- Dobroljot
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Аэрофлот
(Aeroflot)
IATA-Code: SU ICAO-Code: AFL Rufzeichen: Aeroflot Gründung: 9. Februar 1923 Sitz: Russland, Moskau Drehkreuz: Heimatflughafen: Flughafen Moskau-Scheremetjewo Unternehmensform: Aktiengesellschaft ISIN: RU0009062285 Leitung: Waleri Michailowitsch Okulow (General Director) Mitarbeiterzahl: 14.802 Bilanzsumme: + 278 Mio. Euro (2006) Fluggastaufkommen: 10.200.000 (2007) Allianz: SkyTeam Flottenstärke: 115 (+132 Bestellungen) Ziele: national und international Aeroflot, eigentlich Aeroflot – Russische Luftfahrtlinien (russisch Аэрофлот – Российские авиалинии/Transkription Aeroflot – Rossiskije awialinii) ist die größte russische Fluggesellschaft und war mehrere Jahrzehnte lang die größte Fluggesellschaft der Welt. Seit 1992 ist die Aeroflot eine offene Aktiengesellschaft und ist im RTS Index gelistet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Am 8. März 1923, welcher als die Geburtsstunde von Aeroflot angesehen werden kann, wurde in der jungen Sowjetunion der „Verein der Luftfahrtfreunde“ gegründet. Der neue Verein machte es sich zum Ziel, Geldmittel für den Bau von Flugzeugen zu sammeln und die Vorteile der Luftfahrt zu propagieren. Nur wenige Tage später fand die konstituierende Versammlung der „Aktiengesellschaft Dobrolet“ statt – der ersten Luftfahrtgesellschaft der Sowjetunion. Neben den Vereinsmitgliedern kauften auch Funktionäre die zum Preis von je 1,05 Rubel emittierten Aktien. Selbst Lenin soll dabei 60 Aktien gekauft haben. Im selben Jahr wurde die ukrainische Luftfahrtgesellschaft „Ukrwosduchput“ sowie die Kaukasische „SakAvia“ gegründet. Durch Parolen wie etwa „Wer nicht Aktionär von Dobrolet ist, der ist auch kein Bürger der Sowjetunion“ eingeschüchtert, spendeten die Arbeiter ihren Lohn und die Bauern ihre Erzeugnisse an den Verein unter Vorsitz von Dserschinski und Frunse oder kauften Aktien von Dobrolet.
Für die erste Flotte der neuen Luftfahrtgesellschaft wurden 15 Flugzeuge vom Typ Junkers F13 gekauft. Die erste Linie „Moskau – Nischni Nowgorod“ wurde am 16. Juli 1923 eröffnet. Bereits ein Jahr später stellte der Wegbereiter der russischen Flugzeugindustrie, Andrei Nikolajewitsch Tupolew seine aus Aluminium gebaute ANT-2 vor. Im gleichen Jahr flog mit der AK-1 das erste einheimische Modell bei Dobrolet. Auslandsflüge konnte Dobrolet immer noch nicht ausführen und so verlängerte die Regierung der UdSSR den Vertrag mit der ausländischen, halbstaatlichen Fluggesellschaft „Deruluft“ für die Flüge Moskau – Königsberg – Berlin. Am 29. Oktober 1930 fusionierte Dobrolet mit der Aktiengesellschaft Ukrwosduchput, die schon zuvor die SakAvia übernommen hatte, zur „Allunionsvereinigung der Zivilluftflotte“ (WOGWF), die 1932 nochmals in „Hauptverwaltung der Zivilluftflotte“ (GUGWF) umbenannt wurde. Die aktive Flotte der Fluggesellschaft zählte nun über 100 Flugzeuge, darunter mittlerweile einige sowjetische wie ANT-9 und K-5. Am 1. Februar (25. März ?) 1932 erhielt die GUGWF, die mittlerweile zu einem riesigen Verband der zivilen Luftfahrt angewachsen war, die endgültige Bezeichnung „Aeroflot“.
Zu Sowjet-Zeiten war Aeroflot mit mehr als 10.000 Flugzeugen die größte Fluggesellschaft der Welt. Man wollte damals das ganze Land flächendeckend versorgen. Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 ging auch der Zusammenfall der Aeroflot einher. Seit 1993 ist Aeroflot neuorientiert und nennt sich seitdem „Aeroflot – Russian International Airlines“ (ARIA). Seit dem 14. April 2006 ist Aeroflot Mitglied im SkyTeam (Air France, KLM, Delta etc). Somit ist sie die erste russische Airline in einer weltweiten Allianz. Aeroflot erhielt die erste Boeing 737-400 am 1. Mai 1998.
Flotte
(Stand: Dezember 2008)[1]
Flugzeugtyp im Dienst bestellt[2][3][1][4][5] Anmerkung Airbus A319-100 13 3 Airbus A320-200 28 18 Airbus A321-200 10 10 Airbus A330-200 2 8 Übernahme von 7 Maschinen der Swiss[6] Airbus A350-800 18 Auslieferung vsl. 2014-2017 Airbus A350-900 4 Auslieferung vsl. 2014-2017 Boeing 767-300 11 3 Boeing 787-8 22 Iljuschin Il-96-300 6 Suchoi Superjet 100 RRJ95 30 Tupolew Tu-154M 27 Iljuschin Il-62M 7 stillgelegt Iljuschin Il-76TD 1 stillgelegt Iljuschin Il-86 3 stillgelegt Tupolew Tu-134A 5 stillgelegt Tupolew Tu-154B 1 stillgelegt Boeing 737-300F 2 im Dienst der Aeroflot Cargo[5] Iljuschin Il-96-400T 2 4 im Dienst der Aeroflot Cargo McDonnell Douglas DC-10-40CF 2 im Dienst der Aeroflot Cargo McDonnell Douglas MD-11F 3 4 im Dienst der Aeroflot Cargo Um hohe Importsteuern für im Ausland hergestellte Flugzeuge zu vermeiden, lässt Aeroflot ihre Airbus- und Boeing-Flugzeuge auf den Bermuda-Inseln registrieren. Diese haben daher die entsprechende Luftfahrzeug-Kennung VP-B… anstelle der Kennung RA-… für in Russland registrierte Flugzeuge.
Zwischenfälle
Die Unfall-Datenbank von AirDisaster.com listet insgesamt 127 Unfälle seit 1953 auf, in die Aeroflot-Flugzeuge verwickelt waren. Insgesamt kamen dabei 6.875 Menschen an Bord der Maschinen, sowie 20 Menschen am Boden ums Leben. Seit den frühen 1990ern hat Aeroflot ihre bis dahin sehr negative Sicherheitsbilanz, und somit auch ihr Image, wesentlich verbessern können; nach dem Ende der Sowjetunion gab es lediglich zwei Unglücke mit Todesopfern. Drei Zwischenfälle sind exemplarisch aufgelistet:
- Am 12. Dezember 1986 kam es beim Anflug einer aus Minsk kommenden Tupolew Tu-134 (Registrierungsnummer CCCP-65795) auf den Flughafen Berlin-Schönefeld zum Absturz in Berlin-Bohnsdorf, bei dem 72 von 82 Passagieren ums Leben kamen. Verständigungsschwierigkeiten zwischen dem Piloten und der Anflugkontrolle stellten sich als Ursache heraus. Obwohl der Maschine die linke Landebahn (25L) zugeteilt war, wurde die rechte (25R) angeflogen, welche jedoch wegen Wartungsarbeiten an der Befeuerung nicht in Betrieb war. Beim Versuch unterhalb der Entscheidungshöhe auf die 25L zu korrigieren streifte die Maschine Baumwipfel eines Waldes in Bohnsdorf.[7] Die Triebwerke haben zum Zeitpunkt des Absturzes im Leerlauf gearbeitet. Der Anflug wurde vom Kommandanten, einem als sehr erfahren bekannten Kapitän durchgeführt, auf dem rechten Sitz saß ein Check-Pilot.
- Nahe dem sibirischen Meschduretschensk stürzte am 23. März 1994 der Aeroflot-Flug 593 ab, nachdem der Pilot seine Kinder ans Steuer gelassen hatte.
- Am 14. September 2008 kam es beim Flug 821 aus Moskau kommend während des Landeanflugs auf den Flughafen von Perm zu einem Flugzeugabsturz. Alle 88 Insassen der Boeing 737-500 (Kennung VP-BKO) kamen dabei ums Leben. Personen am Boden wurden nicht verletzt.[8][9][10] Obwohl jedoch der Flug aus dem Flugplan von Aeroflot stammte, war er nicht von Aeroflot selbst, sondern von dessen Tochtergesellschaft Aeroflot-Nord im Rahmen eines gegenseitigen Beförderungsabkommens durchgeführt worden.
Einzelnachweise
- ↑ a b aerotransport.org: Flotte der Aeroflot 8. Dezember 2008
- ↑ Airbus: Bestellungen von Aeroflot 30. November 2008
- ↑ Boeing: Bestellungen von Aeroflot 2. Dezember 2008
- ↑ aerotransport.org: Bestellungen von Aeroflot Cargo 18. April 2008
- ↑ a b ch-aviation.ch: Flotte der Aeroflot Cargo 2. November 2008
- ↑ ZRH-Spotter.ch: Swiss Airbus A330-200 nach Ausflottung zu Aeroflot und Vietnam Airlines
- ↑ aviation-safety.net – Aircraft accident Tupolev 134A CCCP-65795 Berlin-Schönefeld (englisch)
- ↑ FAZ.NET: 88 Tote bei Flugzeugabsturz in Russland 14. September 2008
- ↑ BBC News: Passenger plane crashes in Russia 14. September 2008
- ↑ Tagesschau.de: 88 Tote bei Flugzeugabsturz 14. September 2008
Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Website (englisch, russisch)
- Website der Deutschlandvertretung (deutsch)
- 85 Jahre Aeroflot, Geschichte in 60 Plakaten, u.a. Ausstellungskatalog, 16,5MB (russisch)
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