- Depailler
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Patrick Depailler Fahrerweltmeisterschaft Erster Grand Prix Frankreich 1972 Letzter Grand Prix Großbritannien 1980 Teams 1972, 1974−1978 Tyrrell • 1979 Ligier • 1980 Alfa Romeo Statistik Rennen Poles Podien Siege 95 1 19 2 Schnellste Runden 4 Führungsrunden 164 Runden über 613,6 km WM-Titel - WM-Punkte 141 Patrick Depailler (* 9. August 1944 in Clermont-Ferrand; † 1. August 1980 in Hockenheim) war ein französischer Rennfahrer und Formel-1-Pilot. Seine Karriere in der höchsten Motorsportklasse begann 1972 und endete 1980 bei Testfahrten auf dem Hockenheimring durch einen tödlichen Unfall jäh.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Depailler, der von kleinem Wuchs und zudem Kettenraucher war, zählt bis heute neben Alain Prost, Jacques Laffite und René Arnoux zu den populärsten französischen Rennfahrern − nicht zuletzt wegen seines risikoreichen Fahrstils und dem Hauch des Abenteurers, der ihn stets umgab. Aus der französischen Formel 2 kommend, gab Depailler am 2. Juli 1972 beim Grand Prix von Frankreich in Clermont-Ferrand auf einem Tyrrell sein Debüt in der Formel 1. Er war bei dem britischen Team neben François Cevert als Nachfolger des dreimaligen Weltmeisters Jackie Stewart für 1974 vorgesehen, verletzte sich jedoch beim privaten Motocrossfahren am Bein und fiel damit kurzfristig aus. An seiner Stelle wurde der Südafrikaner Jody Scheckter verpflichtet. Durch Ceverts tödlichen Unfall beim Großen Preis der USA in Watkins Glen 1973 kam Depailler aber unerwartet doch noch zu seinem Stammplatz. Dem Tyrrell-Team hielt er in den folgenden fünf Jahren die Treue. Der Franzose fuhr zahlreiche Spitzenplatzierungen in den Rennen ein und entwickelte sich zu einem ausgezeichneten Testpiloten mit hohem technischen Sachverstand.
In der Saison 1976 belegte er nicht nur fünfmal den zweiten Platz, er kam auch beim Grand Prix von Japan in Fuji zum ersten Mal einem Grand-Prix-Sieg nahe, musste sich jedoch dem US-Amerikaner Mario Andretti im Lotus geschlagen geben. Sein Teamkollege Scheckter indes verabschiedete sich als WM-Dritter von Tyrrell. In jener Saison wurde auch der legendäre Sechsrad-Tyrrell (Bez. P34) eingesetzt, an dessen Entwicklung Depailler maßgeblich beteiligt war. Das Konzept dieses Rennwagens konnte sich allerdings nicht durchsetzen. Nach einer durchwachsenen Saison 1977 an der Seite des Schweden Ronnie Peterson feierte der Franzose seinen ersten Sieg 1978 beim Grand Prix von Monaco und wechselte Ende der Saison zum französischen Ligier-Team.
Dort stand er im Schatten seines neuen Teamkollegen Jacques Laffite, der mit zwei Siegen zu Saisonbeginn um den WM-Titel fuhr. Scharfe Rivalität zeichnete das Verhältnis der beiden Franzosen aus. Beim Grand Prix von Spanien in Jarama feierte Depailler derweil seinen zweiten (und letzten) Sieg. Am Pfingstsonntag 1979 stürzte er beim Drachenfliegen in der Nähe seiner Heimatstadt ab und zog sich dabei zahlreiche Frakturen an beiden Beinen zu. Nach einigen Operationen und vielen Stunden Therapie war er in der Lage, im Januar 1980 sein Comeback bei Alfa Romeo zu geben. Das italienische Team hatte ihn nicht zuletzt wegen seiner Fähigkeiten als Testpilot verpflichtet. Tatsächlich machte der Wagen in Bezug auf Schnelligkeit erstaunliche Fortschritte, regelmäßige Top-10-Platzierungen in der Qualifikation wurden oft durch Defekte zunichte gemacht.
Depailler konnte jedoch die Früchte seiner Arbeit nicht mehr ernten. Am 1. August 1980 verunglückte er bei Testfahrten in Hockenheim in der Ostkurve tödlich. Die Unfallursache wurde nie vollständig aufgeklärt. Schleifspuren auf dem Asphalt im Kurveneingang deuteten auf einen Materialbruch hin (Querlenker oder eine der aerodynamischen „Schürzen“). Die Ostkurve sollte für den am 10. August stattfindenden Großen Preis von Deutschland mit zusätzlichen Fangzäunen gesichert werden. Diese Fangzäune lagen jedoch zum Zeitpunkt des Unfalls noch zusammengerollt hinter den Leitplanken.
Erfolgsstatistik
- 1971: Französischer Meister Formel 3
- 1974: Europameister Formel 2
Statistik in der Formel 1
Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn. Runden Punkte WM-Pos. 1972 Elf Team Tyrrell Tyrrell 004 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 2 - - - - - - 24. 1974 Elf Team Tyrrell Tyrrell 005 / 006 / 007 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 15 - 1 - 1 1 14 9. 1975 Elf Team Tyrrell Tyrrell 007 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 14 - - 1 - 1 12 9. 1976 Elf Team Tyrrell Tyrrell 007 / P34 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 16 - 5 2 - 1 39 4. 1977 Elf Team Tyrrell Tyrrell P34 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 17 - 1 2 - - 20 9. 1978 Elf Team Tyrrell Tyrrell 008 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 16 1 2 2 - - 34 5. 1979 Ligier Gitanes Ligier JS11 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 7 1 1 - - 1 22 (20) 6. 1980 Marlboro Team Alfa Romeo Alfa Romeo 179 Alfa Romeo 3.0 V12 8 - - - - - - 29. Gesamt 95 2 10 7 1 4 141 Grand-Prix-Siege
- 1978 Großer Preis von Monaco (Monte Carlo)
- 1979 Großer Preis von Spanien (Jarama)
Einzelergebnisse
Saison 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 1972 ARG RSA ESP MON BEL FRA GBR GER AUT ITA CAN USA --- --- --- --- --- 20 7 1974 ARG BRA RSA ESP BEL MON SWE NED FRA GBR GER AUT ITA CAN USA --- --- 6 8 4 8 DNF 9 2P 6 8 DNF DNF DNF 11 5 6 1975 ARG BRA RSA ESP MON BEL SWE NED FRA GBR GER AUT ITA USA --- --- --- 5 DNF 3 DNF 5 4 12 9 6 9 9 11 7 DNF 1976 BRA RSA USW ESP BEL MON SWE FRA GBR GER AUT NED ITA CAN USE JPN --- 2 9 3 DNF DNF 3 2 2 DNF DNF DNF 7 6 2 DNF 2 1977 ARG BRA RSA USW ESP MON BEL SWE FRA GBR GER AUT NED ITA USE CAN JPN DNF DNF 3 4 DNF DNF 8 4 DNF DNF DNF 13 DNF DNF 14 2 3 1978 ARG BRA RSA USW MON BEL ESP SWE FRA GBR GER AUT NED ITA USE CAN --- 3 DNF 2 3 1 DNF DNF DNF DNF 4 DNF 2 DNF 11 DNF 5 1979 ARG BRA RSA USW ESP BEL MON FRA GBR GER AUT NED ITA CAN USE --- --- 4 2 DNF 5 1 DNF (5) INJ INJ INJ INJ INJ INJ INJ INJ 1980 ARG BRA RSA USW BEL MON FRA GBR GER AUT NED ITA CAN USE --- --- --- DNF DNF DNF DNF DNF DNF DNF DNF † † † † † † (Legende)
Siehe auch
Liste der tödlich verunglückten Formel-1-Fahrer
Weblinks
Personendaten NAME Depailler, Patrick KURZBESCHREIBUNG französischer Autorennfahrer GEBURTSDATUM 9. August 1944 GEBURTSORT Clermont-Ferrand STERBEDATUM 1. August 1980 STERBEORT Hockenheim
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