Drei-Viertel-Takt

Drei-Viertel-Takt
Zusammenhang von Grundschlag, Takt, Metrum und Rhythmus

Der Takt (v. lat. tactus „Berührung, Stoß“) bezeichnet in der Musik eine Gruppierung von Schlägen gleicher Notenwerte, die meistens mit dem Grundschlag identisch sind.

Der Takt dient als gedachtes, grundlegendes Rahmenwerk für die tatsächliche Musik. Durch deren wechselnde Notenwerte, die mit den Zählzeiten des Taktes zusammenfallen oder aber von ihnen abweichen, entstehen dann die Rhythmen eines Musikstücks. In den Takt als Struktur ist die Zählzeit als zeitliche Maßeinheit eingebettet.

Inhaltsverzeichnis

Taktart

Die Taktart definiert sich dadurch, wie viele Noten eines Notenwertes zusammengehören. So enthält der 4/4-Takt vier Viertelnoten.

Zudem wird einem Takt meistens eine metrische Struktur, also eine Betonungsordnung zugewiesen (daher auch der Name Akzentstufentakt; manchmal werden deshalb die Wörter Takt und Metrum gleichbedeutend verwendet). Im Fall des 4/4-Takts wäre das beispielsweise:

schwer – leicht – halbschwer – ganz leicht

oder auch nur

schwer – leicht – schwer – leicht

Bestimmte Stilistiken, wie etwa der Swing, verwenden hingegen eine Backbeat-Betonung, also:

leicht - schwer - leicht - schwer

Man unterscheidet:

  • einfache Taktarten (Grundtaktarten) – Der Zähler von einfachen Taktarten ist eine 2 oder 3, in seltenen Fällen auch eine 1 (Beispiele: 2/2, 2/4 oder 3/4, 3/8). Es gibt in dieser Taktart keine Nebenbetonungen.
  • zusammengesetzte Taktarten – Zusammengesetzte Taktarten sind eine Zusammenfassung von mehreren einfachen Taktarten, d. h. der Zähler lässt sich in eine Addition von Zweien und Dreien zerlegen (Beispiel: 4/4, 6/4, 8/4, 4/8, 6/8, 8/8, 9/8, aber auch 5/4, 7/8, 12/16 ). Aufgrund der möglichen Mehrdeutigkeiten beim Untergliedern ist die Betonungsverteilung (Metrik) gelegentlich nicht aus der Taktart ablesbar (z. B. 5/8 = 2/8 + 3/8 oder 3/8 + 2/8).

Weiter werden unterschieden:

  • gerade Taktarten – der Zähler des Taktes ist gerade (Beispiele: 2/2, 2/4, 4/4, 6/4, 6/8 etc.)
  • ungerade Taktarten – der Zähler des Taktes ist ungerade (Beispiele: 3/8, 3/4, 5/8, 5/4,7/8 etc.)

Es gibt Taktarten, die sich auf verschiedene Weise mit Schwerpunkten versehen lassen. So wird ein 6/8-Takt in der Regel als Takt mit zwei Dreier-Einheiten bzw. mit zwei Schwerpunkten (auf die Zählzeiten 1 und 4) aufgefasst, in manchen Fällen aber auch als Takt mit drei Zweier-Einheiten bzw. mit drei Schwerpunkten (auf die Zählzeiten 1, 3 und 5) gedeutet (was eigtl. einem 3/4-Takt gleich kommt).

Früher nannte man dreiteilige Taktarten Tripeltakt. Diese waren die einzige Spezies der ungeraden Taktarten, die in der klassischen Musik regelmäßig verwendet wurden, z. B. als 3/1-, 3/2-, 3/4-, 3/8-, 9/8- und 9/4-Takt.

Auftakt

Als Auftakt bezeichnet man den Beginn einer musikalischen Phrase mit einer oder mehreren, meist unbetonten Noten vor Beginn der ersten (in der Regel betonten) Zählzeit. Im Gegensatz dazu wird im Jazz der Auftakt oft stärker betont als der Haupttakt. In klassischer Zeit betrachtete Jérôme-Joseph de Momigny (1762–1842) den Auftakt bereits als bevorzugtes Element der Phrasierung, indem er ihn betonte.

In Liedern dient der Auftakt dazu, die sprachliche Betonung und den musikalischen Takt miteinander in Einklang zu bringen. Zahllose Lieder beginnen mit einem Auftakt, beispielsweise (Die erste Betonung ist unterstrichen):

  • Das Wandern ist des Müllers Lust (Deutschland)
  • Pera stous, pera kambous (Griechenland)
  • Alas, my love, you do me wrong (England)
  • Petit papa noël (Frankreich)

Bei Stücken aus Strophen bildet der Auftakt mit dem letzten Takt des Stückes zusammen einen vollen Takt.

Notation

Notation des 3/4-Taktes

In der Notenschrift werden die einzelnen Takte durch senkrechte Taktstriche abgegrenzt.

Die Taktart wird in Form eines Bruches mit Zähler und Nenner, jedoch ohne Bruchstrich geschrieben (siehe Bild für einen 3/4-Takt) und steht als Taktangabe am Anfang eines Musikstückes nach Schlüssel und Vorzeichen. Der Nenner legt fest, welcher Notenwert einer Zählzeit entspricht. Der Zähler zeigt die Anzahl der Zählzeiten pro Takt an.

Bei Taktwechseln wird die neue Taktangabe ins Notensystem geschrieben; oft wird zur zusätzlichen Verdeutlichung ein Doppelstrich gesetzt. Werden verschiedene Taktarten in alternierender oder beliebiger Reihenfolge verwendet, so ist es möglich, diese Taktarten einmal hintereinander am Beginn der Notenzeile zu notieren und die Taktartwechsel im Stück nicht extra anzuzeigen. Ändert sich die Taktart sehr häufig, kann auch die Notation am Notenzeilenanfang entfallen.

Häufig werden die Takte eines Musikstückes im Notenbild durchnummeriert, entweder am Beginn jeder Notenzeile oder nach einer festen Anzahl von Takten (in der Regel zehn oder fünf).

Musik wurde bis gegen Ende des 16. Jahrhunderts ohne Taktstriche notiert (siehe auch: Mensuralnotation).

Dirigieren

Beim Dirigieren wird der Takt durch Schlagfiguren angezeigt.

Siehe auch


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