- Dreimorengesetz
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Das Dreimorengesetz ist die Regel, nach der lateinische Wörter betont werden.
Wo der Akzent hinfällt
Mit Ausnahme ganz weniger Wörter wird im Lateinischen die vorletzte Silbe (Pänultima) betont, wenn sie "schwer" ist, und auf der vorvorletzen Silbe (Antepänultima), wenn die vorletzte Silbe "leicht" ist.
Beispiele:
- Condĭtum "gegründet, gestiftet" = co•n—di—tum (schwer, leicht, final) = cónditum
- Condītum "gewürzt" = co•n—di•i—tum (schwer, schwer, final) = condítum
- Conductum "zusammen gebracht" = co•n—du•c—tum (schwer, schwer, final) =condúctum
( - zeigt eine Silbengrenze an; • zeigt eine Morengrenze an.)
Morische Analyse
Wenn man alle leichten Silben als eine Mora zählt und alle schweren Silben als zwei Moren, wird es klar, dass der Akzent hauptsächlich auf der Silbe liegt, in der sich die drittletzte Mora befindet, daher die Bezeichnung "Dreimorengesetz". Damit diese Analyse funktioniert, muss man die letzte Silbe immer als eine Mora zählen, unabhängig vom tatsächlichen Aufbau der Silbe.
Beispiele:
- In condĭtum ist das n die drittletzte Mora, also fällt der Akzent auf cón-.
- In condītum ist die drittletzte Mora im ī, so dass der Akzent auf dí- fällt.
- In conductum ist die drittletzte Mora das du der zweiten Silbe; also fällt der Akzent auf duc-.
5. Mora 4. Mora 3. Mora 2. Mora Letzte Mora Akzent co ń di tum = cónditum co n dí i tum = condítum co n dú c tum = condúctum
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