Die Steinklopfer

Die Steinklopfer

Das Werk „Die Steinkopfer“ ist eine Novelle von Ferdinand von Saar, die 1874 erschien. Der Autor beschreibt die schwere Arbeit an der Semmeringbahn und die Liebe zwischen zwei „Ausgestoßenen“ der Gesellschaft und ihren Problemen.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Das Stück ist eine Novelle, die den geschichtlichen Hintergrund von dem Bau der Semmeringbahn widerspiegelt. Kurz gesagt handelt sie von der Liebe zwischen dem ausgemusterten Soldaten Georg und der Steinklopferin Tertschka.

Georg Huber muss aus gesundheitlichen Gründen aus dem Militär ausscheiden, findet aber wieder Arbeit als Steinklopfer. Seine Aufgabe ist unter anderem die Fertigstellung der Semmeringbahn. Im Laufe der Geschichte verliebt er sich in Tertschka und nennt sie liebevoll Resi, welche die Stieftochter des Aufsehers ist. Die Arbeit der ganzen Gruppe steht unter dem tyrannischen und brutalen Regime des Aufsehers. Als dieser von der Liebe der beiden erfährt, ist er davon nicht gerade begeistert. Daraufhin verbietet er Terschka den Umgang mit Georg. Doch eines Tages kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen Georg und dem Aufseher in dessen Verlauf Georg den Mann aus Notwehr mit einem Hammerschlag auf die Brust tötet. Georg wird darauf hin festgenommen und ins Gefängnis gesteckt. Die Liebe von Tertschka zu ihm ist so groß, dass sie sehr viel Engagement an den Tag legt. Sie spricht bei einem Oberst vor, um seine Unschuld am Tod des Aufsehers zu beweisen.

Der Oberst ist von der unzertrennlichen Liebe der beiden gerührt, weil er selbst in jungen Jahren von seiner Geliebten betrogen worden ist und den Glauben an die Liebe schon verloren hatte. Darauf hin verurteilt er Georg zwar zu einem Jahr schweren Kerker aber die Liebenden bekommen auch noch ein Bahnwärterhäuschen mit einem kleinen Grund, wo sie bis ans Ende ihrer Tage glücklich und zufrieden miteinander leben.

Interpretation

Der Autor möchte mit seiner Novelle auf die schlechte Lage der Arbeiterklasse, besonders der Steinbrucharbeiter, hinweisen. Er schreibt jedoch nicht allgemein über die Gruppe der Steinbrecher, sondern berichtet gezielt über das Schicksal von Georg, Tertschka, dem Aufseher, …

Sprache

Die Sprache ist sehr bewusst vom Autor gewählt. Etwas, was dem Leser beim Lesen auffällt, ist, dass der Autor gerne Adjektive in Form von Attributen verwendet. Diese Schreibweise macht es dem Leser sehr viel einfacher sich ein Bild von der Umwelt und den handelnden Personen, die besonders gut beschrieben werden, zu machen. Das Buch liest sich sehr leicht und schnell, obwohl die Sätze sehr oft verschachtelt sind und sich über mehrere Zeilen strecken. Der Grund liegt darin, dass der Autor auf komplizierte Wörter verzichtet hat.

Form

„Diese Geschichte ist eine kürzere Prosaerzählung, die von einer Begebenheit handelt, die entweder tatsächlich passiert ist oder so hätte passieren können. Es gibt nur einen einzigen, spannenden Erzählstrang. Die Novelle konzentriert sich auf ein einzelnes Ereignis. Der Erzähler ist allwissend.“ Der Autor schlüpft in die Person des Geschichtenerzählers. „[…], will ich nun eine kleine Geschichte erzählen.“

Die 46 Seiten lange Novelle ist in vier Kapiteln geschrieben worden.

Einleitung
  • Es wird kurz auf die Geschichte der Semmeringbahn eingegangen und dieses als Wunderwerk der Menschheit dargestellt. Nach dem wird sehr ausführlich das Kennen- und Liebenlernen von Georg und Tertschka und die Kontroversen mit dem Aufseher geschildert.
Unerhörte Begebenheit
  • Entdeckung der Liebe zwischen Georg und Tertschka durch den Aufseher und nachfolgende Auseinandersetzung zwischen Georg und dem Aufseher, in deren Verlauf Georg den Aufseher in Notwehr tötet.
Spannung und Krise
  • In der Novelle kommen drei spannende Momente auf:
    • Vorsprache vor dem Aufseher
    • Festnahme Georgs
    • Das Bangen Tertschkas, Georgs Unschuld beweisen zu können
Wendepunkt
  • Tertschkas Vorsprache beim Oberst führt zur Freilassung Georgs.
Schluss
  • Der Autor lässt die Novelle mit einem Happy End enden. Es wird die Lebenssituation von Georg und Tertschka 15 Jahre nach der Arbeit im Steinbruch geschildert.

Literatur

  • Ferdinand von Saar: Die Steinklopfer. Reclam-Ausgabe, 2001. Seite 1–46
  • Gerald Rainer, Norbert Kern, Eva Rainer: Stichwort Literatur. 3. Auflage. Veritas-Verlag, 2002. Seite 250–251

Weblinks


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