Drehbleistift

Drehbleistift

Ein mechanischer Stift, auch Druckbleistift oder Minenschreiber, verwendet statt des abnutzbaren Holzmantels für die Schreibmine einen wiederverwendbaren aus Kunststoff oder Metall. Im Gegensatz zu Bleistiften und Farbstiften mit Holzmantel bleibt die Handhabbarkeit bei beliebiger Minenlänge konstant. Des Weiteren besteht ein Kosten- und Umweltvorteil, da nur die Mine ersetzt werden muss, der Kunststoffmantel jedoch wiederverwendet werden kann.

Fein- minenstift

Inhaltsverzeichnis

Feinminenstift

Die wohl gebräuchlichste Form eines mechanischen Stiftes ist der Feinminenstift. Minen mit einer Stärke von 0,2 mm bis 1,18 mm werden von einer Klemmzange in einer Führung gehalten. Durch leichtes Öffnen der Klemmzange mittels des Druckknopfs auf dem Stiftkopf wird die Mine einige Millimeter vorgeschoben. In einem Container im Stift können weitere Minen aufbewahrt werden. Die Führung kann starr oder gefedert gelagert sein, je nach Einsatz im technischen oder seltener auch im künstlerischen Bereich. Der weit verbreitete Minendurchmesser von 0,5 mm hat zwar eine angenehme Strichstärke, allerdings bricht er oft durch zu hohen Druck des Bedieners oder beim Herunterfallen des Stiftes ab. Ein guter Kompromiss zwischen Strichstärke und Festigkeit ist der Wert von 0,9 mm. Die übliche Länge der Minen beträgt 60 mm.

Der Feinminenstift wurde 1915 von Tokuji Hayakawa als Ever-Ready Sharp Pencil erfunden. Der erfolgreiche Stift gab der Herstellerfirma ihren Namen: Sharp.

Fallminenstifte

Fallminenstift

Der Fallminenstift gleicht dem Feinminenstift, verwendet jedoch normale Bleistiftminen. Diese müssen mit einem speziellen Anspitzer gespitzt werden, was durch den dabei entstehenden Graphitstaub für die Finger unangenehm ist. Gern wird aber auch ein Stück Sandpapier verwendet, das einfach so, oder aufgeklebt auf ein Holzplättchen verwendet wird. Der Name Fallminenstift erklärt auch seine Funktionsweise: Drückt man oben den Knopf, öffnet sich unten die Klammer, und die Mine fällt heraus. Die Minen sind 2 mm dick und deutlich stabiler als die dünneren Minen von Druckbleistiften. Ein typischer Fallminenstift enthält aus Platzgründen nur genau eine Mine. Der Fallminenstift war in den 1970er und 1980er Jahren weit verbreitet, wurde aber dann von den Druckbleistiften verdrängt. Allerdings gibt es Bereiche, in denen die Druckbleistifte ungeeignet sind, und in denen der Fallminenstift weiterhin Anwendung findet. So verwenden z.B. Grafiker, Künstler oder Architekten den Fallminenstift zum freien Zeichnen und Skizzieren. Hier sind Druckbleistifte nicht zu gebrauchen. Fallminenstifte gibt es für Minen in bis zu 6 mm Stärke und im Härtegrad auch von 6B (Härtegrade: von sehr hart 4H über mittelhart HB bis sehr weich 6B).

Weitere Varianten

  • Der Drehbleistift erreicht den Vorschub der Mine durch einen Drehmechanismus des Stiftes anstatt mit Hilfe des Druckknopfes.
  • Es gibt Multifunktionsgeräte, vor allem Kombinationen von Feinminenstift und Kugelschreiber.
  • Eine recht praktische Option ist der integrierte Radiergummi am oberen Ende der Druckbleistifte oder Fallminenstifte.

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