Despotat Arta

Despotat Arta
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Das Despotat Epiros (auch: Fürstentum Epirus) war einer der byzantinisch-griechischen Nachfolgestaaten des Byzantinischen Reiches und entstand in Folge des Vierten Kreuzzuges. Der Staat existierte von 1204 bis 1479.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Entstehung und Staatsgebiet

Als das Byzantinische Reich nach der Eroberung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer während des 4. Kreuzzugs 1204 zerfiel, entstand unter Michael Komnenos Dukas aus der Familie Angelos das Despotat Epiros als einer der griechisch dominierten Nachfolgestaaten. Sein Kerngebiet erstreckte sich längs der Ostküste der Adria und des Ionischen Meeres von Dyrrachion im Norden bis zum Golf von Korinth im Süden (siehe: historische Region Epirus). Von den Kreuzfahrern waren auch diese Gebiete zur Aufteilung vorgesehen worden. Sie sollten zum größten Teil der Republik Venedig zufallen. Die Venezianer konnten aber nur einige Küstenorte und die Ionischen Inseln erobern.

Kampf gegen Kreuzfahrer und Nicäa

Vom Beginn seiner Existenz an musste die griechische Herrschaftsbildung gegen die von allen Seiten herandrängenden Feinde verteidigt werden. Die Despoten aus der Familie der Angeloi (der Komnenen-Titel wurde als Quasi-Königstitel getragen) waren dabei relativ erfolgreich. 1206 gelang die Eroberung Korfus. Mehrmals wurden durchziehende Heere der Franken und Normannen, die zur Unterstützung des Lateinischen Kaiserreichs aus Italien übergesetzt waren, auf epirotischen Boden geschlagen. Bis 1220 konnten weite Teile Thessaliens und Makedoniens unter die epirotische Herrschaft gebracht werden, die aber bis Mitte des Jahrhunderts an das griechische Kaisertum von Nicäa verloren gingen.

In Epirus selbst herrschten Despoten aus der Familie der Angeloi beziehungsweise deren Nachkommen bis 1318.

Nachdem Kaiser Michael VIII. Konstantinopel von den Lateinern zurückerobert hatte, versuchte er auch Epirus wieder unter die Oberherrschaft des griechischen Kaisertums zu bringen. Der Kaiser betrachtete Epirus als Vasallenstaat. Dessen Herrscher, der Despot Michael II., schloss, um seine Unabhängigkeit zu wahren, Bündnisse mit den fränkischen Fürsten von Achaia und Athen.

Niedergang

1267 eroberte der König von Neapel, Karl von Anjou, Korfu und große Teile des epirotischen Festlands. Trotzdem konnte nach Michaels Tod, sein Sohn Nikephoros I. 1271 die Nachfolge als Despot antreten. Im selben Jahr besetzte Karl jedoch Durres, die wichtigste Stadt im Norden des Despotats. 1279 verband sich Nikephoros aber mit Karl und wurde dessen Vasall. Nach Karls Tod verlor Nikephoros 1285 die albanischen Gebiete an das byzantinische Kaiserreich, welches seine Herrschaft ein letztes Mal bis zur Adriaküste ausdehnen konnte.

Nikephoros schloss deshalb ein Bündnis mit Kaiser Andronikos II., wechselte aber kurze Zeit später wieder auf die Seite Neapels, als Karl II. von Anjou die byzantinische Flotte 1292 geschlagen hatte. Nikephoros verheiratete seine Tochter mit Karls Sohn, Philipp I. von Tarent.

Nach dem Tod Nikephoros' I. (1297) begann der Zerfall des Despotats. 1345 musste Nikephoros II. die Oberherrschaft des serbischen Zaren Stefan Dusan für die ihm verbliebenen Restgebiete anerkennen. Nach dessen Tod zerfiel das serbische Großreich schnell und auch Epirus wurde wieder eigenständig. Das Despotat umfasste aber nur noch einen kleinen Teil des Landes im Süden.

Liste der Despoten von Epirus

Angelos-Komnenos-Dukas-Dynastie

Orsini-Dynastie

  • 1318-1323 Nikolaos I. Orsini Pfalzgraf von Kefalonia, Sohn von Johannes Orsini und der Maria Angelina, Tochter Nikephoros I.
  • 1323-1335 Johannes Orsini Pfalzgraf von Kefalonia, Bruder
  • 1335-1359 Nikephoros II. Orsini Sohn

Nemanjiden-Dynastie

  • 1359-1366 Simeon Uroš "Siniša" Palaiologos Sohn des Stefan Uroš III. von Serbien, Schwiegersohn Johannes Orsinis
  • 1366-1384 Thomas II. Preljubović Schwiegersohn Simeon Uroš
  • 1384-1385 Maria Angelina Dukaina Palaiologina Tochter Simeon Uroš, Witwe Thomas II.

Buondelmonti-Dynastie

  • 1385-1411 Esau de Buondelmonti zweiter Eheman Marias
  • 1411-1411 Giorgio de Buondelmonti Sohn

Tocco-Dynastie

  • 1411-1429 Carlo I. Tocco Pfalzgraf von Kefalonia, Sohn von Leonardo I. Tocco und der Maddalena, Schwester Esaus
  • 1429-1448 Carlo II. Tocco Pfalzgraf von Kefalonia, Sohn von Leonardo II. Tocco, Bruder Carlos I.
  • 1448-1479 Leonardo Tocco Pfalzgraf von Kefalonia, Sohn

Siehe auch

Literatur

  • Donald M. Nicol: The Despotate of Epiros (1204-1267). Oxford 1957.
  • Donald M. Nicol: The Last Centuries of Byzantium, 1261-1453. 2. Aufl., Cambridge 1993.

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