Der Troubadour

Der Troubadour
Werkdaten
Originaltitel: Il trovatore
Originalsprache: italienisch
Musik: Giuseppe Verdi
Libretto: Salvatore Cammarano, Leone Emmanuele Bardare
Literarische Vorlage: El trovador von Antonio García Gutiérrez (1836)
Uraufführung: 19. Januar 1853
Ort der Uraufführung: Teatro Apollo, Rom
Spieldauer: ca. 2½ Stunden
Personen
  • Manrico (Der Troubadour), Offizier des Fürsten Ugel, vermeintlicher Sohn Azucenas (Tenor)
  • Conte Luna, junger aragonischer Edelmann (Bariton)
  • Leonora, Hofdame bei der Prinzessin von Aragon (Sopran)
  • Azucena, eine Zigeunerin (Mezzosopran oder Alt)
  • Ferrando, Hauptmann im Heer des Grafen Luna (Bass)
  • Ines, Leonoras Gesellschafterin (Sopran)
  • Ruiz, Soldat im Gefolge Manricos (Tenor)
  • ein alter Zigeuner (Bass)
  • Ein Bote (Tenor)
  • Chor

Il trovatore (Der Troubadour) ist eine als dramma lirico bezeichnete Oper in vier Teilen von Giuseppe Verdi. Das Libretto von Salvatore Cammarano, vollendet von Leone Emmanuele Bardare, basiert auf dem Schauspiel El trovador von Antonio García Gutiérrez (1836).

Inhaltsverzeichnis

Handlung

1. Akt - Das Duell

In der Vorhalle des Schlosses von Aliaferia lagern müde die Wachsoldaten. Um sie munter zu halten, erzählt ihnen Hauptmann Ferrando eine Episode aus der jüngeren Geschichte des Grafenhauses: Der Vater des jetzigen Grafen von Luna hatte zwei Söhne. Der Jüngere soll das Opfer von Zauberkünsten einer Zigeunerin geworden sein, die deshalb zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt wurde. Aus Rache habe deren Tochter den jungen Grafensohn geraubt und den Flammen überantwortet. In der Asche der Mutter fand man später die verkohlte Leiche eines Kindes. Der alte Graf sei, so Ferrando, überzeugt gewesen, dass sein jüngerer Sohn noch lebe und habe vor seinem Tod den älteren Sohn mit der Suche nach dem Bruder und der Tochter der Zigeunerin beauftragt. Am Abend gesteht die Gräfin Leonora ihrer Hofdame und Freundin Inez im Park des Schlosses Sargasto ihre Liebe zu dem Troubadour Manrico. Auch der Graf von Luna wirbt um die Gunst Leonoras. Diese hört in der Ferne Manrico ein Lied singen und will zu ihm eilen - findet sich jedoch in den Armen des Grafen wieder, den sie im Dunkeln für Manrico gehalten hatte. Als dieser erscheint, erkennen beide Männer, dass sie nicht nur Rivalen in der Liebe, sondern zugleich politische Widersacher sind: Manrico steht auf Seiten des rebellischen Herzogs von Urgell. Leonora kann das Duell der beiden nicht verhindern.

2. Akt - Die Zigeunerin

Die Zigeuner sind nach einer Schlacht in ihr Lager zurückgekehrt. Dort wird Azucena von der Vision des grausamen Feuertodes ihrer Mutter verfolgt. Sie gesteht in einer plötzlichen Aufwallung ihrem Adoptivsohn Manrico, dass sie damals in der Erregung versehentlich den eigenen, leiblichen Sohn dem Feuer übergeben habe, weicht aber den weiterforschenden Fragen Manricos über seine wahre Herkunft aus. Azucena kann nicht verstehen, dass er seinerzeit den im Duell unterlegenen Grafen von Luna nicht getötet habe, der ihn - auch aus politischen Gründen - weiterhin verfolge. Der Bote Ruiz meldet Manrico dessen Ernennung zum Kommandanten und berichtet von Leonoras Entschluss, ins Kloster zu gehen, da sie vom angeblichen Tod des Geliebten auf dem Schlachtfeld erfahren habe. Manrico eilt zu ihr, um sie von diesem Entschluss abzuhalten. Als sein Feind und Rivale Graf von Luna sie mit Hilfe seiner Mannen entführen will, kann Manrico dies gerade noch rechtzeitig mit seinen Gefolgsleuten verhindern. Luna schwört Manrico Rache.

3. Akt - Der Sohn der Zigeunerin

Im Kriegslager des Grafen von Luna herrscht Angriffsstimmung. Manrico und Leonora befinden sich auf der nahe gelegenen Festung Castellor, die gegen Lunas Heer verteidigt werden soll. Azucena ist gefangengenommen worden, und Hauptmann Ferrando erkennt in ihr die Zigeunerin wieder, die damals Lunas jüngeren Bruder geraubt hatte. Azucena soll auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden. – Eingeschlossen in ihrem Versteck wollen sich Leonora und Manrico trauen lassen. Da meldet Ruiz die Gefangennahme Azucenas. Um die Mutter zu retten, befiehlt Manrico einen Überfall auf das gegnerische Lager.

4. Akt - Das Hochgericht

Lunas Partei hat gesiegt. Manrico ist mit seinem Angriff gescheitert und in Gefangenschaft geraten. Er erwartet im Kerker des Schlosses Aliaferia zusammen mit Azucena die Hinrichtung. Leonora konnte fliehen. Um den Geliebten zu retten, gibt sie den Liebeserklärungen des Grafen zwar nach, doch hat sie heimlich Gift genommen. Sie kann Manrico noch die Nachricht von seiner Befreiung überbringen. Aber er weist diese Hoffnung zurück, da Leonora nicht mit ihm kommen will und er sich nun von ihr verraten glaubt. Erst als sie ihm ihr Verhalten erklärt und dann sterbend zusammenbricht, erkennt er ihre Treue. Als Graf Luna die tote Leonora sieht, lässt er Manrico, rasend vor Wut, zur Hinrichtung führen. Azucena, die von Luna gezwungen wird, diesen Akt mitanzusehen, schleudert ihm entgegen: "Er war dein Bruder.", und bricht zusammen. Manrico war der geraubte Sohn des Grafen, Lunas jüngerer Bruder.

Literatur

  • Rolf Fath: Reclams Kleiner Verdi-Opernführer, Philipp Reclam jun., Stuttgart 2000, ISBN 3-15-018077-5.
  • Giuseppe Verdi, L. E. Bardare, Salvatore Cammarano: Der Troubadour. Reclam, Ditzingen. ISBN 3-15-004323-9

Weblinks


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