Bund Katholischer Unternehmer

Bund Katholischer Unternehmer

Der Bund Katholischer Unternehmer (BKU) ist ein überparteilicher, in der Katholischen Kirche verankerter Interessenverband von engagierten christlichen Inhaber-Unternehmern, Selbständigen und leitenden Angestellten. Juristisch ist der BKU ein eingetragener Verein mit Sitz in Köln und als gemeinnützig anerkannt. Dem BKU gehören rund 1200 Unternehmer, Selbstständige, Freiberufler und leitende Angestellte in 36 Diözesangruppen an. Seit 2001 wird der Verband von der Bundestagsabgeordneten Marie-Luise Dött geführt.

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Der BKU wurde unter wesentlicher Beteiligung von Joseph Kardinal Frings am 27. März 1949 in Königswinter gegründet; erster Geistlicher Berater war der spätere Kardinal Joseph Höffner. Ziel war es beim Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft und der Errichtung einer menschenwürdigen Gesellschaftsordnung einen Beitrag aus christlicher Verantwortung zu leisten. Erster Geschäftsführer war Wilfrid Schreiber, dessen Schreiber-Plan zur Grundlage des deutschen Rentensystems wurde.

1985 wurde die BKU-Tochter Ordo Socialis – Wissenschaftliche Vereinigung zur Förderung der Christlichen Gesellschaftslehre e.V. gegründet, mit dem Ziel die Texte zur Christlichen Soziallehre weltweit zu publizieren.

Im Zeitalter der Globalisierung und Informationstechnologie arbeitet der BKU an der Weiterentwicklung der Katholischen Soziallehre und der Sozialen Marktwirtschaft mit.

Der BKU ist ein freiwilliger Zusammenschluss von katholischen Unternehmern und unternehmerisch Tätigen. Juristisch ist er ein eingetragener Verein mit Sitz in Köln. Derzeit hat er rund 1300 Mitglieder. Grundlagen seiner Arbeit sind der christliche Glaube, die Soziallehre der Kirche und die Ordnungsidee der Sozialen Marktwirtschaft. Der BKU ist ein gemeinnütziger Verein mit ideeller Zielsetzung. Er ist kein Arbeitgeberverband und vertritt keine kommerziellen Interessen.

Seine Mitglieder sind Unternehmer, Selbständige wie auch leitende Angestellte in der Wirtschaft. Die Tätigkeit der Mitglieder des BKU erstreckt sich zum einen auf Fragen der Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik und zum anderen auf das kompetente Mitwirken innerhalb der kirchlichen Organe. Der BKU hat sich zur Aufgabe gestellt

• einerseits innerhalb der Wirtschaft als Christen auf der Grundlage der Katholischen Soziallehre zu wirken, sei es in ihrem Unternehmen oder in den Organisationen der Wirtschaft und der Politik (BDA, BDI, IW, IHK, Parlamente),

• andererseits innerhalb der katholischen Kirche auf unterschiedlichen Ebenen das Sachwissen und die Erfahrung der Unternehmer einzubringen (Zentralkomitee der deutschen Katholiken, katholische Verbände, Diözesanräte).

Innerhalb der katholischen Kirche stellt der BKU die einzige anerkannte Stimme der Unternehmer dar.

Vorsitzende

  • Franz Greiß (1949–1965)
  • Albert Falke (1965–1969)
  • Eberhard Kloepfer (1969–1971)
  • Franz Greiß (1971–1973)
  • Rolf H. Kasteleiner (1973–1978)
  • Rüdiger Gattineau (1978–1979)
  • Cornelius-Georg Fetsch (1979–1993)
  • Mechthild E. Löhr (1993–1996)
  • Werner Then (1996–2001)
  • Marie-Luise Dött (seit 2001)

Arbeitskreise

Der BKU hat zu den nachfolgenden Themengruppen ständige Arbeitsgruppen gebildet, in denen innovative Konzepte zu aktuellen Themen der Wirtschafts- und Sozialpolitik diskutiert werden:

Bekannte Mitglieder

Siehe auch

Literatur

  • BKU: " Wolfgang Ockenfels: 10 Gebote für die Wirtschaft" 2006 ISBN 3-00-019903-9
  • BKU: "Unternehmer und die Armut in der Welt. Ein Gespräch mit dem Bund Katholischer Unternehmer", 1991, ISBN 3-927382-07-8
  • BKU: "Wege aus der Krise in den Neuen Bundesländern. Standpunkte, Vorschläge und Aktivitäten des Bundes Katholischer Unternehmer", 1991, ISBN 3-7902-5104-6
  • BKU: "Die geistigen Grundlagen des BKU", 1992, ISBN 3-7902-5101-1
  • Klaus-Dieter Schmidt: "Soziale Gerechtigkeit durch unternehmerische Initiative", Schöningh 1994, ISBN 3-506-70235-1

Weblinks


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