- Landsberg (Saalekreis)
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Wappen Deutschlandkarte 51.53333333333312.16666666666797Koordinaten: 51° 32′ N, 12° 10′ OBasisdaten Bundesland: Sachsen-Anhalt Landkreis: Saalekreis Höhe: 97 m ü. NN Fläche: 124,74 km² Einwohner: 15.424 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 124 Einwohner je km² Postleitzahl: 06188 Vorwahl: 034602 Kfz-Kennzeichen: SK Gemeindeschlüssel: 15 0 88 195 Stadtgliederung: 10 Ortschaften Adresse der
Stadtverwaltung:Köthener Str. 2
06188 LandsbergWebpräsenz: Bürgermeister: Olaf Heinrich Lage der Stadt Landsberg im Saalekreis Landsberg ist eine Stadt im Saalekreis in Sachsen-Anhalt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Landsberg liegt im Städtedreieck Halle, Leipzig, Bitterfeld-Wolfen. Bis Halle (Saale) sind es ca. 19 km in südwestlicher Richtung. Leipzig liegt ca. 25 km südöstlich von Landsberg, und bis Bitterfeld-Wolfen sind es in nördliche Richtung ca. 15 km.
Ortsteile
Ortschaft Ortsteile Die Ortschaften von Landsberg
(anklickbare Karte)Braschwitz Braschwitz und Plößnitz Hohenthurm Hohenthurm und Rosenfeld Landsberg Gollma, Gütz, Landsberg und Reinsdorf Niemberg Eismannsdorf und Niemberg Oppin Oppin und Maschwitz Queis Klepzig, Kockwitz, Queis und Wiedersdorf Peißen Peißen, Rabatz, Stichelsdorf und Zöberitz Reußen Reußen und Zwebendorf Schwerz Dammendorf, Kneipe und Schwerz Sietzsch Bageritz, Lohnsdorf und Sietzsch Spickendorf Spickendorf und Wölls-Petersdorf[2][3] Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember 2008.
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind Zörbig und Sandersdorf-Brehna (beide Landkreis ABI) im Norden, Neukyhna und Wiedemar (beide Landkreis TDO) im Osten, Kabelsketal und die kreisfreie Stadt Halle (Saale) im Süden, sowie Petersberg im Westen.
Geschichte
Die ältesten Spuren einer Besiedlung stammen aus der Jungsteinzeit, die erste urkundliche Erwähnung findet sich 961 als „civitas holm“ in einer Urkunde Otto I. Die damit ebenfalls bezeichnete Burg war Sitz der Markgrafen von Landsberg.[4] Von der damaligen Burg sind mit Ausnahme einer Doppelkapelle (s. u.) nur noch wenige Mauerreste vorhanden. Die Zerstörung der Burg erfolgte durch die Markgrafen von Meißen, nachdem die Reichsacht über Landsberg verhängt wurde. Erst im Jahre 1579 wurde Landsberg durch die sächsischen Herzöge das Stadtrecht zurückgegeben jedoch mit der Einschränkung, keine Mauern und Zinnen zu errichten. Daraufhin wurde Landsberg zu einem offenen Landstädtchen.
In einer Festwoche im Juli 2011 feierte Landsberg sein 1050-jähriges Bestehen.[5]
Eingemeindungen
Die Orte Gollma, Gütz und Reinsdorf wurden am 1. Juli 1950 eingemeindet.[6] Queis, Sietzsch und Spickendorf gehören seit dem 1. Januar 2005 zur Stadt Landsberg.[7] Reußen kam am 17. Februar 2005 hinzu.[7] Niemberg, Oppin und Schwerz wurden am 1. Januar 2010 eingemeindet.[8] Braschwitz gehört seit dem 20. April 2010 zu Landsberg.[8]
Einwohnerentwicklung
Nicht mit aufgenommen in die nebenstehende Abbildung wurden folgende Werte: 1574 zählt Landsberg 30 Ackerbürger sowie 37 Bürger ohne Acker. 1600 sind 75, 1668 insgesamt 89 besessene Mann angegeben. 1694 erzählt die Bevölkerungsstatistik von 88 Wirten und 18 Hausgenossen, 1726 von 111 Bürgern und 16 Hausgenossen. 1738 zählte man 113 Bürger und 12 unangesessene Bürger. 1779 und 1790 befanden sich jeweils 388 Einwohner unter 10 Jahren in Landsberg.[9]
Der vergleichsweise starke Anstieg 1953 ergibt sich teilweise aus der Eingemeindung von Gollma, Gütz und Reinsdorf. Ähnliches gilt für die Bevölkerungszahl 2005, die auch die neu in die Stadt gekommenen Gemeinden Reußen, Queis, Sietzsch und Spickendorf beinhaltet.
Bürgermeister
Hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt ist Olaf Heinrich. Er wurde am 29. August 2004 wieder gewählt.
Wappen
Das alte Stadtwappen zeigt zwei blaue Pfähle auf goldenem Grund, siehe auch Landsberger Pfähle.
Wappen von Gütz
Das Wappen wurde am 15. September 1937 durch den Oberpräsidenten der Provinz Sachsen verliehen.
Blasonierung: „In Blau ein goldener Hammer, dessen roter Stiel mit einer quergelegten, goldenen, altgermanischen Schmuckspange (Fibel) belegt ist.“
Im Dorfe befindet sich der Teufelsstein, ein altgermanischer Opferstein, der ursprünglich wohl dem Donar heilig war, daher der Hammer. Hammer und Spange befinden sich so auf einem neben dem Teufelsstein stehenden Gedenkstein und gelten als Wahrzeichen der Gemeinde, auf deren besonderen Wunsch sie ins Wappen aufgenommen sind.
Das Wappen wurde von dem Magdeburger Staatsarchivrat Otto Korn gestaltet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Das weithin sichtbare Wahrzeichen von Landsberg ist die romanische Doppelkapelle St. Crucis auf dem Kapellenberg. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist Überrest der Burg Landsberg.
Die evangelische Kirche der Stadt, St. Nicolai, stammt aus dem frühen 13. Jahrhundert.
Auf dem historisch gestalteten Marktplatz befinden sich das Rathaus aus dem 18. Jahrhundert sowie eine rekonstruierte kursächsische Postdistanzäule.
Sport
- Felsenbad Landsberg
- Handballverein/ SG Queis
- Landsberger Handballverein (LHV)
- Tischtennisverein
- Fußballverein SSV 90 Landsberg
- Kampfsportclub Randori
- Anglerverein
- Floorballverein
Museen
Das Museum Bernhard Brühl zeigt neben regelmäßig wechselnden Sonderausstellungen, eine Dauerausstellung zu den Themen Ur- und Frühgeschichte, Stadtentwicklung, Landwirtschaft und Naturkunde. Ebenfalls befindet sich im Museum eine nachgestaltete Apotheke aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts.[10]
Eine Ausstellung in der Doppelkapelle widmet sich der Geschichte der Kapelle und der frühen Siedlungsgeschichte der Region.
Musik
In den Sommermonaten finden auf der Freilichtbühne zahlreiche Konzerte und Volksfeste, darunter das jährliche Bergfest, statt. Daneben werden Konzerte in der Doppelkapelle veranstaltet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
Eine Brauerei braut in Landsberg Bier (Landsberger). Es existiert des Weiteren ein großes Gewerbegebiet, in welchem sich Firmen wie zum Beispiel Rossmann, Fixemer, Dachser, Jungheinrich, Bauder und Mäc-Geiz angesiedelt haben. Ein weiteres großes Gewerbegebiet mit großen Firmen wie dem Rewe Zentrallager und Igepa Papiergroßhandel GmbH befindet sich im Ortsteil Queis direkt an der A14, Abfahrt Halle-Ost.
Verkehr
Landsberg liegt nah der Bundesstraße 100, welche von Halle Richtung Bitterfeld führt. Über die Bundesstraße besteht Zufahrt zu Anschlussstellen der A 9 (München–Berlin) und A 14 (Peißen) sowie über die Anschlussstelle A 14 Halle Ost zum Gewerbepark Queis und den südlichen Ortsteilen.
Die Stadt liegt an den Eisenbahnstrecken Halle–Bitterfeld, Halle–Cottbus und Halle–Magdeburg, es bestehen die Bahnhöfe Hohenthurm, Landsberg (Halle), Landsberg Süd (Halle), Niemberg, Peißen, Reußen und Zöberitz.
Bildung
Landsberg verfügt weiterhin über einen Schulkomplex mit Grund-, Haupt- und Sekundarschule, einem Gymnasium und der „Regenbogenschule“ als Förderschule für Schüler mit geistiger Behinderung.
Literatur
- Friedrich Adolf Beck: Geschichte der Burg Landsberg bei Halle in ihren Trümmern und Ueberresten. Halle 1824
- Waldemar Giese: Die Mark Landsberg bis zu ihrem Übergang an die brandenburgischen Askanier im Jahre 1291. Berlin 1918
- Johann Gottlob Horn: Umbständlicher Bericht von dem alten Osterländischen Marggraffthum Landsberg. Dresden/Leipzig 1725
- Rolf Kutscher: Geschichte der Burg und Stadt Landsberg. Landsberg 1961
- Gottfried Sehmsdorf, Gunter George: Die Doppelkapelle auf der Burg Landsberg. Landsberg 1989
Weblinks
Commons: Landsberg (Saalekreis) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Landsberg in der Topographia Superioris Saxoniae (Matthäus Merian) – Quellen und VolltexteEinzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt – Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen; Stand: 31. Dez. 2010 (PDF; 231 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Hauptsatzung §1 zzgl. letzter Eingemeindungen.
- ↑ Ortsteile der Stadt Landsberg.
- ↑ Zur Erläuterung des Begriffes Markgrafschaft siehe Dietrich II. (Lausitz).
- ↑ Stadtjubiläum 2011 - 1050 Jahre Landsberg
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
- ↑ a b StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2005
- ↑ a b StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2010
- ↑ Vgl. Kutscher, Rolf, Geschichte der Stadt und Burg Landsberg (1. Teil), Landsberg 1961, S. 87–89, der aber selbst keine Quellenbelege für die Zahlen nachweist.
- ↑ Informationen zum Museum Bernhard Brühl
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