Dreikönigsschule

Dreikönigsschule

Die Dreikönigschule war das Realgymnasium im Dresdner Stadtteil Neustadt. Dabei handelte es sich um die älteste Schule in Altendresden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Jahr 1495 wurde die Schule erstmals urkundlich erwähnt. Vermutlich wurde sie bereits vorher als Pfarrschule der Dreikönigskirche gegründet. Kirche und Schule unterstanden dem Augustinerkloster. Nach der Reformation entwickelte sich die Schule als Lateinschule weiter. Das Schulhaus befand sich in unmittelbarer Nähe der Dreikönigskirche. Aus diesem Grunde erhielt bereits im 16. Jahrhundert ein Teil des Rathausgäßchens, das vom Neustädter Rathaus zur Kirche führte, den Namen Schulgäßchen.

Neben dem Schulmeister (Rektor), der bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts Stadtschreiber von Altendresden war, wurde 1543 der Kantor und 1544 der Organist (Baccalaureus oder Tertius) erwähnt.

Im Jahr 1670 gab es an der Schule über 130 Schüler. Der große Stadtbrand von 1685 zerstörte die Schule, sie wurde danach an gleicher Stelle wieder aufgebaut. Im Jahr 1803 wurde die Schule in eine höhere Bürgerschule umgewandelt. Rektor Friedrich August Beger wandelte die Schule 1845 in eine Realschule. Unter Beger wurde 1851 das Recht erworben, Reifeprüfungen abzulegen. Er sorgte auch dafür, dass anstelle von Griechisch und Hebräisch, Mathematik, Naturwissenschaften und Französisch unterrichtet wurde.

Im Jahr 1854 wurde durch Karl Eberhard ein Neubau in der Königstraße errichtet. 327 Schüler besuchten in diesem Jahr die Schule. Das alte Schulgebäude in der Nähe der Dreikönigskirche wurde abgerissen und an seiner Stelle errichtete man das Hotel „Zum Kronprinz“.

Bereits im Jahr 1874 war dieser Neubau zu klein, so dass Bruno Adam und Georg Schramm einen weiteren Neubau für die Schule errichteten. Der neue Standort war in der Wasserstraße. Später wurde die Straße in Arminstraße umbenannt. Heute trägt sie den Namen Wigardstraße. 1895 wurde die Dreikönigschule das erste Reformrealgymnasium Sachsens.

Seit 1927 nutzte die Schule das schuleigene Landheim in Hetzdorf-Herrndorf für vierzehntägige Schulausflüge.

Bei den Luftangriffen auf Dresden im Februar 1945 wurde das Schulgebäude zerstört.

Entwicklung der Schülerzahlen

Anzahl der Schüler der Dreikönigschule
ausgewählte Jahreszahlen von 1670 bis 1920
Jahr Schüler Jahr Schüler Jahr Schüler Jahr Schüler Jahr Schüler
1670 über 130 1854 327 1890 430 1900 580 1920 624

Schüler

Der Publizist und Kunsthistoriker Paul Schumann, der Agrarwissenschaftler Bruno Steglich sowie die Professoren der Technische Hochschule Dresden Kurt Beyer und Heinz Schönfeld besuchten die Dreikönigschule

Zu den Schüler zählte ebenfalls Herbert Gute, der Oberbürgermeister der Stadt Dresden von 1946 bis 1958.

Nachfolgebau

Im Jahr 1951 wurde am letzten Standort der Dreikönigschule das Lehrgebäude der Pädagogischen Hochschule in Dresden errichtet. Über dem Haupteingang befinden sich zwei von Rudolf Löhner 1952 geschaffene Sandsteinfriese, die Szenen aus dem Bereich der Bildung zeigen.[1]

Seit 1994 ist das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst in diesem Gebäude untergebracht. An die Schule erinnert eine Gedenktafel am Gebäude.

Einzelnachweis

  1. Kunst im öffentlichen Raum. Informationsbroschüre der Landeshauptstadt Dresden, Dezember 1996.

Literatur

  • Stadtlexikon Dresden A–Z. Verlag der Kunst, Dresden 1995, ISBN 3-364-00300-9.

51.05798613.7495837Koordinaten: 51° 3′ 29″ N, 13° 44′ 58″ O


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