- Der teuerste Kaffee der Welt
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Kopi Luwak und Coffee Alamid sind Bezeichnungen für eine spezielle Kaffeemarke, salopp „Katzenkaffee“ genannt, die ein sehr seltenes Getränk ergeben. Weitere Variationen findet man in Osttimor (kopi laku) sowie in Vietnam (Cà phê cứt chồn [Ca Phe Chon], fox-dung coffee / weasel coffee).
Der Markenname Kopi Luwak stammt aus Indonesien von den Inseln Sumatra, Java und Sulawesi. In den Philippinen, in den Bergen von Südmindanao geerntet, wird er unter Coffee Alamid / Philippine Civet Coffee vertrieben; eine Mischung aus Arabica-, Liberica- und Excelsa-Bohnen. Es werden damit ausschließlich die Kaffeebohnen bezeichnet, die von einer bestimmten Schleichkatzenart gefressen (genau genommen die Kaffeekirschen) und wieder ausgeschieden werden. "Kopi" ist das indonesische Wort für Kaffee. "Musang luwak" (örtlich "Musang pandan") ist die indonesische Bezeichnung für den beteiligten wilden Fleckenmusang (Paradoxurus hermaphroditus, mit der Unterart P. hermaphroditus philippinensis in Südmindanao), aus der Gattung der Musangs stammend. In Vietnam heißt die Katze cầy hương auch chồn hương. Sie ist für seine Entstehung unerlässlich.
Der wieselähnliche Baumbewohner ist vorwiegend nachtaktiv. Neben den Früchten der Kaffeepflanze ernährt er sich von anderen Früchten, gelegentlich von Kleinstsäugern und -reptilien, Eiern, frisch geschlüpften Küken und Insekten. Von den Kaffeefrüchten kann er aber nur das Fruchtfleisch verdauen, die Bohnen werden wieder ausgeschieden. Das Exkret wird von den Einheimischen eingesammelt. Dabei hilft dem Kundigen, dass die Katzen immer wieder an der gleichen Stelle ihr „Katzenklo“ aufsuchen. Die Bohnen werden gewaschen und leicht geröstet. Im Darm dieses Tieres sind die Kaffeekirschen einer Nassfermentation durch Enzyme ausgesetzt, welche die Geschmackseigenschaften ändert: es entsteht ein dunkles und volles, aber auch etwas „muffiges“ Aroma; der britische Schauspieler John Cleese beschreibt den Geschmack als „erdig, modrig, mild, sirupgleich, gehaltvoll und mit Untertönen von Dschungel und Schokolade“.
Eine Untersuchung des kanadischen Lebensmittelchemikers Massimo Marcone zeigte winzige „Krater“ auf der Oberfläche der Kopi-Luwak-Bohnen, die bei herkömmlichen Kaffeebohnen fehlen. Er vermutet darin Spuren, die von den Verdauungssekreten der Schleichkatzen herrühren. Außerdem waren die in den Kaffeebohnen gespeicherten Proteine durch Verdauungsenzyme zum Teil ganz abgebaut, zum Teil in kleinere Moleküle gespalten, die dann beim Rösten der Bohnen Aroma und Geschmack mitbestimmen. Diese Fermentierung der Rohkaffeebohnen ist von der nassen Aufbereitung (“washing”) bereits bekannt. Im Unterschied zu trocken aufbereiteten Kaffees zeigen nass aufbereitete weniger Säure und nach der Röstung mehr Aldehyde (2-/3-Methylbutanal, Acetaldehyd) im Aroma.[1], [2].
Ein Kilo der exklusiven Kaffeebohnen kostet direkt bei den Erzeugern, einer Genossenschaft des Stammes der Blaa'n am Vulkan Matutum / Mindanao-Süd / Philippinen, unter 50 € (ungeröstet). Im nächsten Vertriebsgeschäft eines Großhändlers sind es schon bis 130 € (geröstet), in Manila 200-300 €, in Tokio soll er um 500-600 € gehandelt werden und in Europa um 800 €; es können aber auch schon einmal weit über 1000 € werden; falls überhaupt erhältlich. Das wären dann etwa 7 € pro Espressotasse. Allerdings bleibt der Genuss einer kleinen Minderheit vorbehalten, denn die schwankende Produktion beläuft sich geschätzt auf nur rund 230-450 Kilogramm pro Jahr weltweit. (Siehe auch [3]) Aufgrund politischer Unruhen in Sulawesi 2000-2005 hat sich der Bohnennachschub vorübergehend sogar eher verknappt. Kein Wunder, dass bei Untersuchungen häufig bis zu 50% gewöhnliche Kaffeebohnen statt „Kaffee aus der Katze“ gefunden werden. Der hohe Preis verleitet die Einheimischen auch immer öfter dazu, sie zu fangen und übermäßig mit Kaffeekirschen zu füttern. Die Tiere verenden nach kurzer Zeit an Mangelernährung.
Aufgrund des beschränkten Angebotes kann es Kopi Luwak auf einem breiteren Weltmarkt praktisch gar nicht geben. Dass er doch immer wieder in relativ großen Mengen auftaucht, lässt sich nur dadurch erklären, dass das Einsammeln und Aufbereiten in Ländern erfolgt, in denen konsequente Profitmaximierung an der Tagesordnung ist und Betrügereien in der Regel ohne staatliche Konsequenzen bleiben. Bei preiswerten Angeboten (selbst in renommierten Kaufhaus- und Kaffeeketten) und zwielichtigen Auktionsverkäufen sollte Vorsicht angezeigt sein, da die Gefahr von Fälschungen besteht. Es bleibt nur eine Subskription über verlässliche Beziehungen oder der Kauf direkt vor Ort - und selbst dort kann man sich nie sicher sein.
Echter Kopi Luwak ist auch in Indonesien und Mindanao nicht einfach zu bekommen. Die echten Bohnen kann nur ein Spezialist unter dem Mikroskop oder mit dem Aromaprofil einer gaschromatografischen Analyse erkennen. Die Qualität dieses Kaffees ist nicht gleichbleibend, sondern hängt von der Art der gefressenen Kaffeebohne ab, sowie von der Zeit, die sie auf dem Waldboden gelegen hat und vom Niederschlag. Ebenso beeinflusst die Trocknung die Qualität erheblich. In den Ländern selber gilt er nicht so sehr als Spezialität.
Schon Alfred Brehm hat Kopi Luwak beschrieben.
Trivia
In dem Film „Das Beste kommt zum Schluss“ (USA, 2007) schwört Jack Nicholson in der Rolle des Edward Cole auf Kopi Luwak und preist diesen ständig gegenüber Morgan Freeman als Carter Chambers an – bis er kurz vor Ende des Films erfährt, was der Kaffeesorte ihren besonderen Geschmack verleiht.
Quellen
- ↑ http://www.nature.com Nature News, 26.7.2004: "Cat droppings yield chic coffee"
- ↑ Massimo F. Marcone: Composition and properties of Indonesian palm civet coffee (Kopi Luwak) and Ethiopian civet coffee, in: Food Research International, Band 37, Heft 9, 2004, S. 901–912, doi:10.1016/j.foodres.2004.05.008, ISSN 0963-9969
- ↑ http://www.zeit.de/2004/34/Kaffeekatze
- ↑ http://www.Nikswieweg.com/tool/kopiluwak.htm Der Reisejournalist "Nik"Klaus Polak hat selbst vor Ort in Südmindanao und Nordsulawesi recherchiert. Viele der Informationen zu diesem Lemma wurden von ihm selbst hier eingestellt und für die Wikipedia freigegeben
Weblinks
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