Deutsche Welthungerhilfe

Deutsche Welthungerhilfe
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Die Deutsche Welthungerhilfe e.V. ist eine konfessionell unabhängige, gemeinnützige, mildtätige nichtstaatliche Hilfsorganisation der Entwicklungszusammenarbeit und der Nothilfe. Sie wurde 1962 auf Initiative des damaligen Bundespräsidenten Heinrich Lübke als Deutscher Ausschuss für den Kampf gegen den Hunger gegründet und bildete die deutsche Sektion der 1961 vom Generalsekretär der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ins Leben gerufenen Freedom From Hunger Campaign. 1969 erfolgte die Umbenennung. Seit ihrer Gründung ist der jeweilige Bundespräsident Schirmherr der Organisation. Im Jahr 2008 gab sich der Verein eine neue Führungsstruktur. Präsidentin der Welthungerhilfe wurde im November die Bonner Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann; ihr Stellvertreter ist Klaus Töpfer. Ihre Vorgängerin als Vorstandsvorsitzende war zwölf Jahre lang Ingeborg Schäuble. Organisatorisch wird der Verein von einem siebenköpfigen ehrenamtlichen Präsidium geleitet, das einen dreiköpfigen hauptamtlichen Vorstand einsetzt.[1] [2]

Schwerpunkt der Arbeit sind die Ernährungssicherung und Landwirtschaft sowie die humanitäre Hilfe. Darüber hinaus werden Projekte für den Aufbau der Zivilgesellschaft, zur Förderung von Jugendlichen und der Gesundheitsvorsorge unterstützt. Insgesamt konnten seit Gründung der Welthungerhilfe bis Ende 2006 973 Projekte und 892 Nothilfeprogramme in 48 Ländern mit 1,8 Milliarden Euro unterstützt werden. Bei der Arbeit vor Ort arbeitet die Welthungerhilfe eng mit lokalen Partnerorganisationen zusammen.

Trotz eines schnell anwachsenden privaten Spendenaufkommens seitens der Bevölkerung (2006: 34,7 Millionen Euro) finanziert die Welthungerhilfe ihre Arbeit weiterhin mehrheitlich aus öffentlichen Zuschüssen (2006: 134 Millionen Euro). Die größten öffentlichen Geldgeber sind die EU-Kommission, das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP). Der Verwaltungsanteil ist mit weniger als 5 % vergleichsweise gering.

Daneben setzt sich die Welthungerhilfe gemeinsam mit anderen Organisationen auch kritisch mit der Art der gegenwärtigen Entwicklungspolitik auseinander und wirkt entsprechend auf die staatlichen Stellen ein. So veröffentlicht sie z.B. regelmäßig gemeinsam mit Terre des hommes einen Bericht zur Wirklichkeit der Entwicklungshilfe.[3] Sie fördert zudem eine zeitgemäße Auseinandersetzung mit entwicklungspolitischen Themen im Schulunterricht durch eine Reihe eigener Materialien und führt eigene Kampagnen wie „Stopp Kinderarbeit – Schule ist der beste Arbeitsplatz“[4] durch.

Zur Förderung der Spendenbereitschaft der Bevölkerung führt die Welthungerhilfe regelmäßig öffentlichkeitswirksame Aktionen wie Die Woche der Welthungerhilfe durch. Hinzu kommen zahlreiche kleine Veranstaltungen ehrenamtlicher Helfer zur Spendenwerbung.

2006 wurde der Welthunger-Index in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Forschungsinstitut für Ernährungspolitik veröffentlicht.

Siehe auch

  • Portal:Land- und Forstwirtschaft

Einzelbelege

  1. Dieckmann ist neue Welthungerhilfe-Chefin Express vom 27. November 2008
  2. Mitgliederversammlung wählt heute neues Präsidium der Welthungerhilfe in Berlin
  3. Bericht zur Wirklichkeit der Entwicklungshilfe
  4. „Stopp Kinderarbeit – Schule ist der beste Arbeitsplatz“

Weblinks


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