- Dengeln
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Dengeln (im regionalen Sprachgebrauch auch als Dängeln, Dengelen, Tängeln, Demmeln, Dümmeln, Haren oder Klopfen benannt) bezeichnet ein Verfahren zum Schärfen der Schneide einer Sense, Sichte oder Sichel, bei dem diese zu einer dünnen, scharfen Schneide durch Hämmern ausgetrieben wird.
Inhaltsverzeichnis
Vorgang
Durch gezielte Schläge wird das Sensen-, Sichten- oder Sichelblatt in einem schmalen Streifen entlang der Schneidkante ausgezogen und verdünnt und somit geschärft. Diese dünne Schneide wird durch die Mäharbeit und das regelmäßig erforderliche Wetzen im Laufe der Zeit wieder abgetragen. Eine Sense, die viel benutzt wird, muss daher auch öfter neu gedengelt werden. Zum Dengeln werden zumeist Dengelhammer und Dengelamboss verwendet, es kann aber auch ein gewöhnlicher Schmiedeamboss mit gut erhaltener Bahn Verwendung finden.
Gründe für das Dengeln
Das Dengeln dient der dauerhaften Erhaltung, Verbesserung oder dem Neuaufbau einer dünnen und somit scharfen Schneide des Sensen- oder Sichtenblattes bzw. der Sichel. Zugleich können beim Dengeln etwaige Scharten aus der Klinge herausgearbeitet werden, welche beim Mähen durch Kontakt mit Fremdkörpern wie Steinen im Mähgut leicht entstehen können. Durch die Kaltverformung der Klinge beim Dengeln nimmt an der Schneide deren Härte zu. Aufgrund der eintretenden Härtung ergibt sich bei den Sensen- bzw. Sichtenblättern bzw. Sicheln im Vergleich zum rein schleifenden Schärfen eine wesentlich höhere Standzeit der Schneide.
Werkzeug
Dengelhammer
Der Dengelhammer, auch Sensenhammer, ist ein Hammer zum Dengeln. Er hat ein Kopfgewicht von 500-600g. Durch die spezielle Form des Hammers kann beim Dengeln die Schneide der Sense leicht nach vorne getrieben werden. Der Dengelhammer hat zwei Finnen, mitunter auch eine Finne und eine Bahn. Die Finne ist zum Stiel hin versetzt. Die Hammerfinne und die evtl. vorhandene Bahn sind bombiert, damit bei den Dengelschlägen immer nur ein kleiner Punkt der Schneide getroffen werden kann.
Dengelamboss
Der Dengelamboss ist ein vergleichsweise kleiner Amboss mit entweder quadratischer, in der Regel flach gewölbter oder schmaler, bombierter Bahn. An der Unterseite der Bahn befindet sich ein Dorn, mit dem der Dengelamboss befestigt werden kann, indem man ihn in einen Holzpflock oder einen Dengelstock einschlägt.
Vorrichtungen
Es gibt auch Vorrichtungen, bei denen ein mechanisch bewegter Hammer mit einem Amboss in einer Maschine kombiniert ist. Auch wird manchmal an den Holzpflock eine Sitzgelegenheit genagelt. Dies bezeichnet man als Dengelstock.
Siehe auch
Literatur
- Bernhard Lehnert: Dengeln - Die Kunst, Sense und Sichel zu schärfen, BoD GmbH, Norderstedt, 2005, ISBN 3-8334-2586-5
- Hans Kadereit: Wo noch gebeiert, gehaspelt und gedengelt wird, RGA-Buchverlag, Remscheid, 2009, ISBN 978-3-940491-07-7
Kategorien:- Handwerkstechnik
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