- Adressiermaschine
-
Eine Adressiermaschine ist eine Büromaschine, die ständig wiederkehrende Vordrucke oder Anschriften beispielsweise für Postversand oder Lohnzahlung automatisch abdruckt, die als Matrizen vorliegen. Matrizen sind entweder Zinkplatten, die auf einer Maschine mit einstellbarer Buchstaben- und Ziffernvorrichtung geprägt werden, oder mit Maschinenschrift oder auch Maschinensatz beschriftete Faserstoffplatten.
Die Schablonen werden durch Schieber vorgeschoben und das Papier, das auf dem Farbband liegt, vom Druckarm angedrückt. Bei anderen Bauarten werden die Platten mit Kissen eingefärbt oder durch Transkritdruck abgedruckt. Papier- oder Matrizenvorschub kann durch Reiter an der Matrize so geregelt werden, dass bestimmte Matrizen mehrfach oder gar nicht abgedruckt werden. Durch Änderung des Druckkissens kann man auch nur einzelne Teile der Matrize zum Abdruck bringen. Der Antrieb ist elektrisch, von Hand erfolgt nur das Einlegen und Entnehmen des Matrizenstapels und des Papiers (Umschläge und so weiter). Die bekanntesten Marken sind: Adrema und Addressograph.[1] Vollautomatische Maschinen leisten das Hundertfache des handschriftlichen Adressierens.
Julius Goldschmidt (* 26. September 1884 in Eldagsen, † 11.Februar 1936 im Exil in Zürich) war der deutsch-jüdische Erfinder des mechanischen ADREMA-Systems zur Adressierung von Massenbriefen und der ADREMA-Adressiermaschine. Am 22. April 1913 gründete er in Berlin die Adrema-Maschinenbaugesellschaft GmbH. Anschließend war er der Adressiermaschinenfabrikant der Adrema Werke GmbH in Berlin. 1935 sah er sich als Jude in Deutschland gezwungen, die Firma zu verkaufen und zu emigrieren. Die Bezeichnung Adrema war eine Abkürzung für Adressiere maschinell.
Da die Herstellung der einzelnen Matrizen teuer ist, ihre Korrektur bei Adressenänderung sich recht aufwändig gestaltet und die Aufbewahrung von 10.000 Adressen einen größeren Spezialschrank beansprucht, wurden sie mittlerweile praktisch überall durch Informationstechnik ersetzt.
Einzelnachweise
- ↑ Aktie (1977–2006) der Addressograph-Multigraph Corporation aus den USA bei effektenwelt (abgerufen 13. März 2009)
Literatur
- Weg eines Systems - 50 Jahre Adrema 1913 - 1963. Vom Adressieren zur Datentechnik. Hrsg.: Adrema Werke GmbH Berlin. Frankfurt/Main 1963.
Weblinks
-
Commons: Addressograph – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Frankier- und Adressiermaschinen der Museumsstiftung Post und Telekommunikation
Kategorien:- Historisches Bürogerät
- Drucktechnik
Wikimedia Foundation.