Demnig

Demnig
Gunter Demnig
Demnig bei einer Stolpersteinverlegung im Mai 2007
Stolperstein bei der feierlichen Einweihung

Gunter Demnig (* 27. Oktober 1947 in Berlin) ist Künstler und bekannt durch seine Stolpersteine.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Gunter Demnig wuchs in Nauen und Berlin auf und machte 1967 Abitur. Im selben Jahr begann er ein Studium der Kunstpädagogik an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin bei Professor Herbert Kaufmann. 1969 bis 1970 kam ein Jahr Industrial-Design-Studium an derselben Hochschule hinzu. Ab 1971 setzte er dann das Kunstpädagogik-Studium an der Kunstakademie in Kassel fort und legte 1974 dort das erste Staatsexamen ab.

Im selben Jahr begann Demnig ein Kunststudium an der Universität Kassel bei Harry Kramer, dem ab 1977 in den folgenden zwei Jahren die Tätigkeit in Planung, Bauleitung und -ausführung in der Denkmalsanierung folgte. Von 1980 bis 1985 war Demnig künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Kunst der Universität Kassel.

1985 eröffnete er ein eigenes Atelier in Köln und arbeitete bei mehreren Projekten mit (Moltkerei-Werkstatt, Kunstraum Fuhrwerkswaage). Seit 1994 war er auch im IGNIS-Kulturzentrum tätig.

Sein bei weitem bekanntestes Werk dürften die von ihm Stolpersteine genannten Steine sein, die er als Mahnmale für die Opfer des Nationalsozialismus verlegt.

Werke

  • 1980 – Duftmarken Cassel-Paris
  • 1981 – Blutspur Kassel-London
  • 1982 (1983?) – Ariadne-Faden Spuren von der Kasseler documenta zur Biennale in Venedig (Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde)
  • 1984 – Landschaftskonserven
  • 1988 – Einreise Berlin/W
  • 1990 – „Mai 1940 – 1000 Roma und Sinti“ – Lackspur vom ehemaligen Zigeunerlager Köln-Bickendorf zum Bahnhof Deutz entlang des Deportationsweges der Kölner Sinti und Roma, die von Deutz aus in Konzentrationslager verbracht wurden
  • 1993 – Idee Stolpersteine
  • 1996 – Erste Stolpersteine in Berlin und Köln illegal verlegt
  • 1996/1997/1998/1999 – „Die Mauern von Jericho“ Szenisches Oratorium mit Klangskulpturen zur Musik von Werner Raditschnig in Salzburg (Kollegienkirche), Klagenfurt (Künstlerhaus), Český Krumlov (Egon-Schiele-Zentrum), Köln (Domforum des Kölner Domes), Millstatt (Internationale Musikwochen in der Stiftskirche) inszeniert von Herbert Gantschacher und produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik und Theater mit Live-Mitschnitt des Österreichischen Rundfunks und Audio-CD (ARBOS 04); Antwerpen (Opera Mobile).
  • 2000 – Das Projekt Stolpersteine wird legal fortgesetzt

Ausstellungen

Auszeichnungen

Zitat

Gunter Demnig: „Um den Stein lesen zu können, muss man sich vor dem Opfer verbeugen.“

Literatur

  • Stolpern über NS-Verbrechen. Der Bildhauer Gunter Demnig hat das Bundesverdienstkreuz erhalten. Aus: analyse+kritik Nr. 500 vom 18. November 2005, S. 17

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Internetauftritt „Das Rote Tuch“
  2. Frankfurter Rundschau vom 22. November 2007
  3. Bundesministerium des Inneren: Die „Botschafter für Demokratie und Toleranz“ 2008

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