Adolphs-Universität Fulda

Adolphs-Universität Fulda
Die Alte Universität Fulda

Die Adolphs-Universität Fulda (auch: Alma Mater Adolphiana) wurde 1734 durch Adolph von Dalberg gegründet und existierte bis 1805. Zwar war der größte Teil der Studenten wie die Professoren katholisch, aber Protestanten durften hier auch studieren. Mit Ausnahme der Theologischen Fakultät konnte ab 1777 jeder Protestant in allen Fakultäten akademische Grade erwerben.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Fürstabt Adolf von Dalberg, zeitgenössischer Kupferstich.

Am 13. März 1733 bestätigt Kaiser Karl VI. die Stiftung einer Universität durch Abt Adolph von Fulda und verleiht ihr Privilegien.[1] Während der 71 Jahre ihres Bestehens hatte die Universität etwa 4100 Studenten. Von diesen kamen 935 aus der Stadt Fulda und circa 400 aus dem Gebiet der späteren Kreise Fulda und Hünfeld. Die meisten ausländischen Studenten stammten vor allem aus Franken, Nassau und Westfalen oder aus den mainzischen Enklaven in Hessen und Thüringen.

Zu Beginn hatte sie vier Fakultäten: Theologie, Philosophie, Medizin und Jura.

Im Bereich der Theologie sind die Lehrstühle anfangs sowohl von Jesuiten - bis zur Aufhebung des Jesuitenordens in Fulda im Jahre 1773 - als auch von Benediktinern besetzt worden.

Die Adolphs-Universität Fulda wurde 1805 durch den Landesherrn des säkularisierten Hochstifts Fulda, Wilhelm Friedrich von Oranien-Nassau geschlossen. Danach führte die Theologische Lehranstalt des Bischöflichen Priesterseminars, die heutige Theologische Fakultät Fulda, die wissenschaftliche Ausbildung der werdenden Fuldaer Diözesanpriester fort.

Das barocke Gebäude wurde von 1731 bis 1734 nach den Plänen des Hofarchitekten Andreas Gallasini entworfen und beherbergt heute die Adolf-von-Dalberg-Grundschule. Die Aula der Alten Universität kann heute für festliche Veranstaltungen genutzt werden.

Berühmte Persönlichkeiten

An der Universität Fulda lehrten oder studierten unter anderem folgende Personen (nach chronologischer Sortierung):

  • Amand von Buseck (1685-1756), Fürstabt und erster Fürstbischof von Fulda, Direktor der Universität Fulda (1736)
  • Anselm Erb (1688-1767), Prof. Dr. jur. can., bis 1740 Professor für kanonisches Recht in Fulda, 53. Abt der Reichsabtei Ottobeuren
  • Heinrich von Bibra (1711-1788), Fürstbischof und Abt von Fulda, Jurastudium an der Universität Fulda
  • Karl von Piesport (1716-1800), Prof. Dr. theol., Theologe und Philosoph, Benediktiner
  • Sturmius Bruns (1749-1779), Prof. Dr. theol., Professor linguarum orientalium (1773) und Professor und Doktor für Theologie (1774)
  • Siegmund von Bibra (1750-1803), Theologe und Schriftsteller
  • Benedikt Balthasar Herrlein (1750-1809), Prof. Dr. phil., katholischer Priester und Dichter
  • Johann von Reibelt (* 1752), Dr. theol., Kanoniker
  • Friedrich Münter (1761-1830), Prof. Dr. theol., Theologe, Philologe und Bischof
  • Ferdinand August von Spiegel (1764-1835), war von 1824 bis 1835 Erzbischof von Köln, Studium der Theologie, Philosophie und Rechtswissenschaft in Fulda

Literatur

  • Leinweber, Josef: Verzeichnis der Studierenden in Fulda: von 1574 bis 1805. Festgabe der Theologischen Fakultät Fulda für Bischof Dr. Eduard Schick zu seinem 85. Geburtstag]. Frankfurt am Main: Knecht, 1991. Fuldaer Studien 3.
  • Mühl, Werner August: Die Aufklaerung an der Universität Fulda mit besonderer Berücksichtigung der philosophischen und juristischen Fakultät 1734 - 1805. Fulda: Parzeller 1961 = Quellen und Abhandlungen zur Geschichte der Abtei und Diözese Fulda 20.
  • Polley, Rainer: Die Adolphsuniversitaet Fulda 1734 - 1805. Ausstellung des Hessischen Staatsarchivs Marburg, Marburg 6.9.-12.10.1984, Fulda 22.10.-30.11.1984. Marburg: Hess. Staatsarchiv 1984. Schriften des Hessischen Staatsarchivs Marburg 2.
  • Richter, Gregor: Studentenmatrikel der Adolphs-Universität zu Fulda (1734-1805). Veröffentlichungen des Fuldaer Geschichts-Vereins; 15. Fulda: Aktiendruckerei 1936.

Einzelnachweise

  1. HStAM Best. Urk. 75 Nr. 1733 März 13.

Weblinks


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