- Dortmund-Rombergpark
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Der Rombergpark ist ein alter Botanischer Garten und Landschaftspark in Dortmund. Der Rombergpark ist zudem Namensgeber für den umliegenden statistischen Unterbezirk des Stadtbezirkes Hombruch.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1818 bis 1822 beginnt die Familie von Romberg auf ihrem Gelände rund um das auch Haus Brünninghausen genannte Wasserschloss Romberg in Dortmund-Brünninghausen mit der Anlage eines englischen Landschaftsparks. Die Gestaltung des Parks wurde von Düsseldorfs Hofgärtner Maximilian Friedrich Weyhe realisiert.
1926 erwirbt die Stadt Dortmund das Gelände, der zuvor am Rande der Innenstadt angesiedelte Botanische Garten wird in den Rombergpark verlegt und später erweitert.
1930 Errichtung des Botanischen Schulgartens durch die Stadt Dortmund.
1944 wird der Rombergpark bei Bombenangriffen stark beschädigt, das ehemalige Schloss Romberg dabei zerstört.
1945 fanden nach einer Verhaftungswelle in Dortmund unter anderem auch im Rombergpark im März und April 1945 Massenexekutionen durch die Gestapo statt. Zum Gedenktag plant das Internationale Rombergparkkomitee einen Kongress mit Hinterbliebenen, Aktionsgruppen aus anderen Orten mit Kriegsendphasenverbrechen und ausländischen Gästen. Die Gedenkstätte Mahnmal Bittermark im Stadtwald Bittermark erinnert an die Verbrechen.
Seit 1958 befinden sich im Park auch Pflanzenschauhäuser (Tropenhaus, Sukkulentenhaus, Kalthaus und Farnhaus), die auf einer Fläche von 1000 m² unter Glas exotische und tropische Pflanzen und Tiere präsentieren. Die vier Pflanzenschauhäuser und das integrierte Café Orchidee stehen heute unter Denkmalschutz. Zum 50-jährigen Jubiläum der Schauhäuser wurden in einem der Häuser 35 Exemplare der Wollemia nobilis gepflanzt[1].
Im Jahre 2008 wurden das Hotel Rombergpark und die Gebäude der „Wirtschaftsschulen für Hotellerie und Gastronomie Dortmund“ WIHOGA, die inzwischen einen Neubau auf der nördlichen Seite der Straße „Am Rombergpark“ bezogen hat, abgerissen. Im Sommer 2007 hatte die „Heimatdesign Berthold und Grey GbR“ noch eine Zwischennutzung mit Design, Mode und Gastronomie initiiert.
Ein Großteil des Parks wird heute naturnah belassen, die Elemente des englischen Landschaftsparks sind aber weiterhin prägend.
Besonderheiten
Der von der Stadt unterhaltene und ca. 65 ha große Rombergpark im Süden Dortmunds bietet viele botanische Besonderheiten (z. B. eine Süntelbuche) und Pflanzen aus fernen Ländern (z. B. einen Taschentuchbaum). Im Wesentlichen ist die Sammlung auf Gehölze beschränkt und wird daher auch Arboretum genannt. Mit den Arboreten erlangte der Botanische Garten Rombergpark weltweite Anerkennung und ließ Dortmund bei Dendrologen bekannt werden. Fachkundige botanische Führungen durch den Garten werden regelmäßig angeboten.
Die im älteren Teil des Parks vorhandene Allee aus holländischen Linden wurde von dem Düsseldorfer Gartenarchitekten Maximilian Friedrich Weyhe angelegt.
Im Rombergpark befindet sich ein 1985 neu angelegter Heilkräutergarten. Hier finden sich Arzneipflanzen sowie Tee- und Küchenkräuter. Der Garten umfasst etwa 400 Pflanzenarten, die nach dem Ordnungsprinzip eines in der Volksmedizin populären Fachbuches sortiert sind.
In den Folgejahren wurden die Sammlungsgärten erweitert, eine Clematis-Sammlung aufgebaut und die weltweit größte künstliche Moor-Heide-Anlage geschaffen.
In direkter Nachbarschaft des Heilkräutergartens befindet sich ein Lehrbienenstand des Kreisimkervereines.
Am nördlichen Eingang des Rombergparks befand sich das Schloss Brünninghausen, auch Wasserschloss Romberg genannt. Von diesem im zweiten Weltkrieg zerstörten Herrensitz sind heute nur noch das Torhaus Rombergpark und der Eiskeller erhalten.
Quer durch den Park zieht sich seit 2004 ein Skulpturenweg, der am Eingang des Zoos mit dem Werk „Der Zoogucker“ beginnt. Die Köpfe der Skulptur sind Ergebnis eines Wettbewerbs an Dortmunder Schulen. Die Köpfe von Giraffe, Steinbock und Schlange wurden aus über 100 Schülerarbeiten ausgewählt und in Bronze gegossen. Der Skulpturenweg umfasst 9 Stationen, seine überlebensgroßen Figuren wurden von Bernd Moenikes, einem Dortmunder Bildhauer, geschaffen und ermöglichen dem Betrachter durch Kletterseile, Klanginstrumente und Begehbarkeit sinnliche Erfahrungen. Die Skulpturen sind zum großen Teil aus Holz, teilweise auch versetzt mit Stein und Metall.
Heute dient der ganztägig frei zugängliche Rombergpark vielen Besuchern aus Nah und Fern zur Erholung. Besonders beliebt ist das Füttern der Eichhörnchen und Meisen im Winter, die dann sehr zutraulich sind. In den Abendstunden wird der beleuchtete Parkweg von zahlreichen Läufern besucht. Unmittelbar angrenzend befindet sich der Zoo Dortmund.
Im östlichen Bereich entspringen an einem Berghang eisenhaltige Quellen. Das hier zu Tage tretende Wasser enthält eine hohen Anteil gelösten Raseneisenstein. Das Wasser hat eine Temperatur von ca. 9 Grad, was auf einen oberflächennahen Ursprung hinweist. Auch im westlichen Bereich des Parks befindet sich eine Quelle. Bei dieser, auch eisenhaltig, handelt es sich aber um zu Tage tretendes Grubenwasser der Zeche Glückaufsegen. Beide Quellen speisen den Olpkebach, der im Bereich des Rombergparks auch Schondelle genannt wird.
Im Südosten des Rombergparks unweit des Dortmunder Tierparks befindet sich das Mundloch des Erbstollen Christine und Schöndelle.
Der Park ist eingebunden in das European Garden Heritage Network.
Galerie
Literatur
- Stadtsparkasse Dortmund (Hrsg.); „Ein Gang durch den Botanischen Garten Dortmund“; Dortmund: 1969
- Stadt Dortmund (Hrsg.); „150 Jahre Rombergpark. Botanischer Garten – Arboretum – Tropenhäuser“; Dortmund: 1972
- Bünemann, Otto; Stadt Dortmund (Hrsg.); „Botanischer Garten Rombergpark“; Dortmund: 1981
- Schildt, Helmut; „Maximilian Friedrich Weyhe und seine Parkanlagen“; Düsseldorf: 1987
- Hufnagel, Anne; „Botanischer Garten Rombergpark Nose-Arboretum. Konzept zur langfristigen Pflege und Erhaltung einer historischen Gehölzsammlung der Stadt Dortmund“; Dortmund, Hannover: 1990 (Diplomarbeit beim Stadtarchiv Dortmund einzusehen)
- Heiderhoff, Wilhelm; „Die Familie Romberg und der Rombergpark in Dortmund-Brünninghausen“; Dortmund: ca. 1990 (beim Stadtarchiv Dortmund einzusehen)
- Bünemann, Otto; Stadt Dortmund (Hrsg.); „Natur erleben und begreifen. Botanischer Garten Rombergpark“; Dortmund: 1993
Einzelnachweise
Weblinks
- www.rombergpark.dortmund.de - Offizielle Seite des Rombergparks
- Homepage der Freunde und Förderer des Botanischen Gartens Rombergpark e.V Dortmund mit Veranstaltungsübersicht und Berichten, sowie Fotos.
- Panorama Rombergpark - Interaktives 360° Panorama April 2007
- Bilder aus dem Rombergpark
- Beschreibung dieser Sehenswürdigkeit auf der Route der Industriekultur
51.4822222222227.4694444444444Koordinaten: 51° 28′ 56″ N, 7° 28′ 10″ O
Besucherzentren und Ankerpunkte (von West nach Ost): Museum der Deutschen Binnenschifffahrt | Innenhafen Duisburg | RIM Oberhausen | Landschaftspark Duisburg-Nord | Gasometer Oberhausen im CentrO | Aquarius-Wassermuseum | Villa Hügel | Nordsternpark | Welterbe Zeche Zollverein | Chemiepark Marl | Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen | Henrichshütte | Jahrhunderthalle Bochum | Umspannwerk Recklinghausen | Deutsches Bergbau-Museum | Zeche Nachtigall | Schiffshebewerk Henrichenburg | DASA | Kokerei Hansa | Zeche Zollern II/IV | Hohenhof | Freilichtmuseum Hagen | Lindenbrauerei Unna | Maximilianpark Hamm
Themenrouten (aufsteigend nach Nummern): 1. Duisburg: Stadt und Hafen | 2. Industrielle Kulturlandschaft Zollverein | 3. Duisburg: Industriekultur am Rhein | 4. Oberhausen: Industrie macht Stadt | 5. Krupp und die Stadt Essen | 6. Dortmund: Dreiklang Kohle, Stahl und Bier | 7. Industriekultur an der Lippe | 8. Erzbahn-Emscherbruch | 9. Industriekultur an Volme und Ennepe | 10. Sole, Dampf und Kohle | 11. Frühe Industrialisierung | 12. Geschichte und Gegenwart der Ruhr | 13. Auf dem Weg zur blauen Emscher | 14. Kanäle und Schifffahrt | 15. Bahnen im Revier | 16. Westfälische Bergbauroute | 17. Rheinische Bergbauroute | 18. Chemie Glas und Energie | 19. Arbeitersiedlungen | 20. Unternehmervillen | 21. Brot, Korn und Bier | 22. Mythos Ruhrgebiet | 23. Historische Parks und Gärten | 24. Industrienatur | 25. Landmarken-Kunst | per Rad
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