- Dietrich I. von Brehna-Landsberg
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Dietrich I. von Selbold-Gelnhausen (auch: Dietrich I. von Naumburg; † 27. September 1123 im Kloster Bosau) war ein Bischof von Naumburg.
Leben
Über seine Herkunft ist wenig bekannt. Paul Lang und Petrus Albinus behaupteten im 16. Jahrhundert eine Abstammung von den Wettinern, die jedoch nicht belegbar ist. Neuere Forschungen vermuten, dass er ein Sohn des Grafen Dietmar von Selbold war; allerdings gibt es dazu bisher nach wissenschaftlicher Nachweismethodik, im Sinne der Hermeneutik des Johann Martin Chladni, keine urkundlichen Beweise.
Dietrich wurde von Kaiser Heinrich V. Ende 1111 als Bischof von Naumburg vorgeschlagen und von Adalgod von Osterburg ordiniert. Erstmalig nachweisbar trat er 1112 in Salzwedel an der Seite von Heinrich V. auf, den er anfänglich unterstützte. Ab 1115, mit der Zuspitzung des Investiturstreits, stand er jedoch auf der Seite des Papsts Gelasius II.. So war er Teilnehmer der Zusammenkunft der päpstlichen Vertreter in Corvey 1118, der Synode in Fritzlar (1118), auf der der Bann gegen Heinrich V. erneuert wurde, und der Reimser Synode (1119), auf der der Bann gegen den Kaiser erneut bestätigt wurde.
Als Bischof weihte er 1114 das Kollegiatstift in Wurzen, 1118 die Kirche in Zwickau, 1122 die Kirche in Plauen, war 1112 bei der Bestattung des Merseburger Bischofs Albuin dabei, und führte 1119 den neuen Merseburger Bischof Arnold in dessen Amt ein. Er trieb die Kolonisation der Slawen durch die Unterstützung der Benediktinerklöster Bosau und Riesa voran.
Nachdem er noch das Ende des Investiturstreites erlebt hatte, wurde er am 24. September 1123 im Gebet vor dem Altar der Klosterkirche im Kloster Bosau von einem wendischen Laienbruders namens Benno mit einem Messer angegriffen, weil dieser auf sein Verlangen hin bestraft werden sollte. Drei Tage später erlag er seinen Verletzungen. Er wurde an der Stelle, an der er angegriffen worden war, beigesetzt. Sein dortiger Grabstein wurde im 15. Jahrhundert zerstört und wieder hergestellt, ist jedoch heute nicht mehr vorhanden.
Literatur
- Heinz Wiessner, Ernst Devrient: Das Bistum Naumburg. Bd. 2, S. 751–757. Walter de Gruyter, 1997. ISBN 3-11-015570-2
- Heinrich Theodor Flathe: Dietrich I.. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 189.
- Walter Schlesinger: Dietrich I.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, S. 682 f.
Weblinks
Vorgänger
Bischof von Naumburg
1111–1123Nachfolger
Personendaten NAME Dietrich I. von Naumburg ALTERNATIVNAMEN Dietrich I. von Selbold-Gelnhausen KURZBESCHREIBUNG Bischof von Naumburg GEBURTSDATUM 11. Jahrhundert STERBEDATUM 27. September 1123 STERBEORT Kloster Bosau
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