Donkeykong

Donkeykong
Donkey Kong (Arcade-Automat 1981)

Donkey Kong (kurz DK; jap.: ドンキーコング, Donkī Kongu) ist eine populäre Videospielfigur der Firma Nintendo, die titelgebender Held mehrerer, zum Teil höchst erfolgreicher Videospiele ist. Die Donkey-Kong-Spiele gehören neben Super Mario, Pokémon und The Legend of Zelda zu den erfolgreichsten Videospielreihen des Unternehmens und werden – von wenigen Ausnahmen abgesehen – nur von Nintendo vertrieben. Donkey Kong stellt einen erwachsenen Gorilla mit braunem Fell dar.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung und Entwicklung

1981 von Shigeru Miyamoto fertiggestellt, begründete das Arcade-Spiel Donkey Kong mit einem gleichnamigen Affen in der Hauptrolle das Genre der Jump'n'Runs und wurde zum zweiterfolgreichsten Automatenspiel aller Zeiten. Es folgten zwei weitere Arcade-Spiele, verschiedene Umsetzungen für mehrere Spieleplattformen sowie einige Auftritte Donkey Kongs in anderen Spielen. Das allererste Plattformspiel war allerdings Space Panic (1980), welches aber weniger bekannt ist.

1994 wurde die Figur Donkey Kong vom britischen Entwicklerstudio Rare für das Super Nintendo Entertainment System-Spiel Donkey Kong Country neu designt. Das von Nintendo vertriebene Spiel wurde durch seine für damalige Verhältnisse revolutionären CGI-Grafiken ein großer Erfolg und bis heute mehrfach fortgesetzt.

Nach zahlreichen Auftritten in verschiedenen Spielen, häufig zusammen mit Super Mario, einigen Merchandising-Artikeln und einer Fernsehserie zählt Donkey Kong heute zu den beliebtesten und kommerziell erfolgreichsten Figuren der Videospielewelt.

Von 1981 bis 1994

Arcade-Spiele

1979 versuchte der japanische Spielehersteller Nintendo durch Herstellung und Vertrieb münzbetriebener Arcade-Automaten in den USA Fuß zu fassen. Das in Japan erfolgreiche Arcade-Spiel Radarscope verhalf dem neu gegründeten Tochterunternehmen Nintendo of America jedoch nicht zum erhofften Durchbruch, und es wurden nur 1000 der 3000 hergestellten Geräte verkauft. Kurz zuvor hatte Nintendo-Präsident Hiroshi Yamauchi, um einem alten Freund einen Gefallen zu tun, dessen Sohn Shigeru Miyamoto als Spieldesigner eingestellt, obwohl er noch nie ein Spiel programmiert hatte. Dieser erhielt nun den Auftrag, ein Spiel zu entwickeln, das in die übrig gebliebenen Radarscope-Automaten eingebaut werden sollte. Mit einem Popeye-Spiel, so hoffte man, sollte sich der gewünschte Erfolg in Amerika einstellen. Jedoch verlor Nintendo die Rechte an der Figur Popeye vor der geplanten Veröffentlichung des fertigen Spiels.

Daraufhin wurde Miyamoto beauftragt, ein Spiel auf der Grundlage seiner eigenen Ideen zu entwerfen. Das von ihm entwickelte Spiel Donkey Kong handelt von einem Gorilla, der die Freundin Pauline seines Herrn Jumpman (später Mario) entführt hat. Es ist Aufgabe des Spielers, Jumpman durch vier verschiedene Levels zu steuern, ihn Fässern und anderen Objekten ausweichen und Leitern erklimmen zu lassen, um Donkey Kong schließlich einzuholen und die Freundin zu retten. Die vier zweidimensionalen Spielabschnitte von der Größe eines Bildschirms werden von der Seite dargestellt. Per Joystick erfolgt die Steuerung der Spielfigur nach rechts, links sowie bei Leitern nach oben und unten, auf Tastendruck wird ein Sprung ausgeführt. Damit war Donkey Kong das erste Jump'n'Run-Spiel überhaupt. Den Namen Donkey Kong habe Miyamoto deshalb gewählt, weil er den Gorilla als eine sture, eigensinnige Figur erdacht hatte und diese Eigenschaften allgemein mit Eseln (Esel englisch „donkey“) assoziiert werden. In einem Interview vom 16. Mai 2001 auf der Spielemesse sagte Miyamoto über den Namen:

„Für Donkey Kong wollte ich etwas mit 'Kong' machen, weil einen das in der Japanischen Sprache irgendwie an Affen denken lässt, und ich habe mir Donkey Kong ausgedacht weil ich gehört habe, dass 'donkey' 'dumm' heißt [...]. Als ich den Namen jedoch bei Nintendo of America genannt habe mochte ihn leider keiner und man sagte mir, dass es nicht ‚Dummer Affe‘ heißt und die haben mich alle ausgelacht! Trotzdem haben wir den Namen beibehalten.“ [1]

Der Name allein ließ einige NoA-Mitarbeiter bereits am Erfolg des Spiels zweifeln, das nach dem Misserfolg mit Radarscope die letzte Hoffnung für das junge Tochterunternehmen darstellte. Ungeachtet dessen wurde Donkey Kong mit 65000 verkauften Automaten zum meistverkauften Arcade-Spiel nach Pac-Man und brachte NoA den ersehnten Durchbruch. Es folgten mehrere Nachahmungen des Arcade-Automaten wie Donkey King und Crazy Kong.

Im Jahr 1982 erschienenen Nachfolger Donkey Kong Junior übernimmt der Spieler die Kontrolle über Donkey Kongs Sohn Junior, der seinen Vater aus Marios Gefangenschaft befreien muss. Während Steuerung und Aufteilung in vier zweidimensionale Levels aus dem Vorgänger übernommen wurden, liegt der Schwerpunkt bei diesem Spiel weniger auf dem Springen als auf dem Klettern. Es ist Juniors Aufgabe, Schlüssel zu DKs Käfig aufzusammeln und in ihre Schlösser einzusetzen, indem er an Lianen entlang klettert und dabei Hindernissen ausweicht.

1983 erschien mit Donkey Kong 3 das dritte und letzte Arcade-Spiel der Reihe. In diesem Spiel steuert der Spieler den Gewächshausgärtner Stanley, der Donkey Kong mit seiner Sprühpistole ein Gewächshaus hinauf treiben muss, während dieser unentwegt Insekten aufscheucht, die Stanley angreifen. Durch die Sprühpistole enthält das Spiel Shoot-'em-up-Elemente, konnte jedoch nicht an den Erfolg des Originals anknüpfen.

Donkey Kong Jr. (Tabletop-Konsole)

Heimkonsolenspiele

Da Nintendo 1982 noch keine eigene Spielkonsole auf den Markt gebracht hatte, entschied man sich, die Vermarktung von Donkey Kong für den Heimkonsolenmarkt dem amerikanischen Unternehmen Coleco gegen Tantiemen in Höhe von 1,40 Dollar pro verkauftem Spielmodul und 1 Dollar pro verkaufter Donkey Kong-Tabletop-Konsole zu überlassen. Coleco verkaufte das Spiel im Paket mit der neuen hauseigenen ColecoVision-Konsole und stellte es sechs Monate lang exklusiv für diese Konsole her, um die Beliebtheit des Spiels zur Verkaufssteigerung des eigenen Videospielsystems zu nutzen. Anschließend brachte Coleco Umsetzungen für andere Spielkonsolen wie Atari 2600 und Intellivision heraus, um auch Besitzer dieser Konsolen als Käufer zu gewinnen und so den Profit zu maximieren. Auch Donkey Kong Jr. wurde von Coleco für verschiedene Heimkonsolen umgesetzt.

Mit der Veröffentlichung der Nintendo-Konsole Family Computer (Famicom/NES) am 15. Juli 1983 in Japan brachte Nintendo schließlich eigene Konsolenversionen von Donkey Kong und Donkey Kong Jr. auf den Markt, und Donkey Kong 3 erschien exklusiv für das NES. Mit Donkey Kong Classics wurden Donkey Kong und Donkey Kong Jr. später im Set auf einem NES-Modul veröffentlicht, außerdem erschien Donkey Kong Jr. Math, das das Spielprinzip von Donkey Kong Jr. mit dem Lösen von Rechenaufgaben verknüpft.

Die Qualität der verschiedenen Konsolenversionen ist sehr unterschiedlich. Zwar stellte die ColecoVision-Version von Donkey Kong die bis dahin beste Umsetzung eines Arcade-Spiels dar, jedoch fehlt eines der ursprünglich vier Levels. Selbst in der NES-Version, die dem Arcade-Original am nächsten kommt, ist dies der Fall, während die Intellivision- und Atari 2600-Versionen darüber hinaus noch deutliche technische und spielerische Defizite aufweisen. Dies ist auch bei den entsprechenden Donkey Kong Jr.-Umsetzungen der Fall; die NES-Version hingegen enthält alle vier Levels und kommt dem Original auch sonst sehr nah. Die NES-Version von Donkey Kong 3 kommt ebenfalls ohne größere Abstriche aus.

Donkey Kong (Game & Watch)

LCD-Spiele

Ferner veröffentlichte Nintendo in der Nintendo Game & Watch-Reihe einige tragbare Donkey-Kong-LCD-Spiele, die heute unter Sammlern heiß begehrt sind. Neben den an die Original-Spiele angelehnten Titeln Donkey Kong, Donkey Kong 2 und Donkey Kong Jr. erschienen das Spiel Donkey Kong Circus, in dem Donkey Kong mit Obst jongliert, sowie die Zweispieler-Spiele Donkey Kong Hockey und Donkey Kong 3, in dem zwei Spieler mit Sprühpistolen gegeneinander kämpfen.

Außerdem erschienen Donkey Kong und Donkey Kong Jr. als LCD-Spielzeug in der Nintendo-Mini-Classics-Serie.

Seit 1994

Heimkonsolenspiele

Super Nintendo Entertainment System

Nach einem erfolgreichen Jahr, in dem der britische Spieleentwickler Rare zahlreiche Spiele für Nintendo-Systeme entwickelt und sich als einer der wichtigsten Entwickler für Nintendo etabliert hatte, zog sich das Team um die Brüder Chris und Tim Stamper 1992 für zwei Jahre aus der aktiven Spieleentwicklung zurück, um eine Technologie zu entwickeln, die das Aussehen von Spielen verändern sollte. Damit war es möglich, Spiele mit 24-Bit-Grafiken auf einer Silicon-Graphics-Workstation zu entwickeln und diese anschließend in zweidimensionale Grafiken zu konvertieren, die problemlos von Nintendos 1991 veröffentlichter 16-Bit-Konsole Super Nintendo Entertainment System dargestellt werden konnten. Während andere Entwicklerfirmen in ihren Spielen noch auf comicähnliche Grafik in Form von Sprites zurückgriffen, war Rare nun in der Lage, auf High-End-Workstations vorgerenderte Grafiken zu verwenden.

Während Chris Stamper weiter an der Technologie feilte, entwickelte Tim ein Box-Spiel, um ihr Potential zu demonstrieren. Anschließend lud man Genyo Takeda, einen von Nintendos Spitzentechnikern, zu einer Demonstration im Rare-Sitz nach Twycross ein. Beeindruckt von der neuen Technologie kehrte dieser nach Japan zurück, um Hiroshi Yamauchi Bericht zu erstatten. Auf die Nachfrage Nintendos, was für ein Spiel Rare entwickeln wolle, antwortete Tim Stamper, er wolle ein Spiel mit Donkey Kong entwickeln. Yamauchi und Donkey Kong-Erfinder Miyamoto willigten ein, und Stamper machte sich mit seinem Design-Team an die Arbeit. Wissend, dass dieser Titel sehr wichtig für die lukrative Feriensaison sein würde, legte Rare großen Wert auf seine Qualität. Ein hauseigener Musiker schrieb mehrere Begleitthemen, und Miyamoto schickte Konzeptzeichnungen, um das Grafikdesign zu inspirieren, allerdings war das Team befugt, das Design nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Für die Spielgrafik wurden 3D-Objekte aus Polygonen zusammengesetzt und anschließend mit Farben und Texturen bedeckt. Um alles realistisch wirken zu lassen, bediente man sich bei der Umgebung des alten ländlichen Gebäudes, in dem Rare seinen Sitz hatte. Wurden beispielsweise Texturen für Bäume benötigt, pflückte man Blätter von Bäumen. Wurden Texturen für ein rostiges Fass benötigt, wurde eine alte Schaufel gescannt.

Das 1994 fertiggestellte Spiel Donkey Kong Country (Super Donkey Kong in Japan) ist ein Side-Scrolling-Jump'n'Run mit flüssig animierten, dreidimensional wirkenden Figuren und teilweise britisch angehauchtem Humor in Form von Wortspielen, comicartigen Animationen und Slapstick-Einlagen. Der mit diesem Spiel eingeführte „neue“ 3D-Donkey Kong mit roter DK-Krawatte lebt im Dschungel auf der Affeninsel, und es ist Aufgabe des Spielers, ihn durch die Jump'n'Run-Levels zu steuern, dabei Bananen zu sammeln und Gegner zu besiegen, um schließlich den vom niederträchtigen Krokodil King K. Rool und seiner Kremling-Bande entwendeten Bananenvorrat zurückzuholen.

Mit diesem Spiel wurden neue Figuren eingeführt: Der alte Cranky Kong (einigen Anspielungen nach ist er der „alte“ Donkey Kong) hilft mit Hinweisen aus, Funky Kong verschafft Zugang zu neuen Bereichen auf der Übersichtskarte, und bei Candy Kong kann der Spielstand gesichert werden. Der kleine und flinke Affe Diddy Kong, Donkeys bester Freund, begleitet ihn durch das gesamte Spiel und ist wahlweise ebenfalls vom Spieler steuerbar. Wird einer der Affen von einem Gegner verletzt und scheidet aus, übernimmt der Spieler die Steuerung des anderen. Erst wenn er ein Fass mit der Aufschrift DK findet und den Kameraden daraus befreit, sind wieder beide Affen verfügbar.

Getreu dem Arcade-Vorgänger spielen Fässer eine zentrale Rolle. Es gibt nicht nur Fässer, die auf Gegner geworfen werden können, sondern auch „Kanonenfässer“, die Donkey und Diddy durch die Luft schleudern. Ebenfalls vorhanden sind Kisten, aus denen sich verschiedene Reittiere befreien lassen, wie beispielsweise Rambi das Nashorn oder Enguarde der Schwertfisch. Auf der Consumer Electronic Show 1994 der Öffentlichkeit vorgestellt, stellte Donkey Kong Country selbst Spiele für 32-Bit-Konsolen in den Schatten und demonstrierte die technischen Möglichkeiten des vermeintlichen 16-Bit-Auslaufmodells SNES. Es wurde nicht nur zum meistverkauften Spiel des Jahres, sondern vom Magazin TIME auch zum zweitinnovativsten Produkt des Jahres gewählt. Insgesamt verkaufte es sich rund 6 Millionen Mal.

Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft 1995 kam der Nachfolger Donkey Kong Country 2: Diddy's Kong-Quest auf den Markt. In diesem Spiel brechen Diddy und seine Freundin Dixie Kong auf, um Donkey Kong aus den Fängen von Kaptain K. Rool zu befreien. Donkey Kong Country 2 entspricht technisch und spielerisch dem Vorgänger, jedoch gibt es neben neuen Nebenfiguren wie Wrinkly Kong und Swanky Kong auch neue Aktionsmöglichkeiten für die Spielfiguren: Dixie kann ihren Pferdeschwanz wie einen Propeller zum Schweben einsetzen und die beiden Affen können sich gegenseitig Huckepack nehmen und werfen, um etwa neue Bereiche zu erschließen.

Der dritte Teil der Reihe, Donkey Kong Country 3: Dixie Kong's Double Trouble erschien 1996. Dieses Mal gilt es, Donkey und Diddy zu befreien, sodass der Spieler die Steuerung von Dixie und ihrem Cousin Kiddy Kong übernimmt. Technisch und spielerisch auf den Vorgängern basierend, bietet das Spiel einige Neuerungen. So sind einige Nebenaufgaben vorhanden, deren Lösung den Spieler mit Extras wie Spieltipps oder zusätzlichen Levels belohnt. Auch sind verschiedene Minispiele enthalten.

Nintendo 64

Nachdem Diddy Kong bereits 1997 im 3D-Rennspiel Diddy Kong Racing seinen Auftritt in einem Spiel für das Nintendo 64 gehabt hatte, erschien mit Donkey Kong 64 1999 das erste Donkey Kong-Spiel in 3D. Da es die Nintendo 64-Speichererweiterung Expansion Pak zwingend benötigt, lag diese dem Spiel bei. Um seine Heimat, die Affeninsel, vor einem vernichtenden Angriff King K. Rools zu retten und die 201 über alle Bereiche der Insel verstreuten Goldenen Bananen wieder zu finden, muss Donkey Kong nach und nach seine Freunde befreien. Neben Diddy Kong gehören die kleine flinke Tiny Kong, der schlaksige Lanky Kong und der kräftige Chunky Kong zum Team. Beim Erkunden der nicht-linearen dreidimensionalen Spielwelt muss der Spieler die individuellen Bewegungsmöglichkeiten, Waffen und Musikinstrumente aller fünf spielbaren Figuren erweitern, nutzen und kombinieren, um das Spiel zu meistern. Im zusätzlich enthaltenen Mehrspielermodus können bis zu vier Spieler die Steuerung verschiedener Figuren übernehmen und mit den entsprechenden Waffen in speziellen 3D-Arenen gegeneinander kämpfen. Die Markteinführung von Donkey Kong 64 wurde von einer massiven Werbekampagne begleitet, die Anzeigen in Comics und Zeitschriften, Fernsehwerbung zur Prime Time, in der Reporter mit Obst bombardiert wurden, und einen Trailer beinhaltete. Zusätzlich wurden ein dschungelgrünes Nintendo 64 und das Spielmodul in einer limitierten bananengelben Edition veröffentlicht, außerdem erschien ein offizieller Spieleberater mit Levelkarten, Lösungsweg und weiteren Spieltipps. Das Spiel wurde zum Erfolg, wenn die Verkaufszahlen auch nicht an die von Donkey Kong Country heranreichten.

Nintendo GameCube
Die bisherigen DK-Spiele für den GameCube wurden zur Steuerung mit den elektronischen DK-Bongos entwickelt.

Nach dem Verkauf der Rare-Aktien an Microsoft 2002 behielt Nintendo die Rechte am Donkey Kong 3D-Modell und den von Rare erdachten Kong-Charakteren. Die Entwicklung des geplanten GameCube-Titels Donkey Kong Racing von Rare wurde eingestellt. Im Zuge der verstärkten Zusammenarbeit Nintendos mit Drittentwicklern übertrug man Namco die Entwicklung des Spiels Donkey Konga. 2004 auch in Deutschland erschienen, handelt es sich bei Donkey Konga um ein Musikspiel, das über den beiliegenden Bongo-Controller, die so genannten DK-Bongos, oder mit dem normalen GameCube-Controller gesteuert wird. Als Begleitung zu verschiedenen Songs müssen bis zu vier Spieler entsprechend der Anzeige auf dem Bildschirm auf die rechte, linke oder beide Bongos zugleich schlagen oder in die Hände klatschen, was vom Mikrofon des Bongo-Controllers registriert wird. 2005 wurde der Nachfolger Donkey Konga 2 in Europa auf den Markt gebracht. Der in Japan bereits 2004 erschienene Titel Donkey Konga 3 ist dagegen nie außerhalb Japans erschienen.

Anfang 2005 veröffentlichte Nintendo zuletzt das vom neu gegründeten Entwicklerstudio Nintendo Tokyo entwickelte Spiel Donkey Kong Jungle Beat. Es handelt sich um ein 2D-Jump'n'Run mit 3D-Grafik, das ebenfalls zur Steuerung mit dem Bongo-Controller vorgesehen ist. Schlägt der Spieler auf die rechte oder linke Trommel, bewegt sich Donkey Kong in die entsprechende Richtung. Werden beide gleichzeitig geschlagen, führt er einen Sprung aus, während ein Händeklatschen des Spielers Donkey Kong einen Schlag oder eine andere Aktion ausführen lässt.

Das Ziel des Spiels ist es, die unterschiedlichen Levels zu durchqueren, dabei möglichst viele Bananen zu sammeln, und diverse Bossgegner zu bezwingen, die Donkey Kong den Titel des Königs der Affen streitig machen wollen.

Wii

Für die im Dezember 2006 erschienene Nintendo-Konsole Wii wurde ein weiteres Donkey-Kong-Jump'n'Run angekündigt. Am 2. Oktober 2008 gab Nintendo auf einer hauseigenen Pressekonferenz bekannt, dass es sich hierbei um eine Fortsetzung der GameCube-Serie Donkey Kong : Jungle Beat handeln wird. Näheres ist bislang nicht bekannt. Ferner wird das auf der E3 2006 noch für den GameCube angekündigte Spiel DK Bongo Blast nun nur auf Wii erscheinen und dort nicht, wie zuerst geplant, mit dem Bongo-Controller gesteuert werden. Dabei trägt der Titel nun den Namen Donkey Kong: Jet Race und ist im Januar 2008 erschienen.
Außerdem sind für die Virtual Console die Donkey-Kong-Spiele-Klassiker Donkey Kong, Donkey Kong Jr., Donkey Kong Jr. Math (alle drei NES), Donkey Kong Country (SNES), Donkey Kong Country 2 (SNES) und Donkey Kong Country 3 (SNES) verfügbar.

Handheld-Spiele

Das erste, von Nintendo entwickelte Donkey-Kong-Game-Boy-Spiel erschien 1994. Unter dem schlichten Titel Donkey Kong basiert es auf dem Arcade-Original, jedoch trägt der „alte“ Donkey Kong in diesem Spiel die rote Krawatte des „neuen“ Donkey Kong und stellt somit eine Art Mischform zwischen den beiden dar. Die ersten vier Level entsprechen denen des Arcade-Original. Nach deren Bewältigung fängt das Spiel jedoch erst an: 96 weitere neue Levels müssen bewältigt werden, bis Mario schließlich Pauline retten kann. Der Spieler muss Gebrauch von Marios neuen Sprungtechniken und Aktionsmöglichkeiten machen, um die Rätsel und Geschicklichkeitstests der Levels zu bewältigen. In den meisten Spielabschnitten muss dabei ein Schlüssel gefunden und zur verschlossenen Ausgangstür transportiert werden, um Donkey Kong und Pauline durch diese zu folgen. In regelmäßigen Abständen warten außerdem Boss-Levels auf Mario, in denen er sich Donkey Kong stellen muss, etwa indem er den von ihm geworfenen Fässern ausweicht, diese anschließend aufhebt und zurückwirft. Donkey Kong war das erste Spiel mit voller Super-Game-Boy-Unterstützung.

1995 folgte mit Donkey Kong Land eine den technischen Möglichkeiten der tragbaren 8-Bit-Konsole angepasste Game-Boy-Umsetzung von Donkey Kong Country, die wie das SNES-Vorbild von Rare entwickelt wurde. Mit Donkey Kong Land 2 erschien 1996 eine entsprechende Umsetzung von Donkey Kong Country 2: Diddy's Kong Quest, 1997 gefolgt von Donkey Kong Land 3.

2001 wurde Donkey Kong Country für den Game Boy Color umgesetzt, und kommt dem SNES-Original aufgrund der technischen Überlegenheit des GBC gegenüber dem Game Boy deutlich näher als Donkey Kong Land. Zusätzlich enthält das Spiel Game-Boy-Printer-Unterstützung und einen Zweispielermodus.

2003 folgte eine noch bessere Umsetzung von Donkey Kong Country für den Game Boy Advance mit zusätzlichen Minispielen. Donkey Kong Country 2: Diddy's Kong Quest wurde 2004 für den GBA umgesetzt.

Ebenfalls 2004 erschien mit Mario VS Donkey Kong ein Geschicklichkeitsspiel für den GBA im Stile des ersten Game-Boy-Donkey-Kong. Hier ist es Marios Aufgabe, die von Donkey Kong entwendeten Spielzeug-Marios zurückzuerlangen.

Anfang 2005 veröffentlichte Nintendo mit DK: King of Swing ein Geschicklichkeitsspiel für den GBA, in dem das Schwingen im Vordergrund steht. Durch Drücken der Schultertasten kann Donkey Kong sich an verschiedenen Oberflächen festhalten, loslassen und sich so durch die Levels schwingen.

Im November 2005 erschien schließlich auch eine GBA-Umsetzung von Donkey Kong Country 3, die um einen neuen Spielabschnitt mit zusätzlichen Levels erweitert wurde.

Die geplanten GBA-Titel Donkey Kong Coconut Crackers und Diddy Kong Pilot erschienen nach dem Verkauf der Rare-Aktien an Microsoft unter dem Vertrieb von THQ unter anderen Namen ohne Donkey Kong-Charaktere.

Für den Nintendo DS wurden auf der E³ 2006 Donkey Kong: King of Swing 2 und Mario VS Donkey Kong 2 - March of the Minis als Nachfolger der Game-Boy-Advance-Spiele vorgestellt. Erscheinungstermine sind noch nicht bekannt.

Donkey Kong in anderen Spielen

Abseits der Donkey Kong-Spiele ist der Gorilla auch als spielbare Figur in weiteren Nintendo-Spielereihen vertreten. Im 1992 erschienenen SNES-Titel Super Mario Kart handelte es sich noch um Donkey Kong Jr., mit dem N64-Spiel Mario Kart 64 wurde jedoch der 3D-Donkey Kong zum festen Mitglied der spielbaren Figuren in Mario-Mehrspielerspielreihen wie Mario Kart, Mario Golf, Mario Tennis, Mario Smash Football und Mario Party. In letzterer Reihe ist er allerdings ab Mario Party 5 nicht mehr spielbar. Außerdem ist Donkey Kong auch einer der Kämpfer in der Super Smash Bros.-Reihe. Seit dem Verkauf der Rare-Aktien an Microsoft wird auch die Figur Diddy Kong von Nintendo in diesen Spielen verwendet.

Liste aller Donkey-Kong-Spiele

Jahr Titel System
1981 Donkey Kong Automat
1982 Donkey Kong Jr. Automat
1983 Donkey Kong Jr. Math Automat
1983 Donkey Kong CBS Colecovision
1984 Donkey Kong 3 Automat
1984 Donkey Kong Game & Watch
1985 Donkey Kong Jr. Game & Watch
1985 Donkey Kong 3 Game & Watch
1987 Punch-Out!! NES
1988 Donkey Kong NES
1988 Donkey Kong Jr. NES
1992 Donkey Kong Classics NES
1994 Donkey Kong Game Boy
1994 Donkey Kong Country SNES
1994 Game & Watch Gallery Game Boy
1995 Game & Watch Gallery 2 Game Boy
1995 Donkey Kong Land Game Boy
1995 Donkey Kong Country 2: Diddy's Kong Quest SNES
1996 Donkey Kong Land 2 Game Boy
1996 Donkey Kong Country 3: Dixie's Double Trouble SNES
1996 Game & Watch Gallery 3 Game Boy
1997 Donkey Kong Land 3 Game Boy
1997 Mario Kart 64 Nintendo 64
1999 Mario Party Nintendo 64
1999 Super Smash Bros. Nintendo 64
1999 Donkey Kong 64 Nintendo 64
2000 Donkey Kong Jr. Game Boy Classic
2000 Mario Party 2 Nintendo 64
2000 Mario Golf Nintendo 64
2000 Mario Tennis Nintendo 64
2000 Donkey Kong Country Game Boy Color
2001 Mario Golf Game Boy Color
2001 Mario Tennis Game Boy Color
2001 Mario Kart: Super Circuit Game Boy Advance
2001 Mario Party 3 Nintendo 64
2002 Super Smash Bros. Melee GameCube
2002 Mario Party 4 GameCube
2002 Game & Watch Gallery 4 Game Boy Advance
2003 Donkey Kong Country Game Boy Advance
2003 Mario Kart: Double Dash!! GameCube
2003 Mario Party 5 GameCube
2004 Mario Golf: Toadstool Tour GameCube
2004 Mario Golf: Advance Tour Game Boy Advance
2004 Donkey Kong Country 2 Game Boy Advance
2004 Donkey Kong Game Boy Advance (NES Classics)
2004 Donkey Konga GameCube
2004 Mario vs. Donkey Kong Game Boy Advance
2005 Mario Power Tennis GameCube
2005 Mario Kart Arcade GP Automat
2005 Donkey Kong Jungle Beat GameCube
2005 Donkey Kong: King of Swing Game Boy Advance
2005 Donkey Konga 2 GameCube
2005 Donkey Konga 3 * GameCube
2005 Mario Party 6 GameCube
2005 Mario Party Advance Game Boy Advance
2005 Mario Smash Football GameCube
2005 Mario Superstar Baseball GameCube
2005 Donkey Kong Country 3 Game Boy Advance
2005 Mario Kart DS Nintendo DS
2005 Mario Power Tennis Game Boy Advance
2006 Mario Party 7 GameCube
2006 Tetris DS Nintendo DS
2006 Yoshis Island DS Nintendo DS
2007 Mario Slam Basketball Nintendo DS
2007 Mario vs. Donkey Kong 2: March of the Minis Nintendo DS
2007 Mario Strikers Charged Football Nintendo Wii
2007 Mario Party 8 Nintendo Wii
2007 Donkey Kong: King of Swing 2 Nintendo DS
2007 Donkey Kong: Jungle Climber Nintendo DS
2007 Mario Party DS Nintendo DS
2008 Donkey Kong: Jet Race Nintendo Wii
2008 Mario Kart Wii Nintendo Wii
2008 Super Smash Bros. Brawl Nintendo Wii

* Nur in Japan erschienen

Donkey Kong in TV und Kino

Bereits 1981 wurde passend zum erfolgreichen Arcade-Spiel eine von Ruby Spears produzierte Donkey-Kong-Cartoon-Serie im Rahmen der Sendung Saturday Supercade im amerikanischen Morgenprogramm ausgestrahlt. Wie im Spiel entführt Donkey Kong in jeder der kurzen Folgen Pauline, die anschließend von Mario gerettet wird. Eine Trickserie zu Donkey Kong Jr. folgte, in der Junior mit seinem Freund Bones nach seinem Vater sucht.

Von 1998 bis 2000 strahlte der US-Sender Fox Family 40 Folgen einer computeranimierten Donkey Kong Country-Serie aus, von denen 14 in Deutschland auf Super RTL unter dem Titel Donkey Kongs Abenteuer gesendet wurden.

Im Jahr 2007 wurde der Dokumentarfilm The King of Kong: A Fistful of Quarters auf mehreren amerikanischen Festivals sowie in einigen Kinos gezeigt. Er erzählt vom Wettstreit um den Highscore zwischen den beiden Spielern Billy Mitchell und Steve Wiebe.

Merchandising

Nachdem sich das Arcade-Spiel als Erfolg erwiesen hatte, schloss Nintendo zahlreiche Merchandising-Lizenzverträge, so dass 1982 über 50 Firmen Donkey-Kong-Produkte herstellten. Neben Brettspielen und Sammelfiguren wurden sogar Frühstücks-Zerealien zu Donkey Kong und Donkey Kong Jr. verkauft. Mit der Klage von Universal kündigten allerdings die meisten Lizenznehmer ihre Verträge.

Der Erfolg von Donkey Kong Country wurde schließlich wieder von einer Reihe von Merchandising-Artikeln, zum Beispiel Plüschfiguren, zum „neuen“ Donkey Kong begleitet, die vereinzelt bis heute verkauft werden.

Rechtsstreit mit Universal

Im Sommer 1981 plante der Spielzeughersteller Tiger Electronics ein Spiel zum Film King Kong und die weiße Frau zu veröffentlichen, das sich am erfolgreichen Donkey Kong orientieren sollte. Man erbat daher eine King Kong-Lizenz vom Filmunternehmen Universal, das eine solche 1976 für ein Remake des Films von RKO Pictures erworben hatte. Ohne Kenntnis von Donkey Kong prüfte Universal-Vizepräsidentin Loretta Sifuentes die rechtliche Lage und vergab die Lizenz im September 1981. Bei einer erneuten Trademark-Prüfung wurde sie 1982 auf Donkey Kong aufmerksam und erkannte, dass Tiger wahrscheinlich eine Kopie des Donkey Kong-Spiels plante und die Lizenzvergabe somit bedenklich war, jedoch wurden keine rechtlichen Schritte bezüglich Donkey Kong unternommen.

Dies änderte sich, als Universal-Präsident Sid Sheinberg im April 1982 von Donkey Kong erfuhr. Er teilte Nintendo und Coleco per Telex mit, dass nach Auffassung von Universal Name, Figuren und Handlung des Arcade-Spiels das King Kong-Copyright verletzten. Nintendo und Coleco wurden ultimativ aufgefordert, innerhalb von 48 Stunden den Verkauf von Donkey Kong-Produkten einzustellen, vorhandenes Inventar zu vernichten und Tantiemen aus dem mit Spielen und Merchandising erwirtschafteten Gewinn an Universal zu entrichten. Später drohte Sheinberg außerdem Nintendos über 50 Donkey Kong-Lizenznehmern mit einer Klage, sollten sie nicht ihre Beziehungen mit Nintendo einstellen. Bis auf Milton Bradley kamen alle dieser Forderung nach, während Coleco sich außergerichtlich einigte und sich zur Zahlung von Tantiemen verpflichtete. Nintendos US-Anwalt Howard Lincoln gab jedoch nicht nach, so dass Universal am 29. Juni 1982 Klage einreichte und es zum Prozess kam. Das Gericht kam zu der Entscheidung, dass King Kong inzwischen Public Domain war und Universals Ansprüche somit nichtig waren. Ferner wurde entschieden, dass Tigers King Kong-Spiel den Urheberrechtsschutz von Donkey Kong verletzte. Als Entschädigung erhielt Nintendo Universals Gewinne aus dem Tiger-Lizenzabkommen in Höhe von $ 56.689,41.

Später forderte Coleco seine geleisteten Tantiemen zurück, ebenso wie Atari, der Hersteller der VCS-Version von Donkey Kong, und auch Ruby Spears, die Produktionsfirma der Donkey Kong-Zeichentrickserie, machte Entschädigungsansprüche geltend. Nintendo erreichte 1985 in einer Gegenklage eine Entschädigungszahlung von 1,8 Millionen Dollar für entgangene Gewinne aus Lizenzverträgen. Tigers King Kong-Spiel erschien für das VCS und als Handheld-Spiel.

Literatur

  • Steven L. Kent: The Ultimate History of Video Games. From Pong to Pokémon and Beyond — The Story Behind the Craze That Touched Our Lives and Changed the World. Roseville Cal 2001. ISBN 0-7615-3643-4
  • David Sheff: Nintendo, 'Game Boy' - Wie ein japanisches Unternehmen die Welt erobert. München 1994. ISBN 3442306000

Einzelnachweise

  1. Interview mit Shigeru Miyamoto

Weblinks


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