Deutsche Jugendkraft

Deutsche Jugendkraft
DJK-Sportverband
Gründung: 1920
Gründungsort: Würzburg
Vereine (ca.): 1.200
Mitglieder (ca.): 530.000
URL: www.djk.de

Der DJK-Sportverband (DJK) ist der katholische Sportverband in Deutschland mit etwa 530.000 Mitgliedern in ca. 1.200 Vereinen. Er ist heute für alle Menschen offen, die seine Ziele mittragen. Die drei Großbuchstaben DJK stehen für den Namen "Deutsche Jugendkraft" und sind keine Erfindung der Gründer des DJK-Sportverbandes. Jugendkraft war ein häufig verwendeter und selbsterklärender Begriff der Alltagssprache in der Zeit der Gründung, der auch in anderen Kulturen, Sprachen und Sportbereichen verwendet wurde (z. B. Italien: Juventus). Er meinte die Summe aller positiven, kraftvollen, kreativen Eigenschaften der Jugendzeit schlechthin, ohne dass diese damit auf den Lebensabschnitt Jugend begrenzt wären.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der DJK-Sportverband wurde 1920 in Würzburg unter Federführung von Prälat Carl Mosterts gegründet. Unter der nationalsozialistischen Herrschaft wurden 1933 die ersten Ortsvereine der DJK aufgelöst. Der Reichsführer der DJK, Adalbert Probst, wurde am 1. Juli 1934 von der Gestapo verhaftet und am 2. Juli erschossen. Die DJK wurde 1935 im Rahmen der Gleichschaltung der Sportorganisationen, wie alle anderen konfessionellen Sportorganisationen auch, reichsweit verboten.

In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg betrieb 1947 Prälat Ludwig Wolker die Einigung der oftmals gegeneinander agierenden Sportverbände und trug so maßgeblich zur Gründung des Deutschen Sportbundes im Jahr 1950 bei. Die Wiedergründung des DJK-Sportverbandes als Dachverband des katholischen Sports erfolgte 1947 unter dem Namen „Verband für Sportpflege in katholischer Gemeinschaft“. Über die Frage, ob die DJK wie vor dem Krieg aber als rein katholischer Verband mit einem eigenem Spielbetrieb („DJK Zentralverband“) oder als in den weltanschaulich neutralen DSB integrierte Organisation („DJK Hauptverband“) verstanden werden sollte, gab es einen heftigen Richtungsstreit. Erst 1961 schlossen sich die bis dahin getrennten DJK-Verbände im Mannessport zusammen.

1970 vereinigten sich die bis dahin getrennten Verbände im Mannes- und Frauensport. Der DJK-Sportverband ist in Landes- und Diözesanverbände gegliedert. Heute sieht sich der DJK-Sportverband als Mittler zwischen Kirche und Sport. Leben und Botschaft Jesu Christi sind dabei Maßstab und Orientierung für das, was er unter menschengerechtem Sport versteht.

Organisation

Der Sitz des Verbandes ist in Düsseldorf. Die DJK ist Mitglied im Deutschen Olympischen Sportbund (Mitglied mit besonderen Aufgaben) wie auch der jüdische Sportverband (Makkabi Deutschland) und in der FICEP (internationale Organisation der katholischen Sportverbände). Die DJK-Sportjugend ist die eigenständige Jugendorganisation des DJK-Sportverbandes. Sie ist Mitglied in der Deutschen Sportjugend und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) assoziiert.

Der DJK-Sportverband ist bundesweit in etwa 1200 Vereinen organisiert und zählt zur Zeit über 530.000 Mitglieder, wovon fast die Hälfte Jugendliche und junge Erwachsene sind. (Stand Januar 2005) Die einzelnen Mitgliedsvereine gehören außerdem den Landessportbünden und den jeweiligen Fachverbänden für ihre Sportarten an. Der DJK-Sportverband verleiht alle zwei Jahre den 'DJK-Ethik-Preis des Sports'. Präsident ist seit 2004 Volker Monnerjahn.

Meisterschaften

Die DJK Vereine sind heute in den Spielbetrieb der Landes- und Fachsportbünde integriert.

In den Anfangsjahren des Fußballsports in Deutschland trug die DJK in unregelmäßigen Abständen eigene Meisterschaften aus, die von folgenden Mannschaften gewonnen wurde:

  • 1921 - DJK Katernberg gegen DJK Ludwigshafen 3:2 n.V. - Aufstellung Essens: Peters - E. Szafran, J. Szafran - Waschilewski, Wolf, Send - H. Recher, Kurt, Send, Schmitz, L. Recher
  • 1924 - DJK Katernberg gegen DJK Sparta Bürgel 4:2 (Frankfurt, 23. August), Schiedsrichter Verteegen (Niederlande)
  • 1927 - DJK Sparta Nürnberg gegen DJK TuS 08 Homberg-Hochheide 6:1 (40.000 Zuschauer in Köln, 6. Juli), Schiedsrichter Verteegen (Niederlande)
  • 1932 - DJK Sparta Nürnberg gegen DJK Adler Frintrop 5:2 (35.000 Zuschauer in Dortmund, 23. Juli)

Meister im Feldhandball wurden:

  • 1921 - DJK Frankfurt-Sachsenhausen
  • 1924 - DJK Frankfurt-Sachsenhausen
  • 1927 - DJK Bergfried Graefrath
  • 1932 - DJK Mülheim-Styrum

Außerdem gab es eine eigene Fußballnationalmannschaft, die mehrere Länderspiele gegen die Auswahl der Niederlande austrug.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Deutsche Jugendkraft — Deutsche Jugendkraft,   Abkürzung DJK, katholisch geprägter, aber offener Bundesverband für Leistungs und Breitensport, der für die Verwirklichung christlicher Ethik im Sport eintritt; gegründet 1920, Sitz: Düsseldorf …   Universal-Lexikon

  • Deutsche Sportjugend — (dsj) Gründung: Mai 1950 Gründungsort: Sudelfeld (Schliersee) Vereine (ca.): 90.000 Mitglieder (ca.): 9,5 Millionen Homepage: www.dsj.de Die D …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Frauenhandballmeister — Dieser Artikel beschreibt die deutschen Handballmeister der Männer in Deutschland. Für gleichnamigen Artikel über die Frauen siehe Deutsche Handballmeister der Frauen. Die Listen enthalten die errungenen Deutschen Handballmeisterschaften in… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Handballmeister — Die Listen enthalten die errungenen Deutschen Handballmeisterschaften in Deutschland. Inhaltsverzeichnis 1 Hallenhandball 1.1 Bundesrepublik Deutschland 1.1.1 Ausrichter 1.1.2 Modus …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Ringermeisterschaften 2009 — Die 96. deutschen Meisterschaften im Ringen wurden 2009 in Heusweiler (Frauen), Freiburg (Männer Freistil) und Völklingen (Männer Greco) ausgetragen. Sie fanden alle im Zeitraum Ende Februar/Mitte März statt. Inhaltsverzeichnis 1 Ergebnisse 1.1… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Ringermannschaftsmeisterschaften — Seit 1922 werden in Deutschland landesweit Meisterschaften im Mannschaftsringen ausgetragen. Seit 1963 ist der Sieger der Ringer Bundesliga deutscher Meister. Alle Mannschaftsmeister seit 1922 Jahr Meister Vizemeister Ergebnis 1922 SpVgg Berlin… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Ringermeisterschaften 2007 — Die 94. deutschen Meisterschaften im Ringen wurden 2007 in Konstanz (griechisch römischer Stil), Aalen (Freistil) und in Koblenz (Frauenringen) ausgetragen. Inhaltsverzeichnis 1 Ergebnisse 1.1 Griechisch römischer Stil 1.1.1 Kategorie …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Ringermeisterschaften 1930 — Die 22. deutschen Meisterschaften im Ringen wurden 1930 in Breslau ausgetragen. Inhaltsverzeichnis 1 Ergebnisse 1.1 Bantamgewicht 1.2 Federgewicht 1.3 Leichtgewicht …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Ringermeisterschaften 1929 — Die 21. deutschen Meisterschaften im Ringen wurden 1929 in Villingen ausgetragen. Inhaltsverzeichnis 1 Ergebnisse 1.1 Bantamgewicht 1.2 Federgewicht 1.3 Leichtgewicht …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Ringermeisterschaften 2008 — Die 95. deutschen Meisterschaften im Ringen wurden 2008 in Ehningen bei Böblingen (Freistil) und in Haslach im Kinzigtal im Ortenaukreis (Frauenringen) ausgetragen sowie in Bonn Duisdorf (griechisch römischer Stil) ausgetragen. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”