Dieter August Nohlen

Dieter August Nohlen
Dieter Nohlen

Dieter August Nohlen (* 6. November 1939 in Oberhausen) ist ein deutscher Politologe und seit 1974 Professor an der Universität Heidelberg.

Leben

Nohlen ist der jüngste von drei Söhnen des Kaufmanns Otto Nohlen und seiner Ehefrau Wilhelmine, geb. Brahm. Er war verheiratet mit Raunhild Nohlen, geb. Wagner, von 1961 bis zu ihrem Tod 1972. Seit 1976 ist er verheiratet mit Andrea Ebbecke-Nohlen. Nohlen hat zwei Kinder mit Raunhild Nohlen (Anja, * 1961 und Meike, * 1967) und zwei Kinder mit Andrea Ebbecke-Nohlen (Laura, * 1980 und Nicolas, * 1981).

Nohlen studierte Politikwissenschaft, Geschichte und Romanistik an den Universitäten Köln, Montpellier und Heidelberg. In Heidelberg promovierte er 1967 bei Dolf Sternberger und Werner Conze mit einer Arbeit über den spanischen Parlamentarismus im 19. Jahrhundert. Nach einem zweijährigen Aufenthalt in Chile als Repräsentant der Konrad-Adenauer-Stiftung von 1970 bis 1973 habilitierte er sich 1973 an der Universität Tübingen bei Klaus von Beyme mit der Schrift Chile – Das sozialistische Experiment.

Seit 1974 ist Nohlen Professor für Politische Wissenschaft an der Universität Heidelberg. Er war von 1978 bis 1979 Direktor des Instituts für Politische Wissenschaft und von 1990 bis 1992 Dekan der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Heidelberg. Einen 1989 an ihn ergangenen Ruf an die Universität Tübingen lehnte er ab. Seit 2005 ist Nohlen im Ruhestand.

Wissenschaftliches Werk

Nohlen hat eine Vielzahl von Forschungsvorhaben durchgeführt, mit den thematischen Schwerpunkten Wahlen und Wahlsysteme, Parteien, Demokratieentwicklung, Entwicklungspolitik und Lateinamerika.

Seine wissenschaftliche Arbeit wurde 1991 mit der Verleihung des Max-Planck-Forschungspreises für seine wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Sonia Picado Sotela am Interamerikanischen Institut für Menschenrechte mit Sitz in Costa Rica gewürdigt. 1995 wurde ihm der Sonderpreis „Das politische Buch“ der Friedrich-Ebert-Stiftung für das achtbändige Handbuch der Dritten Welt zuerkannt, das er zusammen mit Franz Nuscheler von der Universität Duisburg-Essen herausgibt (3. Auflage 1992–1995). 2000 erhielt er den Augsburger Universitätspreis für Spanien- und Lateinamerikastudien, verliehen von der Universität Augsburg und der Albert-Leimer-Stiftung. Im gleichen Jahr wurde das von ihm zusammen mit Michael Krennerich und Bernhard Thibaut herausgegebene Werk Elections in Africa von der US-amerikanischen Fachzeitschrift für Bibliotheken Choice zum Outstanding Academic Book of the Year gewählt. Für seine Verdienste um die Gründung des Heidelberg Centers für Lateinamerika in Santiago de Chile verlieh die Universität Heidelberg Nohlen 2005 die Universitätsmedaille.

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