Rachenmandeln oder der Gaumenmandeln) sind Hyperplasien des Drüsengewebes im Rachen. Der Begriff stammt vom Wort adenoid ab, was drüsenähnlich bzw. lymphoid, lymphknotenähnlich bedeutet. Die Rachenmandeln (Tonsillae pharyngeales) werden umgangssprachlich auch als „Wucherungen“, „Polypen“ oder kurz Adenoide bezeichnet.
Unter adenoider Konstitution versteht man eine sehr starke Vergrößerung der Adenoide bei Kindern. Sie wird für schnarchendes Atmen mit offenem Mund, näselnde Sprache, vorspringende Oberkieferschneidezähne, einen spitz zulaufenden, hochgewölbten Gaumen und „dümmliches Aussehen“ verantwortlich gemacht. Das Symptombild geht häufig mit besonderer Anfälligkeit für Erkältungskrankheiten einher. Früher wurden Solbäder, Licht, Luft oder Sport empfohlen, heute wird meist die partielle oder totale Entfernung der Rachenmandel (Adenotomie) mit dem Beckmann-Ringmesser (Adenotom) in Vollnarkose durchgeführt.
Der Ausdruck adenoide Konstitution, der zuerst vom dänischen Mediziner Wilhelm Meyer beschrieben wurde, wird heute kaum noch verwendet.
Literatur
- E. Lüscher: Lehrbuch der Nasen- und Halsheilkunde, Springer-Verlag, Wien, 1956, S.207 ff, S.262 ff.
- W. Becker, H. H. Naumann, C. R. Pfaltz: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Thieme Verlag, Stuttgart, 1983, S. 335 f
- A.K. Lalwani (Ed.): Current Diagnosis & Treatment in Otolaryngology - Head & Neck Surgery. Lange Medical Books, 2004; S. 574 ff
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