- Dom zum Heiligen Kreuz
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Der Dom Zum Heiligen Kreuz Nordhausen (auch Nordhäuser Dom genannt) ist neben dem Erfurter Dom eine von zwei Domkirchen Thüringens. Er befindet sich in Nordhausen im Norden des Bundeslandes. Den Namen Zum Heiligen Kreuz erhielt er von der dort aufgestellten Kreuzreliquie, einem Splitter des Kreuzes Jesu. Der Dom dient heute als katholische Pfarrkirche der Stadt Nordhausen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Jahr 961 wurde durch Königin Mathilde am Standort des heutigen Domes ein Frauenstift gegründet, welches 1220 in einen Domherrenstift umgewandelt wurde. In dieser Zeit begann auch der Bau des Domes. Mit dem Dreißigjährigen Krieg setzte eine Verarmung des Domstifts ein, sodass man 1675 die Kreuzreliquie nach Duderstadt verkaufte. Erst zur Tausendjahrfeier der Stadt Nordhausen 1927 bekam der Dom wieder eine Kreuzreliquie.
1810 wurde im Zuge der Säkularisation das Domstift aufgehoben und der Dom zu einer Pfarrkirche.
Bei dem britischen Luftangriff auf Nordhausen am 4. April 1945 erlitt auch der Dom durch Brandzerstörung des Steildaches über der Halle und Vernichtung der Fenster erhebliche Bauschäden. Er erhielt nach Kriegsende ein Notdach. Ab 1965 wurde das Steildach in alter Form wiederhergestellt.[1]
In den 1970er-Jahren wurde der Kircheninnenraum saniert. Die Instandsetzung des Bauwerks an sich erfolgte in den 2000er-Jahren und wurde 2008 abgeschlossen.
Gebäude
Der Nordhäuser Dom enthält Stilelemente der Romanik und der Gotik. Romanisch sind die beiden Türme sowie Teile des Kreuzgangs. Die Krypta aus dem Jahr 1130 ist ebenfalls romanisch. Gotisch geprägt sind das Kirchenschiff und das Kapitelhaus des Domstifts an der Nordseite des Kirchenschiffs.
Die Krypta misst 7,4 x 7,6 Meter und ist mit je drei Gewölbebögen überbaut. Es wird vermutet, dass die Krypta von Bauleuten des Klosters Hirsau im Schwarzwald errichtet wurde. In der Krypta ist auch der älteste Grabstein Nordhausens aus dem Jahr 1327 aufgestellt. Er gehörte zum Grab Friedrich von Bielas.
Der Chorraum des Domes aus der Zeit um 1267 liegt an der Ostseite des Domes und stellt eine Mischung aus romanischen und gotischen Stilelementen dar. Er wurde wahrscheinlich von Bauleuten aus dem Kloster Maulbronn in Württemberg errichtet. Im Chorraum stehen sechs Sandsteinfiguren der Stifter des Domes aus der Zeit zwischen 1270 und 1300. Sie zeigen Heinrich I., dessen Frau Mathilde, Otto I. (Sohn von Heinrich und Mathilde), Adelheid (Gemahlin Ottos I.), Otto II. (Sohn von Otto I.) und seine Frau Theophanu. Ebenfalls im Chorraum befindet sich das hölzerne Chorgestühl aus der Zeit zwischen 1370 und 1400. Es wurde aus Eichenholz angefertigt und zeigt vielfältige Darstellungen verschiedener Figuren. Am Ende des Chores steht der barocke Hochaltar aus dem Jahr 1726. Ursprünglich befand sich hier ein gotischer Flügelaltar, der jedoch im Dreißigjährigen Krieg vernichtet wurde. Im Mittelpunkt des Altars steht ein Bildnis des Letzten Abendmahls, darüber eine Marienstatue. Am Altar sind vier Figuren angebracht, unter anderem Mathilde, die Gründerin des Doms.
Das Langhaus entstand vermutlich in etwa 100 Jahren Bauzeit und erhielt um 1450 seine hochgotische Form. Es wird von zwei Reihen mit je fünf hohen, achteckigen Säulen dominiert.
Orgel
Am Westende steht eine Klais-Orgel. Sie wurde am 30. November 1996 im Dom geweiht. Ursprünglich wurde die Orgel aus der Zeit der Orgelbewegung 1964 für die Kasseler Stadthalle als Konzertsaalorgel gebaut. Um dem spezifischen Orgelklang für die akustischen Verhältnisse im Dom mehr Fülle und Kraft zu geben, wurde zusätzlich das Register Praestant 16' hinzugefügt. Insgesamt besteht die Disposition aus 55 Registern; das Instrument besitzt insgesamt 4923 Orgelpfeifen.
Einzelnachweise
- ↑ "Nordhausen" von Rudolf Zießler, in "Schicksale deutscher Baudenkmale im Zweiten Weltkrieg", Hrsg. Götz Eckardt, Henschel-Verlag Berlin, 1978. Band 2, S. 489
Literatur
- Carla Buhl: Dom Zum Heiligen Kreuz Nordhausen, Faltblatt von 2007
Weblinks
51.50416666666710.790277777778Koordinaten: 51° 30′ 15″ N, 10° 47′ 25″ O
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