- Demnig
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Gunter Demnig (* 27. Oktober 1947 in Berlin) ist Künstler und bekannt durch seine Stolpersteine.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Gunter Demnig wuchs in Nauen und Berlin auf und machte 1967 Abitur. Im selben Jahr begann er ein Studium der Kunstpädagogik an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin bei Professor Herbert Kaufmann. 1969 bis 1970 kam ein Jahr Industrial-Design-Studium an derselben Hochschule hinzu. Ab 1971 setzte er dann das Kunstpädagogik-Studium an der Kunstakademie in Kassel fort und legte 1974 dort das erste Staatsexamen ab.
Im selben Jahr begann Demnig ein Kunststudium an der Universität Kassel bei Harry Kramer, dem ab 1977 in den folgenden zwei Jahren die Tätigkeit in Planung, Bauleitung und -ausführung in der Denkmalsanierung folgte. Von 1980 bis 1985 war Demnig künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Kunst der Universität Kassel.
1985 eröffnete er ein eigenes Atelier in Köln und arbeitete bei mehreren Projekten mit (Moltkerei-Werkstatt, Kunstraum Fuhrwerkswaage). Seit 1994 war er auch im IGNIS-Kulturzentrum tätig.
Sein bei weitem bekanntestes Werk dürften die von ihm Stolpersteine genannten Steine sein, die er als Mahnmale für die Opfer des Nationalsozialismus verlegt.
Werke
- 1980 – Duftmarken Cassel-Paris
- 1981 – Blutspur Kassel-London
- 1982 (1983?) – Ariadne-Faden Spuren von der Kasseler documenta zur Biennale in Venedig (Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde)
- 1984 – Landschaftskonserven
- 1988 – Einreise Berlin/W
- 1990 – „Mai 1940 – 1000 Roma und Sinti“ – Lackspur vom ehemaligen Zigeunerlager Köln-Bickendorf zum Bahnhof Deutz entlang des Deportationsweges der Kölner Sinti und Roma, die von Deutz aus in Konzentrationslager verbracht wurden
- 1993 – Idee Stolpersteine
- 1996 – Erste Stolpersteine in Berlin und Köln illegal verlegt
- 1996/1997/1998/1999 – „Die Mauern von Jericho“ Szenisches Oratorium mit Klangskulpturen zur Musik von Werner Raditschnig in Salzburg (Kollegienkirche), Klagenfurt (Künstlerhaus), Český Krumlov (Egon-Schiele-Zentrum), Köln (Domforum des Kölner Domes), Millstatt (Internationale Musikwochen in der Stiftskirche) inszeniert von Herbert Gantschacher und produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik und Theater mit Live-Mitschnitt des Österreichischen Rundfunks und Audio-CD (ARBOS 04); Antwerpen (Opera Mobile).
- 2000 – Das Projekt Stolpersteine wird legal fortgesetzt
Ausstellungen
- 1981 – Kunstakademie Kassel
- 1982 – Alte Oper, Frankfurt am Main
- 1985 – Het Apollohuis, Eindhoven
- 1986 – Kunsthalle Baden-Baden; Stadtmuseum Köln
- 1988 – Neuer Berliner Kunstverein; Kommunale Galerie Bremen; Münchner Stadtmuseum; Staatliche Gemäldegalerie Moskau; Eremitage Leningrad
- 1989 – Stichting Logos, Gent; Studio Galerie, Hamburg
- 1990 – Kunsthalle Berlin; Het Hemelrijken, Eindhoven
- 1991 – Künstlerhaus Bethanien, Berlin
- 1992 – Kasseler Kunstverein
- 1994 – EXIT-Art, Köln; Antoniterkirche, Köln; Muzejsko Galerijski Centar, Zagreb
- 1995 – Akademie der Künste, Berlin
- 1996 – ACP-Galerie Peter Schuengel, Salzburg; Egon-Schiele-Zentrum, Český Krumlov; Neue Gesellschaft für bildende Kunst, Berlin
- 1997 – Internationales Klangfestival, Osnabrück; Oberösterreichische Landesgalerie, Linz; Internationales Klangfestival, Luzern; Städtische Galerie Katowice
- 1998 – Musiques en Scène, Lyon; Hessisches Landesmuseum Darmstadt
Auszeichnungen
- 2004 Max-Brauer-Preis der Alfred Toepfer Stiftung FVS, Hamburg
- 2004 Herbert-Wehner-Medaille der Gewerkschaft ver.di
- Zum sechzigsten Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 2005 wurde Demnig in Berlin mit dem „Obermayer German Jewish Award“ ausgezeichnet, der das Engagement nicht-jüdischer Deutscher für die Bewahrung und Erinnerung jüdischer Geschichte und jüdischen Lebens in Deutschland würdigt.
- Am 4. Oktober 2005 erhielt Gunter Demnig für das Projekt Stolpersteine in der Orangerie des Schlosses Charlottenburg den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.
- Am 20. November 2005 24. Verleihung des Jugendpreises „DAS ROTE TUCH“[1] an Gunter Demnig für die bundesweit verlegten STOLPERSTEINE. Die Laudatio hielt Walter Momper
- Am 20. August 2006 erhielt Gunter Demnig die Alternative Kölner Ehrenbürgerschaft. Er ist damit nach dem katholischen Pfarrer Franz Meurer aus Köln-Vingst der zweite Kölner, der diese Auszeichnung erhält.
- 2007 erhielt Demnig den Giesberts-Lewin-Preis der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.[2]
- Am 23. Mai 2008 wurde Demnig von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble und der Bundesjustizministerin Brigitte Zypries der Preis Botschafter für Demokratie und Toleranz verliehen.[3]
- Am 26. April 2009 wird ihm von der Erich-Mühsam-Gesellschaft in Lübeck der Erich-Mühsam-Preis verliehen.
Zitat
Gunter Demnig: „Um den Stein lesen zu können, muss man sich vor dem Opfer verbeugen.“
Literatur
- Stolpern über NS-Verbrechen. Der Bildhauer Gunter Demnig hat das Bundesverdienstkreuz erhalten. Aus: analyse+kritik Nr. 500 vom 18. November 2005, S. 17
Weblinks
- http://www.stolpersteine.com Homepage Gunter Demnigs
- http://www.ignis.org/98-Demnig-vita.html Vita des Gunter Demnig
- „Steine zum Stolpern“ – Bericht über das Projekt Stolpersteine
- „Stolpern über die Vergangenheit“ – Gunter Demnig und sein Kunstprojekt Stolpersteine
- Literatur von und über Gunter Demnig im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Internetauftritt „Das Rote Tuch“
- ↑ Frankfurter Rundschau vom 22. November 2007
- ↑ Bundesministerium des Inneren: Die „Botschafter für Demokratie und Toleranz“ 2008
Personendaten NAME Demnig, Gunter KURZBESCHREIBUNG deutscher Künstler GEBURTSDATUM 27. Oktober 1947 GEBURTSORT Berlin
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