- Despotat
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Dieser Artikel beschreibt den mittelalterlichen Titel Despotes/Despot, nicht zu verwechseln mit dem Despotismus. - B. Ferjancic: Despot. In: Lexikon des Mittelalters. Bd. 3, Sp. 733f.
Der Titel Despotes bzw. Despot (altgriechisch δεσπότης) wurde im Jahr 1163 vom byzantinischen Kaiser Manuel I. Komnenos (regierte 1143-1180) als höchster Titel nach dem des Basileus (Kaisers) eingeführt.
Der Titel des Despotes war für die höhere Aristokratie reserviert. Ein Despot konnte Inhaber einer Despotie oder Despotats sein, war aber auch ab 1261 der Titel des Thronfolgers, der gleichzeitig der Herrscher im Despotat Morea war. Die weibliche Form Despoina bezeichnet einen weiblichen Despoten oder die Ehefrau eines Despoten.
Auch außerhalb Byzanz, vor allem in Südosteuropa, verbreitete sich der Titel als höchster Herrschertitel. So wurde Béla III. von Ungarn (regierte 1172–1196) der erste nichtbyzantinischen Despotes. In der Regel wurde deren Herrschaftsgebiet dann als Despotat bezeichnet, wie das Despotat Epirus oder das Despotat Dobrudscha. Im Despotat Epirus war Despot der Titel des Herrschers über den byzantinischen Nachfolgestaat. Im mittelalterlichen Serbien war der Despot (s. Serbische Despoten) der Titel eines Herrschers über ein kleineres, vom byzantinischen Kaiser zumindest nominell unabhängiges Land.
In der byzantinischen Liturgie wird der Priester vom Diakon bis heute als Despot angesprochen. Diese Titel sind neutral im Sinne von "Herrscher" zu verstehen, ohne die heute übliche negative Bedeutung "Gewaltherrscher".
Siehe auch
Literatur
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