Der dunkle Turm

Der dunkle Turm

Der Dunkle Turm (The Dark Tower) ist eine siebenbändige, düstere Fantasy-Saga des amerikanischen Schriftstellers Stephen King. King selbst bezeichnet die Reihe um den Dunklen Turm als sein wichtigstes Werk. Die Werke um den Dunklen Turm sind auch als der Dunkle-Turm-Zyklus bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Werke in chronologischer Reihenfolge

Der Der-Dunkle-Turm-Zyklus erzählt die Geschichte des Revolvermannes Roland von Gilead in sieben aufeinander aufbauenden Romanen und einer Kurzgeschichte, die einen Teil der Vorgeschichte erzählt. Die Handlung wird ausführlich in den Einzelartikeln dargestellt.

  • Die kleinen Schwestern von Eluria (siehe Im Kabinett des Todes, 1999, Heyne, ISBN 3453152999 auch 1998 veröffentlicht in Legends, dt: Der 7. Schrein, hrsg. von Robert Silverberg),
  • Schwarz, erster Roman, 1982, Heyne, ISBN 3-453-12-384-0 (Original: The Gunslinger)
  • Drei, zweiter Roman, 1987, Heyne, ISBN 3-453-12385-9 (Original: The Drawing of the Three)
  • Tot, dritter Roman, 1991, Heyne, ISBN 3-453-09644-4 (Original: The Waste Lands)
  • Glas, vierter Roman, 1997, Heyne, ISBN 3-453-87559-1 (Original: Wizard and Glass)
  • Wolfsmond, fünfter Roman, 2003 Heyne, ISBN 3-453-53023-3 (Original: The Wolves of the Calla)
  • Susannah, sechster Roman, 2004, Heyne, ISBN 3-453-87928-7 (Original: Song of Susannah)
  • Der Turm, siebter Roman, 2004 Heyne, ISBN 3-453-00096-X (Original: The Dark Tower)
  • The Gunslinger Born – Comicreihe

Die Geschichte des Dunkler-Turm-Zyklus

„Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste, und der Revolvermann folgte ihm.“ Dies ist der erste Satz des ersten Bandes der monumentalen Romanreihe Der Dunkle Turm von Stephen King. King selbst bezeichnet diesen Satz als einen der besten, die sein künstlerisches Schaffen hervorgebracht hat. Der Romanzyklus verbindet Elemente der Genres Western, Horror, Science Fiction und Liebesroman miteinander. Zur Vollendung des Dunklen-Turm-Zyklus hat der Schriftsteller eigenen Angaben zufolge fast 30 Jahre benötigt.

Der Dunkle-Turm-Zyklus ist in insgesamt sieben Bände aufgeteilt, im Gegensatz zu Werken wie beispielsweise dem Herrn der Ringe wurden die jeweiligen Bände durch Stephen King bereits nach Fertigstellung veröffentlicht. Dennoch beschränkt sich die Handlung keineswegs ausschließlich auf die sieben genannten Bände, sondern wird – teilweise in fragmentarischer Form – in anderen Romanen und Kurzgeschichten von King weitergestrickt.

Der heutige Roman Schwarz wurde im amerikanischen (The) Magazine of Fantasy & Science Fiction (F&SF) als Fortsetzungsroman kapitelweise im Oktober 1978, April 1980, Februar 1981, Juli 1981 und November 1981 veröffentlicht. Zwei weitere Fortsetzungsromane sollten Jahre später auf ähnliche Weise herausgebracht werden (The Green Mile und der unvollendete Internetroman mit dem Titel The Plant).

Kapitel Erstveröffentlichung Engl. Originaltitel Deutscher Titel
1 Oktober 1978 The Gunslinger Der Revolvermann
2 April 1980 The Way Station Die Zwischenstation*
3 Februar 1981 The Oracle and the Mountains Das Orakel und die Berge
4 Juli 1981 The Slow Mutants Die langsamen Mutanten
5 November 1981 The Gunslinger and the Dark Man Der Revolvermann und der Mann in Schwarz

* dieses Kapitel hieß in der ersten Übersetzung noch Das Rasthaus.

1982

In Romanform zusammengefasst wurden alle fünf Kapitel durch den Kleinverleger Donald M. Grant im Jahre 1982 unter dem Originaltitel The Dark Tower: The Gunslinger erstveröffentlicht. Es wurden 10.000 Exemplare sowie eine 500 Exemplare umfassende, nummerierte und signierte Sonderausgabe hergestellt, die heute zu den wertvollsten Sammlerobjekten unter Stephen-King-Fans zählt.

Stephen King selbst wollte im Jahre 1982 keine höhere Auflage veröffentlichen, zweifelte er doch selbst noch an der Vollendung des epischen Werkes um den dunklen Turm. Die später veröffentlichte Übersetzung des Romans trug den Titel Schwarz, insbesondere da der Titel The Gunslinger nicht adäquat ins Deutsche zu übertragen war. Wie King im Vorwort zur Robin Furths: Das Tor zu Stephen Kings Dunklem Turm I-IV beschreibt, grenzte die Fortsetzung an ein Wunder, da etwa vierzig handschriftliche Seiten des Manuskripts zum zweiten Band mit dem vorgesehenen Titel: Roland draws Three (zu deutsch: Roland zieht Drei) fehlten und die restlichen Seiten des Manuskripts stark beschädigt waren. Dennoch machte sich King mit den verbliebenen Seiten daran, den zweiten Band schriftstellerisch umzusetzen.

1988

Im Jahre 1988 war eine weitere Veröffentlichung des ersten Romans Schwarz unumgänglich, da bereits ein Jahr zuvor der zweite Band der Saga ebenfalls in limitierter/signierter Auflage von 850 Stück sowie 10.000 normalen Ausgaben erschienen war. Verlegt wurde der zweite Band unter dem Originaltitel: The Dark Tower II: The Drawing of the Three (zu deutsch: Das Ziehen der Drei) erneut durch den Kleinverleger Donald M. Grant. Der deutsche Titel des Romans lautet schlicht Drei.

War der erste Band Schwarz einerseits in einigen anderen Romanen des Schriftstellers als Referenz genannt, wurde er andererseits zu diesem Zeitpunkt nicht publiziert. Auch war der Autor Stephen King aufgrund seines Schaffens zu Ruhm gelangt und musste den Fans auf der ganzen Welt Tribut zollen. Schließlich veröffentlichte der New Yorker Taschenbuchverlag New American Library (NAL) 1988 den ersten Band Schwarz und ein Jahr später auch den zweiten Band Drei und machte sie in hoher Auflage im Taschenbuchformat dem breiten Publikum zugänglich.

Anderssprachige Veröffentlichungen der ersten beiden Romane Schwarz und Drei waren zuerst nicht vorgesehen, schließlich waren bereits die amerikanischen Erstausgaben der beiden bis dato erschienenen Romane limitiert. Im Zuge der Veröffentlichung der Taschenbücher durch NAL fanden auch Übersetzungen in andere Sprachen statt. Der Heyne-Verlag veröffentlichte die Übersetzungen der ersten beiden Romane von Joachim Körber zeitnah ebenfalls in den Jahren 1988 bzw. 1989.

1991

Der dritte Band Tot. wurde im Jahre 1991 wieder durch den Kleinverleger Donald M. Grant veröffentlicht. Der Originaltitel des dritten Bandes lautete The Dark Tower III: The Waste Lands. Anders als bei den vorherigen Bänden brachte NAL jedoch gleichzeitig den Roman im Taschenbuchformat heraus, was nicht zuletzt auch auf die ständig wachsende Fangemeinde des Dunklen Turms und des Schriftstellers im allgemeinen zurückzuführen ist.

Die deutsche Übersetzung Tot. von Joachim Körber wurde im Jahre 1992 durch den Heyne-Verlag herausgegeben. Der englische Titel The Dark Tower III: The Waste Lands ist als Anspielung auf T. S. Eliots The Waste Land (Das wüste Land) zu verstehen, insofern ist die Übersetzung des Buchtitels ins Deutsche wie bei einer Vielzahl weiterer King-Bücher missglückt und die Doppeldeutigkeit verloren gegangen (wie bspw. auch bei Friedhof der Kuscheltiere).

Das Ende des dritten Bandes sorgte erstmals für große Kritik innerhalb der Fangemeinde. Hatte King die ersten beiden Romane durchaus versöhnlich und in sich abgeschlossen beendet, endet der Roman Tot. plötzlich mitten in einem Rätselwettstreit, dessen Ausgang mehr als ungewiss erschien. King bedient sich dabei einem für Fortsetzungsgeschichten nicht unüblichen Werkzeug: dem Cliffhanger.

Daraufhin wurde dem Schriftsteller von vielen Seiten vorgeworfen, das Ende derart gestaltet zu haben, dass der Leser „gezwungen“ werde den nächsten Band zu kaufen, sobald er veröffentlicht ist. King ist diesen Vorwürfen stets mit der Erklärung entgegen getreten, dass er dem Leser bereits im Nachwort des ersten Bandes erklärt habe, dass die Geschichte erst nach etwa 3.000 Seiten komplettiert sei.

Zum Ärger der Fans ließ sich King mit der Weiterführung seines Dunklen-Turm-Zyklus viel Zeit. Immer schwieriger gestaltete sich der Einstieg in die komplexe Welt um den Revolvermann Roland Deschain. Für die Arbeiten an den (noch) folgenden Bänden musste King immer wieder intensiv recherchieren, wie er auch schon im Nachwort zum dritten Band angedeutet hatte.

1997

Erst im Jahre 1997 veröffentlichten erneut Grant und NAL den vierten Band mit dem Originaltitel: The Dark Tower IV: Wizard and Glass (zu deutsch etwa: Hexenmeister und Glas). Noch im selben Jahr veröffentlichte der Heyne-Verlag die deutsche Übersetzung des vierten Bands von Joachim Körber mit dem Titel Glas. Wie bereits die ersten beiden Bände bildet der Roman wieder eine zumindest in sich abgeschlossene Geschichte (Roland erzählt aus seiner Vergangenheit) und wartet mit einem weniger offenen Ende als der vorhergehende Band Tot. auf.

Bereits kurze Zeit später widmete King sich erneut der Vergangenheit von Roland. Im Jahre 1998 veröffentlichte der New Yorker Verlag Tom Doherty Associations unter dem Originaltitel Legends eine Sammlung von Kurzgeschichten und Erzählungen. Die Erzählung mit dem Originaltitel: The Dark Tower: The Little Sister of Eluria befasst sich mit Geschehnissen, die sich kurz vor der Handlung des ersten Bandes zugetragen haben. Eine deutsche Übersetzung mit dem Titel Die kleinen Schwestern von Eluria nahm erneut Joachim Körber vor, die Veröffentlichung besorgte wiederum Heyne im Kalenderjahr 1999 in der Sammlung Der 7. Schrein.

Ein Unfall im Jahre 1999 führte dazu, dass Stephen King die Fortführung des Zyklus unterbrechen musste. Dennoch hatte er bereits 2001 verlautbaren lassen, dass er – sollte die Gesundheit es zulassen – noch im selben Jahr an einer Fortsetzung der Saga arbeiten wolle, und nannte bereits vorab einen Titel, der für den Roman dann später jedoch nicht verwendet wurde: The Dark Tower V: The Crawling Shadow (deutsche Übersetzung etwa: Der kriechende Schatten). Schließlich erschien der fünfte Band mit dem Originaltitel: The Dark Tower V: Wolves of the Calla (zu deutsch: Die Wölfe der Calla) im Jahre 2002 im Scribner Verlag.

2003

Die deutsche Übersetzung von Wulf Bergner mit dem Titel Wolfsmond wurde durch den Heyne-Verlag im Jahre 2003 herausgegeben, was zu einer neuerlichen Kontroverse innerhalb der (deutschen) Fangemeinde führte. Die Auswechslung des Übersetzer führte dazu, dass feststehende Redewendungen durch den neuen Übersetzer Bergner anders übertragen wurden (beispielsweise wurde aus „die Welt hat sich weitergedreht“ „die Welt hat sich weiterbewegt“).

Ebenfalls im Jahre 2003 erschien eine Revision/geänderte Fassung des ersten Bandes Schwarz, in der King besonders sprachliche Korrekturen und Anpassungen an den späteren Schreibstil durchführte, aber auch Szenen im Hinblick auf das Ende der Saga änderte und weitere Szenen hinzufügte. Aufmerksamen Lesern der neuen Fassung waren damit bereits deutliche Hinweise auf das Ende der Turm-Saga gegeben. Der Heyne-Verlag veröffentlichte im Zuge dessen eine durchgesehene Neuausgabe der Bände 1 bis 4 und vereinheitlichte damit die Übersetzung bestehender und neu aufkommender Wendungen des Romanzyklus und ebenso die Covergestaltung.

2004

Die letzten beiden Bände Susannah und Der Turm erschienen im Frühjahr und Dezember des Jahres 2004. Auch diesmal veröffentlichte der Heyne Verlag die deutschen Übersetzungen von Wulf Bergner zeitnah zur amerikanischen Veröffentlichung. Der Originaltitel des sechsten Bandes lautete: The Dark Tower VI: Song of Susannah (zu deutsch: Das Lied von Susannah). Amerikanischer Herausgeber war jeweils der New Yorker Scribner Verlag. Der letzte Band der Saga erhielt im amerikanischen Original den schlichten Titel The Dark Tower VII. King beendet die Saga schließlich mit dem Satz, mit der er sie dreißig Jahre zuvor eröffnet hatte: Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste, und der Revolvermann folgte ihm. Die Veröffentlichung des letzten Bandes führte dazu, dass kurzzeitig die letzten vier Bände des Romanzyklus auf den Bestsellerlisten erschienen.

Aus den mehrfach zitierten Rechercheschwierigkeiten Stephen Kings heraus entstanden die Konkordanzen von Robin Furth (siehe hierzu den gesonderten Artikel Das Tor zu Stephen Kings Dunklem Turm I–IV).

Stephen King hat die Rechte für eine siebenteilige Der Dunkle Turm-Mini-Comic-Serie an den Marvel-Verlag vergeben. Die Veröffentlichung der ersten von fünf Reihen auf dem amerikanischen Buchmarkt fand in den Monaten Februar bis Juli 2007 statt. Als Autoren konnten Robin Furth und Peter David verpflichtet werden, die beide umfangreiche und durch King legitimierte Nachschlagewerke über den Zyklus erstellt hatten. Die überraschende Zusammenarbeit mit Marvel findet ihre Ursprünge auch im Zyklus selbst, so gleichen die Roboter des fünften Bandes Wolfsmond in ihrer Beschreibung stark dem Marvel-Bösewicht Doctor Doom.

2007

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Stephen King hat die Filmrechte zu Der dunkle Turm für 19 US-Dollar an Lost-Regisseur J. J. Abrams verkauft. Mehrere Regisseure hatten zuvor Interesse bekundet, unter anderem Frank Darabont, der bereits The Green Mile verfilmt hatte. King gegenüber MTV News: „Das ist nichts, das ich jedem überlassen würde. Ich habe bisher zu allen ‚Nein‘ gesagt, bis ich neulich, vor allem wegen Lost, dachte: ‚Ja, diese Burschen können das.‘“.

Einflüsse

Stephen King wurde bei der Erschaffung der Saga um den Dunklen Turm maßgebend von dem Gedicht Childe Roland to the Dark Tower Came von Robert Browning inspiriert („Herr Roland kam zum finstern Turm“), welches sich wiederum unter anderem auf Edgar's Song in Shakespeares Drama König Lear bezieht.

Inwieweit die Handlung des Dunklen Turms auf dieses sehr lange Gedicht Bezug nimmt, ist jedoch nicht ganz ersichtlich, da es sich dabei um ein komplexes, mit Metaphern bestücktes Werk handelt. Deutlich wird jedoch, dass King sich zumindest von der depressiven und verzweifelten Grundstimmung und der verwirrenden, symbolischen Vieldeutigkeit hat einfangen lassen. Diesen Bezug macht er auch mit einigen Zitaten daraus zu Beginn von Tot. und Glas deutlich. Im letzten Band der Saga um den dunklen Turm spielt King Susannah und Roland eine Abschrift des Gedichts zu, das teilweise von Roland gedeutet wird; gleichfalls ist das Gedicht im Anhang vollständig abgedruckt.

Im Vorwort des vierten Bandes Glas nimmt Stephen King ebenfalls zu seiner Beeinflussung durch J. R. R. Tolkiens Epos Der Herr der Ringe Stellung: „J. R. R. Tolkiens ‚Der Herr der Ringe‘ war in jener Zeit wahnsinnig beliebt … Die Bücher um den Dunklen Turm – wie überhaupt die meisten Fantasy-Geschichten von Männern und Frauen meiner Generation verdanken ihre Herkunft diesen Büchern Tolkiens.“

Auch der Bezug zum Western-Genre ist nicht zufällig gewählt, im wesentlichen wurde der Roman von dem Western Zwei glorreiche Halunken des Regisseurs Sergio Leone beeinflusst. Auch weitere Filme des Western-Genres hatten maßgeblich Einfluss auf den Schriftsteller: „… wurde mir klar, dass ich einen eigenen Roman schreiben wollte, der zwar Tolkiens Gespür für abenteuerliches Suchen und Magie nachvollzog, aber vor Leones fast schon absurd majestätischem Westernhintergrund spielte.“ (aus Vorwort zu Glas). Indirekt hat Stephen King auch preisgegeben, wer für den Protagonisten Roland Deschain von Gilead Modell gestanden hat: Clint Eastwood, beispielsweise durch Hinweise auf den Western Zwei glorreiche Halunken. Eastwood selbst hat in drei Filmen des Regisseurs Leone den einsamen Helden verkörpert.

Weiteren wesentlichen Einfluss auf den Zyklus kann der Artus-Sage zugeschrieben werden, auf die King mehrfach zurückgreift und in seine Geschichte einflicht. Rolands Ahn und Urvater aller Revolvermänner (Ritter) im Land Gileads hat den Namen Arthur Eld. Das Metall seiner Revolver ist aus der Klinge des legendären Schwertes „Excalibur“ geschmiedet worden. Daher ist es Rolands Aufgabe, einen Teil des Schwertes am Fuß des legendären Mittelpunkts der Balken – dem dunklen Turm – niederzulegen.

Weitere Anleihen sind nicht schwer zu finden; so nimmt King ebenfalls im vierten Band Glas eindeutig auf Lyman Frank Baums Kinderbuch Der Zauberer von Oz Bezug (siehe auch die einzelnen Bände). Dem Lexikon über Stephen King zufolge, brachte dem Autor gerade seine Vorliebe für diese Erzählung den von einem Kritiker verliehenen, fragwürdigen Titel Der Zauberer von Rotz ein. Auch der Autounfall, den Stephen King während eines Spaziergangs im Sommer 1999 erlitten hatte, wurde in der Dark Tower-Saga thematisiert. Gerade dieser fast tödlich endende Unfall hatte King zum abschließenden Kraftakt, der endgültigen Vollendung des Zyklus um den Dunklen Turm verholfen. Nach seiner Genesung hat sich King intensiv um die Vollendung des Epos gekümmert, was auch in der Geschichte deutlich dargestellt wird. Im Buch stellt der King selbst eine existenzbegründene Rolle dar, von der der Weiterbestand der Balken und der Welt, so wie sie existiert, abhängig ist. Der Romanheld Roland opfert so für das Leben des Schriftstellers das Leben von Jake Chambers.

Auch Harry Potter und die von George Lucas für seine Weltraumsaga Star Wars ersonnenen Jedi-Ritter werden von King mehrfach zitiert, wie beispielsweise die Schnaatze Modell Harry Potter (im Original beim Quidditch verwendete Spielbälle, hier: von den Wölfen der Calla verwendete Waffen). Die von den Wölfen der Calla verwendeten Waffen ähneln den Lichtschwertern der Jedi.

Auf die Werke von Richard Adams wird ebenfalls verwiesen. Der Bärenroboter aus Tot trägt den Namen Shardik nach dem gleichnamigen Roman von Adams. Die Szene, in der einige Kaninchen gerade beim silflay sind, ist eine Hommage an Richards Adams bekanntestes Werk, Unten am Fluss.

Sprachliche Anleihen sind besonders im vierten Band Glas zu finden. Der Dialekt, den die Einwohner der Baronie Mejis sprechen, ist dem Pidginenglisch entlehnt, das King in dem Roman Das Grab des weißen Mannes von Richard Dooling kennenlernte.

Im letzten Band der Saga (Der Turm) zitiert King eingangs den Nine-Inch-Nails-Song Hurt, dessen Grundstimmung der Einsamkeit und des Verlassenseins sich vor allem auf den letzten Seiten des Buches wiederfindet. Auch in Terry Pratchett's Werken sind Ähnlichkeiten zu finden, man denke an die mysteriöse Schildkröte. In den Scheibenwelt-Romanen (Discworld) als Sternen-Schildkröte Groß A'Tuin beschrieben, findet diese wiederum ihre Herkunft in der indischen Mythologie.

Verknüpfung mit anderen Werken von Stephen King

Verbundene Werke

Der Hintergrund von Der Dunkle Turm und die Handlung beschränken sich keinesfalls nur auf die sieben Bände. Sei es, dass verschiedene Charaktere aus anderen Büchern unvermutet auftauchen, oder dass ganze Teile der Hintergrundgeschichte darin verpackt sind.

Nachfolgend sind die Werke Kings skizziert, die in direkter oder indirekter Verbindung zum Zyklus des Dunklen Turms stehen. Sie sind zum Verständnis des Zyklus nicht unbedingt notwendig, es ist aber eine Bereicherung dieses vielschichtigen Werkes, wenn man wenigstens ansatzweise damit vertraut ist, in welchen Zusammenhängen viele Personen und Motive bei King noch auftauchen.

Nebenschauplätze

Werke von King, die Nebenhandlungen des Dunklen-Turm-Zyklus beherbergen:

  • The Stand – Das letzte Gefecht
    Hier tritt als das personifizierte Böse der gleiche Mann auf, der in Mittwelt Marten heißt: Randall Flagg.
    Außerdem finden sich Roland und sein Ka-Tet im vierten Band: Glas in einem Topeka/Kansas wieder, in welchem offensichtlich die Seuche Captain Trips aus The Stand gewütet hat. Eine Zeitung berichtet darüber und die Stadt ist nur von den Opfern der Krankheit bevölkert.
  • Die Augen des Drachen
    Ähnlichkeiten mit dem dunklen Turm sind leicht zu finden: Der Protagonist ist König Roland von Delain. Wie im Buch The Stand trifft der Leser auf die Person des Flagg. Es handelt sich bei dem Königreich Delain vermutlich um ein Paralleluniversum zum dunklen Turm, in dem sich die Welt nicht „weiterbewegt“ hat.
    Auch die Protagonisten Thomas und Dennis haben einen kurzen Auftritt im zweiten Teil der Saga: Roland erinnert sich daran, wie er die beiden gesehen hat, die einen Dämon mit Namen „Randall Flagg“ verfolgten.
  • Insomnia – Schlaflos
    Der junge Zeichner Patrick Danville, der auch im letzten Buch des Dunklen Turms vorkommt, zeichnet ein Bild von einem Cowboy und erklärt hierzu: „Das ist Roland, der ist auch ein König“; Danville wird schließlich maßgebenden Erfolg an der Erstürmung des Turms durch Roland haben.
    Zitat aus dem Buch:
    „Und in einer Wüste, die der Inbegriff aller Wüsten zu sein scheint, dreht sich ein Mann namens Roland unter fremden Sternen ruhelos im Schlaf um.“
    Darüber hinaus kommt der Scharlachrote König als das Böse im Buch vor.
  • Atlantis (nur die erste der vier Geschichten, diese ist aber enorm wichtig)
    Einer der Brecher (Ted Brautigan) ist aus Donnerschlag geflohen und versteckt sich vor den niederen Männern. Die Jugendgeschichte handelt von Bobby Garfield, einem kleinen Jungen, der sich mit dem neuen Nachbarn (Brautigan) anfreundet. Die im letzten Band des Turmzyklus erwähnte Fähigkeit Brautigans, seine Gabe an andere weiterzugeben, spielt eine wichtige Rolle. Als Brautigan von den niederen Männern abgeholt wird, muss sich Bobby entscheiden, ob er mit Ted nach Donnerschlag kommen will.
  • Brennen muss Salem
    Pater Callahan verlässt nach dem Angriff des Vampirs Barlow die Kleinstadt Jerusalem's Lot, taucht im fünften Band Wolfsmond wieder auf und erklärt Roland, wie er den Weg nach Mittwelt und in die Calla Bryn Sturgis fand.
    Auch Kurt Barlow – der ärgste Widersacher Callahans – findet sich in den letzten drei Teilen der Turm-Saga wieder. Aus den Händen der Vampire und der Niederen Männer müssen Jake, Oy und Callahan die verschleppte Susannah retten.

Bezüge zum Zyklus

Werke von King, die keine Nebenhandlungen beinhalten, jedoch zumindest lose mit dem Zyklus in Verbindung stehen:

  • Der Talisman (in Zusammenarbeit mit Peter Straub)
    Die Möglichkeit in andere Welten zu wechseln (Flippen oder auch Flitzen in Der Talisman) gibt es auch im Turm-Zyklus. Auch ähnelt die Region sehr der Welt von Roland Deschain und seinem Ka-Tet.
    Ein weiterer Punkt: Als Jack Sawyer die Prinzessin der Region besucht wird ihm beschrieben, dass es Ärztinnen gibt, die ihre Patienten nicht heilen. Ein sehr deutlicher Verweis auf die Kurzgeschichte Die kleinen Schwestern von Eluria, welche auch im Turm-Zyklus ihren Platz hat.
  • Das schwarze Haus (in Zusammenarbeit mit Peter Straub)
    In Das schwarze Haus sind sehr viele Ähnlichkeiten mit der Geschichte von Roland. Hier wird auf das Ka von Jack verwiesen und ebenfalls ein Palaver in einen Dämonenkreis gehalten. Der Scharlachrote König symbolisiert hier ebenfalls das Böse der Geschichte. Dieser will mit der Hilfe der Brecher die Balken zerstören und somit den Turm zum Einsturz bringen. Bei einem Palaver zwischen Jack und Parkus (ein Beschützer der Territorien) wird auf den letzten Revolvermann Roland und seine Kaste verwiesen. Es wird gesagt, dass er es geschafft hat, drei weitere Revolvermänner auszubilden. Unter ihnen ist auch eine Frau.
  • Der Buick
    Der Wagen, der plötzlich vor der Tankstelle in Maine auftaucht, wurde von einem der niederen Männer gefahren: Ein Verweis auf die Novelle Niedere Männer in Gelben Mänteln in der Sammlung Atlantis, aber auch auf die letzten Teile der Turm-Reihe.
  • Regulator (als Richard Bachman)
    Der Dämon TAK kommt aus einer Parallelwelt, in welcher Wentworth, Ohio liegt – der Schauplatz von Bachmans Roman. Außerdem spricht er, wie die kleinen Schwestern von Eluria (siehe Kurzgeschichte Die kleinen Schwestern von Eluria), in der Sprache der Ungeformten, der Sprache der Toten.
  • Desperation
    Auch hier wütet TAK und spricht – ebenso wie in Regulator in der Sprache der Toten.
  • Es
    Wesentliche Übereinstimmungen finden sich hinsichtlich der Schildkröte, der eine entscheidende Rolle in den Bänden 6 und 7 zugeschrieben werden kann; insbesondere dem Erfolg von Jake bei der Erstürmung des Dixie Pig. In den wenigen Teilen im Roman Es, in dem die Geschichte aus der Sicht von „Es“ erzählt wird, wird oft erwähnt, dass „Es“ vor Milliarden von Jahren in einem Makroversum lebte, zusammen mit einer Schildkröte, die eines Tages das Universum ausgespuckt hat.
    Außerdem wird auch hier als Urform des Bösen die Spinne verwendet. Sowohl „Es“ als auch Mordred, der böse Nachkomme Rolands, erscheinen in dieser Gestalt.
  • Das Bild – Rose Madder
    Rose Madder erklärt der Hauptperson, dass es ihr Ka sei, hier zu sein.
    Die Stadt Lud (siehe DT III – Tot) wird erwähnt, als eine der Protagonistinnen die Höhe ihres Alters deutlich macht.
  • Das MonstrumTommyknockers
    Der kleine Junge, der während des Zauberkunststücks seines Bruders (das dieser mit einer dieser verbesserten Maschinen bewirkt) zeitweilig verschwindet, taucht in Rolands Welt auf und träumt von ihm.
  • Der Nebel (Verfilmung 2007)
    Das von David Drayton zu Beginn des Filmes gezeichnete Bild zeigt Roland und weitere Motive: den Dunklen Turm im Hintergrund links von Roland und das Motiv der Rose rechts neben dem Revolvermann.
  • Ur (2009)
    In der Novelle trifft der Protagonist auf die Niederen Männer und erfährt etwas vom Dunklen Turm.

Trivia

  • Die Power-Metal-Band Demons & Wizards schuf ihr zweites Album Touched By The Crimson King, aus dem Jahre 2005, inspiriert durch das Gesamtwerk des Dunklen Turms. Mehrere Lieder befassen sich inhaltlich mit Geschehnissen aus den Bänden der Saga.
  • Weiterhin befasst sich die deutsche Power-Metal-Band Blind Guardian in dem Lied Somewhere Far Beyond vom gleichnamigen Album mit den Geschehnissen um Roland aus den ersten drei Bänden der Saga.
  • Schon 1969 veröffentlichte die britische Progressive-Rock-Gruppe King Crimson das Album In the Court of the Crimson King mit dem gleichnamigen Titelsong. Dieser erste „scharlachrote König“ der Popkultur war von seinem Schöpfer Peter Sinfield ebenfalls als durch und durch dämonische Figur gedacht, nämlich als Synonym für Beelzebub.
  • Der Charakter Odetta Holmes ist teilweise von Odetta Holmes inspiriert.

Sekundärliteratur und Quellen

  • Marcel Feige, Imprint Verlag: Stephen King Lexikon. 1999, ISBN 3-89602-228-8
  • Robin Furth: Das Tor zu Stephen Kings Dunklem Turm I–IV. Heyne, ISBN 3-453-87555-9
  • Robin Furth: Das Tor zu Stephen Kings Dunklem Turm V–VII. Heyne, ISBN 978-3-453-40016-0

Weblinks


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