- Der Tod in Flandern
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Flandern in Not, auch als Der Tod in Flandern oder Totentanzlied aus Flandern bekannt, ist ein 1917 in Flandern entstandenes Lied, dessen Melodie von einem Tanzlied aus der Rheinregion stammt. Die Herkunft ist nicht eindeutig gesichert, in vielen Ausgaben, die das Lied enthalten, wird es Elsa Laura von Wolzogen zugeschrieben, die vor dem ersten Weltkrieg ältere und jüngere Gedichte sammelte. Man geht davon aus, dass sie das Lied zu seiner heutigen Form ergänzt hat. Ob es dabei jedoch auf älteren Versen basiert, ist nicht bekannt.
Das Lied ist zwar als romantisierendes Landsknechtslied geschrieben, soll aber die hilflose Reaktion der Menschen darstellen, die durch den Einsatz von Giftgas während des Ersten Weltkrieges auf den Schlachtfeldern von Flandern und Nordostfrankreich ums Leben kamen. [1] In dieser Kriegszeit entstanden einige neue Lieder, die vom Soldatentod handelten und dabei in einem balladesk-archaischen Stil gehalten waren. [2] Der Tod wird hierbei auch als Trommler beschrieben, der „auf eine Totenhaut [schlägt]“ und mit seinem Trommelwirbel die Menschen sterben läßt.
In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg war es in der Jugendbewegung weit verbreitet und fand später auch seine Aufnahme in die Liederbücher der Hitlerjugend, da Landsknechtslieder beliebte Themen waren.
Das Lied war auch Paul Celan bekannt, der es in der Sylvesternacht 1945 in Bukarest während einer Feier sang und dabei immer nach dem Refrain laut auf den Boden schlug. [3] In neuerer Zeit wurde wurde es bisher von Bands wie Sonne Hagal (Album „Jordansfrost“ [4]) oder Absurd (Album „Blutgericht“) vertont.
Text
- Der Tod reit’t auf einem kohlschwarzen Rappen,
- Er hat eine undurchsichtige Kappen.
- Wenn Landsknecht’ in das Feld marschieren,
- Läßt er sein Roß daneben galoppieren.
- Flandern in Not!
- |: In Flandern reitet der Tod! :|
- Der Tod reit’t auf einem lichten Schimmel,
- Schön wie ein Cherubin vom Himmel,
- Wenn Mädchen ihren Reigen schreiten,
- Will er mit ihnen im Tanze gleiten.
- |: Falalala, falalala. :|
- Der Tod kann auch die Trommel rühren,
- Du kannst den Wirbel im Herzen spüren.
- Er trommelt lang, er trommelt laut,
- Er schlägt auf eine Totenhaut.
- Flandern in Not!
- |: In Flandern reitet der Tod! :|
- Als er den ersten Wirbel geschlagen,
- Da hat’s das Blut vom Herzen getragen.
- Als er den zweiten Wirbel schlug,
- Den Landsknecht man zu Grabe trug.
- Flandern in Not!
- |: In Flandern reitet der Tod! :|
- Der dritte Wirbel ist so lang gegangen,
- Bis der Landsknecht von Gott sein’n Segen empfangen.
- Der dritte Wirbel ist leis und lind,
- Als wiegt’ eine Mutter in Schlaf ihr Kind.
- Flandern in Not!
- |: In Flandern reitet der Tod! :|
- Der Tod kann Rappen und Schimmel reiten,
- Der Tod kann lächelnd im Tanze schreiten.
- Er trommelt laut, er trommelt fein:
- Gestorben, gestorben, gestorben muß sein.
- Flandern in Not!
- |: In Flandern reitet der Tod! :|
Einzelnachweise
- ↑ http://www.himmlers-heinrich.de/
- ↑ http://www.zeit.de/1984/10/Der-Tod-auf-Rappen-oder-Schimmel
- ↑ http://www.zeit.de/1984/10/Der-Tod-auf-Rappen-oder-Schimmel
- ↑ http://www.alternativmusik.de/rezensionen/sonne-hagal-jordansfrost/
Weblinks
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