- Hubschraubermuseum Bückeburg
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Das Hubschraubermuseum Bückeburg liegt unmittelbar im Stadtzentrum von Bückeburg, 50 Kilometer westlich von Hannover, am Sablé-Platz. Es ist das einzige reine Drehflügler-Museum in Deutschland und eines der wenigen weltweit. Das Museum ist der Geschichte und Technik der Hubschrauber gewidmet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der wesentliche Faktor für die Entstehung des Museums war die nahegelegene Heeresfliegerwaffenschule, die seit 1960 am Heeresflugplatz Bückeburg stationiert ist. Dort befindet sich auch ein großes Simulatorenzentren für die Hubschrauberausbildung.
Die Anfänge des Museums reichen bis 1961 zurück. Der damalige Hauptfeldwebel und Hubschrauberpilot Werner Noltemeyer hatte von seinem Kommandeur den Auftrag bekommen, auf dem Kasernengelände der Heeresfliegerwaffenschule am Flugplatz in Achum, dem heutigen Heeresflugplatz Bückeburg, ein kleines Hubschraubermuseum einzurichten. Im Laufe der Jahre stellte die Luftfahrtindustrie Anschauungsmaterial für das kleine Museum zur Verfügung. Das Museum konnte nur dienstlich genutzt werden, da es sich im militärischen Sicherheitsbereich befand. Es war nur Soldaten, Sondergästen und angemeldeten Schulklassen der Umgebung zugänglich.
1970 zog das Museum dann in die Stadtmitte von Bückeburg um, die Stadt stellte den Münchhausen-Burgmannshof für die immer größer werdende, umfangreiche Hubschraubersammlung zur Verfügung. Am 9. Juni 1971 wurde dort das Hubschraubermuseum eingeweiht und somit für das allgemeine Publikum zugänglich. Die Ausstellungsfläche des Museums wurde in den Jahren 1978 bis 1980 um einen 2000 Quadratmeter großen Anbau erweitert.[1]
Das Hubschraubermuseum Bückeburg ist neben dem Helicopter Museum in Weston-super-Mare, England (28 km südwestlich von Bristol), das 1958 gegründet wurde und 80 Hubschrauber zeigt, sowie dem American Helicopter Museum in West Chester/Pennsylvania eines von weltweit drei Hubschraubermuseen. Natürlich beherbergen viele andere Luftfahrtmuseen auch eine Hubschrauberabteilung. Das Hubschraubermuseum Bückeburg ist aber das einzige reine Drehflügler-Museum in Deutschland.
Zum Symbol des Hubschraubermuseums wurde die Helix-Spirale von Leonardo da Vinci aus dem Jahre 1483, dem Zeitraum, in dem auch das Museumsgebäude, der ehemalige Burgmannshof (1463), erstmals urkundlich erwähnt wurde. Leonardo da Vinci gilt mit dieser Zeichnung allgemein als Erfinder des Hubschraubers.
Hubschrauberzentrum e. V.
Das Hubschrauberzentrum e. V. ist der Förderverein des Hubschraubermuseums; er betreibt und unterhält das Museum. Das Hubschrauberzentrum pflegt und betreut ein umfangreiches Archiv und eine Bibliothek zur wissenschaftlichen Aufarbeitung der Geschichte des Drehflüglers. Das Hubschrauberzentrum fördert den wissenschaftlichen Austausch zu Themen der Hubschraubertechnologie. Dazu findet alle zwei jahre das Hubschrauberforum statt.
Exponate
Ausgestellt werden im Museum einrotorige und mehrrotorige Hubschrauber, Tragschrauber sowie Flugschrauber, ebenso zahlreiche Hubschraubermodelle, historische Fotos, Funktionsmodelle von Rotoren, technisches Anschauungs- und Lehrmaterial, Teile, Instrumente oder Geräte für Hubschrauber.
Einrotorige Hubschrauber
- Alouette II (SE 3130)
- Siemetzki Asro 4
- Bölkow Bo 102 Helitrainer
- Bölkow Bo 105 B
- Bell 47 G2 SIOUX
- Bölkow BO FJ Flying Jeep
- BK 117
- Bölkow Bo 103 (eine Weiterentwicklung des Bölkow Bo 102)
- MBB/Eurocopter BO 108 VT2 (eine Weiterentwicklung des Bölkow Bo 105, aus der letztlich der Eurocopter EC 135 entstand)
- Bölkow Bo-46
- Bristol 171-Mk-52
- Sud-Ouest SO 1221 Djinn
- Dornier Do 132
- Dornier Do 32 K Kiebitz
- Dornier Do 33/KAD
- Georges G-1 PAPILLON (Eigenbauhubschrauber vom bei Wolfsburg lebenden Haitianer Georges de Vaste)
- Georges G-2 (G-1 und G-2 dienten nur der Triebwerkserprobung und blieben am Boden gefesselt)
- Hiller H-23 C (auch als Hiller UH-12 bekannt)
- Heimbächer Nr 4. (von Fritz Heimbächer)
- Havertz HZ-5[2] (von Hermann Havertz)
- Focke-Borgward BFK-1 Kolibri
- Mil Mi-1
- Mil Mi-2
- Mil Mi-24
- Mil Mi-8
- Nagler-Rolz NR 54
- SA-360 DAUPHIN
- Merckle SM 67 V2
- Saunders-Roe Skeeter
- TH-55 Osage
Mehrrotorige Hubschrauber
- Focke-Wulf 61
- Kaman Huskie II[3] (HH-43-B-F)
- Kamow Ka-26
- Flettner Kolibri
- Müller WG-21
- Gosslich Pedalkopter
- Wagner Rotorcar III[4]
- Vertol V-43 H-21 C
Tragschrauber
- Air and Space U 18 FLYMOBIL[5]
- Bensen Co. Gyrocopter B-8-M[6]
- Focke Achgelis FA-330
- Krauss Autogiro TRS 1[7]
- Schlepp-Tragschrauber[8] (von Hans Derschmidt)
Flugschrauber
- Dornier P 410
- Merckle M-133[9]
- V.F.W. H-2
- V.F.W. H-3 E SPRINTER
Einzelnachweise
- ↑ Schaumburg-Lippische Landes-Zeitung: Landes-Zeitung Ausgabe vom 9. Juni 2001
- ↑ Havertz HZ-5 auf: bredow-web.de
- ↑ Kaman Huskie II auf: bredow-web.de
- ↑ Wagner Rotorcar III auf: bredow-web.de
- ↑ Air and Space U 18 FLYMOBIL in der engl. Wikipedia
- ↑ Bensen Co. Gyrocopter B-8-M auf: bredow-web.de
- ↑ Krauss Autogiro TRS 1 auf: bredow-web.de
- ↑ Schlepp-Tragschrauber auf: bredow-web.de
- ↑ Merckle M-133 auf: bredow-web.de
Weblinks
Commons: Hubschraubermuseum Bückeburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien52.2614159.047045Koordinaten: 52° 15′ 41″ N, 9° 2′ 49″ OKategorien:- Bückeburg
- Luftfahrtmuseum
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