- Deutschlandtreffen
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Ab 1950 wurden in Berlin von der FDJ der DDR und der damals noch nicht verbotenen FDJ der Bundesrepublik Deutschland Deutschlandtreffen der Jugend für Frieden und Völkerfreundschaft zu Pfingsten (vom 27. bis 30. Mai) organisiert, weitere fanden 1954 und 1964 statt. Diese Treffen sollten unter anderem für die deutsche Einheit (allerdings nach den Vorstellungen der DDR) werben und waren das deutsche Pendant zu den internationalen Weltfestspielen der Jugend und Studenten. Am ersten Treffen nahmen 700.000 Jugendliche teil, beim letzten 1964 500.000, bei welchem erstmals von DDR-Bands und vom DDR-Radio (siehe auch Jugendradio DT64) öffentlich englische Musik gespielt wurde. Auf den Treffen gab es ein umfangreiches kulturelles Programm, sowie Vorträge und Diskussionsveranstaltungen.
Nach dem ersten Treffen 1950 wurde den 30.000 aus der BRD in die DDR eingereisten westdeutschen Teilnehmern bei Herrnburg/Lübeck die Rückreise in die Bundesrepublik verweigert, und wegen „Seuchengefahr“ eine ärztliche Untersuchung und namentliche Registrierung verlangt, was von den Jugendlichen verweigert wurde. Die Jugendlichen belagerten daraufhin die westdeutsche Übergangstelle und campierten zwangsläufig dort und auf DDR-Gebiet. Es kam zu ersten Zusammenstößen mit der dort zusammengezogenen westdeutschen Polizei. Der FDJ-Vorsitzende in der DDR Erich Honecker reagierte sofort und organisierte Zelte, Essen (Gulaschkanonen) und Bettzeug für die Ausgesperrten und lud zahlreiche Journalisten dorthin ein. Zwei Tage später ließen die westdeutschen Behörden die Jugendlichen wieder einreisen. Erich Honecker ging daher gestärkt aus der Herrnburger Konfrontation hervor und wurde im Juli in das Politbüro der SED gewählt.
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