Dreber

Dreber
Franz-Dreber, porträtiert von Georg Friedrich Bolte, Rom 1849

Heinrich Dreber (genannt Franz-Dreber; * 9. Januar 1822 in Dresden; † 3. August 1875 in Anticoli Corrado) war ein deutscher Maler der Romantik.

Biographisches

Heinrich Dreber besuchte von 1836 bis 1841 die Dresdner Akademie. Sein Lehrer war Ludwig Richter, dessen idealistische Auffassung und zeichnerische Behandlung für Dreher zunächst bestimmend wurden. 1841 stellte er sein erstes Gemälde aus.

Eine Erbschaft ermöglichte ihm, 1843 nach Italien zu reisen, wozu ihm auch Ludwig Richter geraten hatte. Nach Aufenthalten am Gardasee, in Venedig und Florenz wurde er in Rom ansässig. Die „Ewige Stadt“ und ihre Umgebung, namentlich die Campagna Romana, die Albaner Berge und die Sabiner Berge, nahmen ihn derart gefangen, dass er mit kurzen Unterbrechungen sein ganzes Leben dort verbrachte.

Bukolischer Reigen in südlicher Landschaft; Heinrich Dreber, um 1860; Stadtmuseum Bautzen

Ab 1855 lebte Dreber ständig in Rom. In dieser Periode stand die italienische Landschaft im Mittelpunkt seiner Arbeit. Durch seine Freundschaft mit Friedrich Preller (dem Älteren) wurde Dreber Lehrer dessen Sohnes, Friedrich Preller (der Jüngere). Zwischen 1862 und 1869 schuf er im Auftrag von Otto Wesendonk, dem Gönner Richard Wagners, mehrere Gemälde für dessen Zürcher Villa.

Künstlerisches Wirken

Italienische Landschaft mit Kloster; Heinrich Dreber, 1845

Drebers Werk gibt ein Beispiel für den fast bruchlosen Wandel von den stilistischen Anschauungen der jüngeren Romantik, wie sie ihm Ludwig Richter vermittelt hatte, hin zu einer idealischen Naturmalerei, wie sie im Werk Arnold Böcklins kulminierte und in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die deutsche (und schweizerische) Malerei mit bestimmte.

Dreber malte nie vor der Natur. Seine Landschaften komponierte er mit Hilfe eines reichen Fundus an Naturstudien. In seinen Bildern schuf er auf diese Weise einen umfriedeten Raum, in dem sich Nymphen, Hirten und Landleute unbeschwert vergnügen konnten.

Die Aufnahme in die Accademia di San Luca in Rom war die einzige Anerkennung, die Heinrich Dreber zu Lebzeiten erfuhr.

In der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden befindet sich das Gemälde „Bad der Diana“.

Literatur

  • Artikel „Dreber, Heinrich“ in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayrischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), ab Seite 385, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: http://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Dreber,_Heinrich&oldid=657776 (Version vom 29. April 2009, 15:12 Uhr UTC)
  • Jens Christian Jensen: Aquarelle und Zeichnungen der deutschen Romantik. DuMont Buchverlag, Köln 1992, S. 159, ISBN 3-7701-0976-7.
  • Hans Joachim Neidhardt: Deutsche Malerei des 19. Jahrhunderts. E.A Seemann Verlag, Leipzig 1990, ISBN 3-363-00468-0, S. 143 u. 254.
  • Thieme-Becker 9 (1913), S. 544-545.

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