Deutschland-Rallye

Deutschland-Rallye
Sonderprüfung 2007 bei Thomm, nahe Trier

Die Rallye Deutschland ist eine Motorsport-Veranstaltung, die vom ADAC ausgerichtet wird. 2001 wurde die Rallye Deutschland mit der Hunsrück-Rallye zusammengeschlossen, und von 2002 bis 2008 war sie einer der jährlich stattfindenden Läufe zur Rallye-Weltmeisterschaft. Ab 2008 findet sie, bedingt durch das Rotationsverfahren der FIA, nur noch alle zwei Jahre statt.

Inhaltsverzeichnis

Historie

Die erste Deutschland-Rallye wurde bereits 1982 ausgetragen, Startort war damals Frankfurt am Main. Später waren auch Mainz, Koblenz, St. Wendel und Adenau Austragungsorte. Seit 2000 ist Trier offizieller Start- und Zielort.

Streckencharakter

Start 2004 Truppenübungsplatz Baumholder, Katamjit Singh / Allen Oh, Proton Pert Evo 7, Gruppe N
Marcus Grönholm während Circus Maximus durch Trier, 2007

Ihren besonderen Reiz zieht die Rallye aus der abwechslungsreichen Streckenführung, die sie eigentlich zu „drei Rallyes in einer“ machen. Nach dem so genannten Shakedown und traditionellen Showstart vor der Porta Nigra am Donnerstag findet die erste Etappe am Freitag in den Weinbergen statt. Die Kurse zeichnen sich durch kurze, schnelle Geraden gefolgt von scharfen Abzweigen und Spitzkehren in Hanglage aus. Mit Beginn des zweiten Tages verlagert sich die Streckenführung weiter nach Süden auf den Truppenübungsplatz Baumholder. Hier steht insbesondere die Wertungsprüfung „Panzerplatte“ mit der bereits legendären Sprungkuppe „Gina“ auf dem Plan.

Hinkelstein, (Unfallstelle Solberg 2004)

Das Profil dieses Tages ist geprägt von mittelschnellen Strecken auf einem Gemisch von Asphalt und Betonplatten. An zahlreichen Stellen säumen die berühmt-berüchtigten „Hinkelsteine“ die Route. Ursprünglich als Streckenbegrenzung für Militärfahrzeuge gedacht, stellen sie während der Rallye ein gefährliches Hindernis dar. Leichte Fahrfehler können fatal enden, wie Petter Solberg 2004 erfahren musste. Die dritte Etappe besteht hauptsächlich aus ultraschnellen Prüfungen auf den Landstraßen der Region rund um St. Wendel. Den Abschluss der Veranstaltung bildet die Siegerehrung vor der Porta Nigra am Sonntagmittag bzw. -nachmittag. Neben der wechselnden Streckencharakteristik stellt das Wetter eine weitere Herausforderung dar. Kurze aber teilweise heftige Regenschauer lassen die morgendliche Reifenwahl schnell zum Verhängnis werden; prominentes Opfer z. B. Marcus Grönholm auf der ersten Etappe im Jahr 2004.

Seit 2007 findet am Sonntag eine Super Special in Trier statt. Sie trägt den Namen „Circus Maximus“. Hier müssen die Teilnehmer drei Runden lang in 3er-Gruppen eine ca. 3 km lange Strecke durch enge Gassen in der Trierer Innenstadt bewältigen. Vor 2007 wurde die Super Special durch St. Wendel gefahren.

Zuschauer

Zuschauer an der WP Panzerplatte

Der Servicepark war im Jahre 2001 an jedem Tag an einem anderen Ort (erster Tag in Trier, zweiter Tag im Lager Aulenbach in Baumholder und am dritten Tag am Ufer des Bostalsees in der Gemeinde Nohfelden im Saarland), im Jahre 2002 nur noch an zwei Orten (in Trier und am Bostalsee), von 2003 bis 2006 am Bostalsee zu finden. Seit 2007 ist er wieder in Trier untergebracht.

Der Parc Fermé ist, mit einer Ausnahme 2004, auf dem Trierer Viehmarkt eingerichtet. Dort können die Fans den Abend beispielsweise beim alljährlichen Brauerfest ausklingen lassen. 2006 bot sich darüber hinaus während des gesamten Rallyewochenendes die Chance am Römerfestival „Brot und Spiele“ teilzunehmen.

In den vergangenen Jahren wurde die Rallye regelmäßig von mehr als 200.000 Zuschauern besucht.

Gesamtsieger

Jahr Gesamtsieger Marke und Modell
Fahrer Beifahrer
19821 GermanyGermany Erwin Weber GermanyGermany Matthias Berg Opel Ascona 400
19831 GermanyGermany Walter Röhrl GermanyGermany Christian Geistdörfer Lancia Rally 037
19841 FinlandFinland Hannu Mikkola GermanyGermany Christian Geistdörfer Audi Sport Quattro
19851 SwedenSweden Kalle Grundel GermanyGermany Peter Diekmann Peugeot 205 T16
19861 FranceFrance Michèle Mouton United KingdomUnited Kingdom Terry Harryman Peugeot 205 T16
19871 GermanyGermany Jochi Kleint GermanyGermany Manfred Hiemer VW Golf GTI 16V
19881 Belgium (civil)Belgium (civil) Robert Droogmans Belgium (civil)Belgium (civil) Ronny Joosten Ford Sierra Cosworth
19891 Belgium (civil)Belgium (civil) Patrick Snijers Belgium (civil)Belgium (civil) Dany Colebunders Toyota Celica 4WD
19901 Belgium (civil)Belgium (civil) Robert Droogmans Belgium (civil)Belgium (civil) Ronny Joosten Lancia Delta Integrale
19911 ItalyItaly Piero Liatti ItalyItaly Luciano Tedeschini Lancia Delta Integrale
19921 GermanyGermany Erwin Weber GermanyGermany Manfred Hiemer Mitsubishi Galant VR4
19931 Belgium (civil)Belgium (civil) Patrick Snijers Belgium (civil)Belgium (civil) Dany Colebunders Ford Escort Cosworth
19941 GermanyGermany Dieter Depping GermanyGermany Peter Thul Ford Escort Cosworth
19951 ItalyItaly Enrico Bertone ItalyItaly Max Chiapponi Toyota Celica 4WD
19961 GermanyGermany Dieter Depping GermanyGermany Fred Berssen Ford Escort Cosworth
19971 GermanyGermany Dieter Depping GermanyGermany Dieter Hawranke Ford Escort Cosworth
19981 GermanyGermany Matthias Kahle GermanyGermany Dieter Schneppenheim Toyota Corolla WRC
19991 GermanyGermany Armin Kremer GermanyGermany Fred Berssen Subaru Impreza WRC
20001 DenmarkDenmark Henrik Lundgaard DenmarkDenmark Jens Christian Anker Toyota Corolla WRC
20011 FranceFrance Philippe Bugalski FranceFrance Jean-Paul Chiaroni Citroen Xsara WRC
2002 FranceFrance Sébastien Loeb MonacoMonaco Daniel Elena Citroën Xsara WRC
2003 FranceFrance Sébastien Loeb MonacoMonaco Daniel Elena Citroën Xsara WRC
2004 FranceFrance Sébastien Loeb MonacoMonaco Daniel Elena Citroën Xsara WRC
2005 FranceFrance Sébastien Loeb MonacoMonaco Daniel Elena Citroën Xsara WRC
2006 FranceFrance Sébastien Loeb MonacoMonaco Daniel Elena Citroën Xsara WRC
2007 FranceFrance Sébastien Loeb MonacoMonaco Daniel Elena Citroën C4 WRC
2008 FranceFrance Sébastien Loeb MonacoMonaco Daniel Elena Citroën C4 WRC

1 Kein WM-Status

Umwelt

Drei Umweltbeauftragte (ein Physiker, ein Agraringenieur und Naturschützer sowie ein Geologe) managen seit der Rallye 2002 die Umweltbelange von der Beratung bei der Zuschauerlenkung in ökologisch sensiblen Bereichen bis zu den naturschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren und der Überwachung vor Ort vor allem im Zuschauerbereich. Dieses Umweltregime wird inzwischen als weltweit beispielhaft herausgestellt, stößt aber bei manchen nationalen Veranstaltern anderer Weltmeisterschaftsläufe auf wenig Gegenliebe. Zusätzlich wurde 2006/2007 die Koordination Motorsport/Umweltaspekte/Naturschutz durch eine an der FH Birkenfeld vergebene Diplomarbeit unterstützt.

Weblinks


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