Die große Spendershow

Die große Spendershow
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Endemol ist ein international operierendes Fernsehproduktions- und Entwicklungsunternehmen, das zur Sendergruppe Mediaset gehört. Es ist nach der zur RTL Group gehörenden Fremantle-Gruppe der zweitgrößte Fernsehproduzent der Welt.

Endemol entstand durch die Fusion der Produktionsunternehmen Van den Ende Produkties B.V. des Niederländers Joop van den Ende und De Mol Produkties B.V. von John de Mol, dem Bruder der Fernsehmoderatorin Linda de Mol.

Hauptsitz des im Unterhaltungs- und Fiktionsbereich operierenden Unternehmens ist Hilversum in den Niederlanden; durch den weltweiten Erfolg des Formats Big Brother ist Endemol fast weltweit durch selbstgegründete oder aufgekaufte Unternehmen vertreten, unter anderem in Deutschland, den USA oder Australien. Im Jahr 2000 wurde das Unternehmen gegen Telefónica-Aktien im Wert von 5,5 Milliarden Euro an den spanischen Telekommunikations- und Medienkonzern Telefónica verkauft.

Bald darauf brachen die Börsenbewertungen für Medienunternehmen zusammen. Nach Abschreibungen stand Endemol bei Telefónica schließlich nur noch mit 840 Mio. Euro in den Büchern. 2005 brachte César Alierta ein Viertel des Unternehmens an die Börse. Doch die Platzierung verlief enttäuschend und die Anleger bewerteten Endemol bei der Erstnotiz mit 1,1 Mrd. Euro.

Der Hauptsitz der Endemol Deutschland GmbH befindet sich im Studiokomplex Coloneum im nördlichen Stadtteil Köln-Ossendorf. Sie produziert als unabhängiges Produktionsunternehmen für viele deutschsprachige Fernsehsender; Hauptabnehmer der Produktionen sind zur Zeit RTL, Sat.1 und RTL 2. Geschäftsführer bis Ende September 2008 war Borris Brandt, der Sohn des Schauspielers Volker Brandt. Neuer Geschäftsführer seit dem 1. Oktober 2008 ist Marcus Wolter.

Inhaltsverzeichnis

Erfolgreiche Sendungen

Zu den bekannten Formaten gehören u. a. Big Brother, Nur die Liebe zählt oder das in Lizenz produzierte und von Günther Jauch moderierte Wer wird Millionär?.

Basis für die starke Positionierung auf dem deutschen Fernsehmarkt waren die 1990er Jahre, in denen Endemol mit einem so genannten „Output Deal“ die damals erfolgreichen Samstagabend-Shows von RTL plus (später RTL) produzierte; hierzu gehörten Unterhaltungsshows wie Traumhochzeit, Glücksritter, Die 100.000 Mark Show und Wie bitte?!. Fiktionale Formate wie Stadtklinik oder Die Wache sicherten Endemol außerdem eine der führenden Positionen in der Produktion von Fernsehserien.

Die Spendershow

Ende Mai 2007 geriet Endemol in den Niederlanden in die Kritik, als das Produktionsunternehmen ankündigte, eine Gameshow namens De Grote Donorshow (dt. Die große Spendershow) auszustrahlen, in welcher der Hauptgewinn eine menschliche Niere als Spenderorgan war. Dabei warben drei Kandidaten um die Niere einer todkranken 36-jährigen. Danach durfte das Publikum per SMS entscheiden wer die Niere erhalten sollte. Dieses Konzept wurde von vielen Menschen als unethisch kritisiert.

Es stellte sich allerdings heraus, dass die Sendung ein „hoax“ war, das heißt, es handelte sich nicht um eine echte Aktion, sondern um eine Täuschung; die angeblich todkranke Spenderin war eine Schauspielerin. Am Ende der Sendung gab der Moderator die Täuschung bekannt.

Die Sendung hat somit sicherlich zweierlei erreicht - abgesehen von dem Werbeerfolg für Endemol:

Callactive

Zuletzt stand die deutsche Endemol-Tochter Callactive vermehrt in der Kritik.

Dabei geht es um intransparente Vorgänge im Rahmen der von ihr produzierten Call-in-Gewinnspiele, die z.B. bei den Sendern VIVA, Nick und Comedy Central gesendet werden und die den Verdacht von Unregelmäßigkeiten aufkommen ließen. Das Unternehmen geht in diesem Zusammenhang vermehrt auch öfters gerichtlich gegen Internetbeiträge vor. Dies verursachte im deutschsprachigen Teil der Blogosphäre einen Sturm der Entrüstung. Im Mai 2008 übernahm Callactive ohne Wissen des Betreibers die Domain des von der LfM empfohlenen[1] kritischen Internetforums call-in-tv.de, welche zwischenzeitig auf die offizielle Seite von Callactive weiterleitete, während das Forum seitdem unter call-in-tv.net zu erreichen ist.[2][3]

Callactive hat zudem den Begriff "call-in-tv" in Verbindung mit den "Forenfarben" Grün und Weiß als Marke schützen zu lassen.

Anfang April 2008 wurde bekannt, dass Endemol sich ohne öffentliche Angabe von Gründen von Callactive getrennt hat.[4] Im Juni des gleichen Jahres zog sich Callactive aus der TV-Produktion entsprechender Call-In-Formate zurück. Die Sendung Money Express wird fortan von der Telekom Austria-Tochter mass response GmbH produziert.[5] Seit dem 1. Oktober 2008 ist die Sendung Money Express eingestellt.[6]

Weblinks

Quellennachweise

  1. [1] LFM-Broschüre "Mediennutzerschutz" empfiehlt call-in-tv.de, Anm.: jetzt call-in-tv.net
  2. http://dwdl.de/article/news_15977,00.html DWDL.de: Callactive übernimmt call-in-tv.de, abgerufen am 29. Mai 2008
  3. http://www.stefan-niggemeier.de/blog/feindliche-uebernahme-von-call-in-tvde/ Stefan Niggemeier: Feindliche Übernahme von call-in-tv.de, abgerufen am 29. Mai 2008
  4. http://www.dwdl.de/article/news_15283,00.html Trennung von Callactive
  5. DWDL.de: Callactive gibt Call-In auf - Mayerbacher zieht sich zurück vom 11. Juni 2008
  6. DWDL.de: MTV Networks verbannt Call In aus dem Programm vom 4. September 2008

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