- Digne Meller-Marcovicz
-
Digne Meller Marcovicz (* 1934 in Berlin) ist eine deutsche Fotoreporterin, Filmemacherin, Journalistin und Buchautorin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Digne Meller Marcoviczs Eltern waren der Keramiker Jan Bontjes van Beek und seine zweite Ehefrau, die Innenarchitektin Rahel-Maria Weisbach (eine Tochter des Kunsthistorikers Werner Weisbach und seiner Ehefrau Eva Weisbach, geb. Lepsius. Marcoviczs Ur-Urgroßvater mütterlicherseits war Karl Richard Lepsius. Ihr Urgroßvater väterlicherseits war Valentin Weisbach, nach ihm ist die Weisbachstraße in Berlin-Friedrichshain benannt). Ihre Eltern heirateten 1933. Sie wuchs in ihrer Geburtsstadt auf und besuchte dort die Schule. Die Kindheit verbrachte sie zeitweise auch mit ihren älteren Schwestern Cato und Mietje.
Die wirtschaftlichen Verhältnisse der Familie waren schwierig, da 1935 die Nürnberger Gesetze ein Berufsverbot für die Mutter zur Folge hatten. Ihr Vater und ihre Schwester Cato Bontjes van Beek wurden 1942 in Berlin wegen der Verbindung zu einer Gruppe der Roten Kapelle verhaftet. Während ihr Vater nach dreimonatiger Haft frei kam, wurde Cato Bontjes van Beek hingerichtet.
Meller Marcovicz studierte in München Fotografie. Sie arbeitete als freiberufliche Fotoreporterin und Journalistin seit 1961 für deutsche Presseorgane und Verlage. Von 1964 bis 1985 war sie auch Mitarbeiterin bei der Zeitschrift DER SPIEGEL.
Durch ihre Arbeit als Photoreporterin lernte Meller Marcovicz zahlreiche prominente Persönlichkeiten kennen. Eine besondere Freundschaft verband sie mit dem Fotografen Herbert Tobias. Marcovicz war auch mit dem Schriftsteller und Regisseur Einar Schleef bekannt, in dessen "Tagebuch 1977 - 1980" zahlreiche Begegnungen der Beiden detailliert beschrieben sind.
Meller Marcovicz lebte und arbeitete von 1987 bis 2002 in Italien. Seit 2002 lebt sie wieder in Berlin. Sie war zweimal verheiratet - in erster Ehe mit dem Kunstsammler Pali Meller Marcovicz - hat drei Kinder und einen Enkelsohn. Tochter Gioia Meller Marcovicz ist in Italien Möbeldesignerin.
2008 wurde Marcovicz für das Buch "Massel - Letzte Zeugen" mit dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendbücher ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand am 1. September in Essen statt.
Filmografie
- Gott weiss, wo Gott wohnt, Kinodokumentarfilm, Deutschland 2003, Regie, Buch, Kamera: Digne Meller Marcovicz, Produzent: Bontjes van Beek Prod.
- Stalinallee (SPIEGEL TV), 1993
- RIGOCCIOLI - Una strada per il ritorno, Bontjes van Beek Prod., Italia, 1992
- Wilhelm Reich - VIVA - Little MAN, Bontjes van Beek Prod., 1987
- Natur im Schulhof, produziert und gesendet vom WDR, 1985
- Ferdi gegen Frankfurt, produziert und gesendet vom HR, 1983
- Praktisch bildbar, Dokumentarfilm, Deutschland 1982, Regie, Buch, Kamera: Digne Meller Marcovicz, Erstaufführung: 18. März 1982 ZDF
sowie von 1994–2004 zahlreiche Filme für dctp, die in Zusammenarbeit mit Alexander Kluge entstanden.
Bücher (Auswahl)
- Massel. Letzte Zeugen (2007)
- To the people ... Sprechen über Blinky Palermo (2003)
- Die Lebendigen und die Toten (1992)
- Wilhelm Reich. VIVA KLEINER MANN. Das Buch zum Film. (1987)
- Martin Heidegger (1985)
Literatur
Weblinks
- Literatur von und über Digne Meller Marcovicz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Filmlexikon
Personendaten NAME Meller Marcovicz, Digne ALTERNATIVNAMEN Digne Bontjes van Beek KURZBESCHREIBUNG Photoreporterin, Journalistin GEBURTSDATUM 1934 GEBURTSORT Berlin
Wikimedia Foundation.