Dornier Do 33/ KAD

Dornier Do 33/ KAD

Unter dem Kürzel KAD wurde bei Dornier 1966 bis 1970 ein Luftaufklärungssystem Korps-Aufklärungs-Drohne geführt. Dornier erhielt vom BMVg 1966 den Auftrag für eine Aufklärungsdrohne zur Gefechtsfeldüberwachung und Zielakquisition im Bereich eines Korps des Heeres, d.h. bis 150 km vor den vorderen Rand der Verteidigung. Nutzer/ Betreiber sollte das Heer sein, besonders auch weil die dafür vorgesehene RF-104 der Luftwaffe wegen der bekannten Probleme diese Aufgabe nur bedingt nachkam. Das Projekt wurde abgebrochen, als die Bundeswehr ihr Konzept änderte, die Luftwaffe die Phantom RF-4E einführte und als "Dienstleistung" für das Heer auch diese Aufklärung übernahm.

Es waren 6 Batterien geplant, wobei jede Batterie 6 Flugkörper und Bodenanlagen für Missionsplanung, Start, Auswertung der Aufklärungsergebnisse und Instandhaltung haben sollte. Die Batterie sollte in der Lage sein, eine Drohne binnen einer Stunde nach der Landung für einen neuen Start vorzubereiten.

Das Flugsystem ist heute im Hubschraubermuseum in Bückeburg ausgestellt.

Beschreibung

In der Konzept- und Definitionsphase 1968/1969 einigte man sich auf eine schnellfliegende Drohne mit Antrieb durch ein Strahltriebwerk von General Electric, die mit Mach 0,85 ( bis 1000 km/h ) im Tiefflug in 100 bis 1000 m Höhe über Grund fliegen sollte. Der Flugweg mit Hinflug, Umkehrschleife und Rückflug sollte 400 km betragen und hätte etwa eine halbe Stunde gedauert. Der Start sollte mit Booster von einer Lafette aus erfolgen. Um die genaue Landung in Nähe der Bodenstation zu erreichen, sollte die Drohne mit einem Rotor wie ein Hubschrauber senkrecht landen. Hierzu dienten 3 verkürzbare Rotorblätter am drehbaren Heckteil in ruhender Längsstellung beim Marschflug als Leitwerk, zum Rotorflug bei der Landung wurden sie gedreht, verlängerten sich teleskopartig und wurden durch 3 ausklappbare Düsen von den heissen Gasen des Strahltriebwerkes angetrieben. Die Drohne bildete so technisch gesehen eine Drohnen-Hubschrauber-Kombination.

Es waren verschiedene Sensorpakete vorgesehen, die innerhalb 10 Minuten je nach Bedarf eingebaut/ gewechselt werden sollten, wie eine Reihenbildkamera von Zeiss, ein Infrarotlinescanner von Hawker Siddeley oder ein hochauflösendes SLAR Radar von Goodyear. Die Drohne flog vorprogrammiert mit einen Autopiloten und konnte die Aufklärungsergebnisse über einen Datenlink simultan an die Bodenstation liefern.

Ein Funktionsmuster wurde gebaut und besonders der Rotor weitgehend entwickelt und erprobt.

Weblinks


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