- Drei Geistesgifte
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Drei Geistesgifte, Drei Geistesverschmutzungen oder Drei Wurzeln des Unheilsamen (skt./pali mūla, tib.: dug gsum) ist ein wichtiger Begriff der buddhistischen Ethik und fasst die drei schädlichen Eigenschaften Gier, Hass und Verblendung zusammen.
- Gier (pali lobha, tib. 'dod chags), auch als Sucht oder Begierde übersetzt, ist das Haben- und Besitzenwollen, das Bestreben, auf jeden Fall und um jeden Preis zu existieren. Mit Gier verwandt sind die Leidenschaften heftiges Begehren (raga) und "Durst" nach Werden (tanha). Heilsam (kosala) wirken Großzügigkeit und Mildtätigkeit (dāna).
- Hass (pali dosa, skt. dvesa), auch als Zorn übersetzt, ist die Selbstbehauptung eines illusionären Selbst den Mitwesen gegenüber. Heilsam wirkt Güte (metta).
- Verblendung (moha) und Unwissenheit (skt. avidya) sind weitestgehend deckungsgleiche Begriffe. Heilsam und erstrebenswert ist dagegen Weisheit (pañña).
In der buddhistischen und hinduistischen Literatur werden auch noch andere Geistesverschmutzungen (p. kilesa, skr. kleśa) genannt und in Listen unterschiedlicher Länge und Zusammenstellung kombiniert. (Siehe Klesha).
Das Gegenstück zu den drei Wurzeln unheilsamer Handlungen, sind die drei Wurzeln heilsamer (kusala) Handlungen: Gierlosigkeit (alobha), Hasslosigkeit (adosa), Unverblendetheit (amoha).
Symbolik
Im tibetischen Lebensrad werden die Drei Geistesgifte als die Triebkraft des Samsara dargestellt: ein Hahn (Gier), eine Schlange (Hass) und ein Schwein (Verblendung) hetzen einander im endlos scheinenden Kreislauf des Leidens.
Weblinks
Quelltexte in Karl Eugen Neumanns Übersetzung des Pali-Kanon:
- Khuddaka-Nikaya: Itivuttaka 50 Wurzeln des Unheilsamen, Itivuttaka 88 Schmutzlachen.
- Samyutta-Nikaya: S 3.2S 3.23
Siehe Auch
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