- Dreiviertelbrigg
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Eine Brigantine ist ein Segelschiff mit zwei Masten, deren vorderer mit Fockmast, der hintere mit Großmast bezeichnet werden. Am Fockmast führt eine Brigantine viereckige, querformatige Rahsegel; am Großmast führt sie teilweise oder ausschließlich Schratsegel, die in der Längsachse des Schiffs gesetzt werden.
Die Brigantine stellt daher eine Mischform aus Brigg und Schoner dar. Sie kann durch ihre Rahsegel Wind von hinten (raumen Wind) besser ausnutzen als ein Schoner; außerdem kann sie durch ihre Schratsegel höher am Wind segeln als eine Brigg, das heißt sie kann besser „schräg gegen den Wind“ segeln.
Inhaltsverzeichnis
Untertypen der Brigantine
Je nach Takelung werden verschiedene Segelschiffstypen unterschieden, die heute zusammenfassend als Brigantine bezeichnet werden.[1]
Schonerbrigg oder Halbbrigg:
Die Schonerbrigg, auch Halbbrigg genannt, führt am Großmast nur Schratsegel; das kann entweder ein Gaffelsegel mit gegebenenfalls darüber gesetztem Toppsegel oder ein dreieckiges Bermudasegel sein.
Als Schonerbriggs getakelte, bauchige Frachtsegler gab es schon im Holland des 17. Jahrhunderts. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Europa und Nordamerika zahlreiche Schonerbriggs mit 100 bis 300 BRT gebaut. Ein moderner Vertreter dieses Schiffstyps ist die zu DDR-Zeiten gebaute deutsche Schonerbrigg Greif (ex Wilhelm Pieck) oder die 1968 auf Rhodos gebaute deutsche Schonerbrigg Falado von Rhodos.
Brigantine oder Dreiviertelbrigg:
Der meist einfach als Brigantine bezeichnete Typ führt am Großmast ein Gaffelsegel und darüber weitere Rahsegel.
Dieser Typ ist heute sehr selten geworden. Ein bekannter, heute noch fahrender Vertreter ist die Eye of the Wind, ein 1911 als Schoner gebautes Schiff, das von 1976-2001 unter britischer Flagge segelte. 2001 wurde die Dreiviertelbrigg nach Dänemark verkauft. Zwei der drei neuen Eigner starben wenige Monate nacheinander so dass das fast 100-jährige Schiff wieder einer unsicheren Zukunft entgegen sieht. [2]
Frühere Bedeutung des Wortes
Ursprünglich wurde unter einer Brigantine ein kleineres Segelkriegsschiff bezeichnet, das auch gerudert werden konnte. Die Besegelung bestand aus Lateinersegeln. Bug und Heck waren gegenüber den Galeeren erhöht, so dass dieser Schiffstyp einen Vorteil bei der Verteidigung hatte und zugleich seetüchtiger war. Dieser Typ war ab dem 16. Jahrhundert insbesondere im Mittelmeerraum verbreitet.
Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Bezeichnung in Nordwesteuropa auf zweimastige, rahgetakelte Segelschiffe übertragen. Seit dem 19. Jahrhundert entstand die heutige Bedeutung des Wortes Brigantine.[1]
Siehe auch
Weblink
Einzelnachweise
- ↑ a b Dudszus, Alfred: Das große Buch der Schiffstypen - Bd. 1: Schiffe, Boote, Flöße unter Riemen und Segel. Berlin (Transpress), Lizenzausgabe Stuttgart (Pietsch) 1990, ISBN 3-613-50058-2, S. 67
- ↑ Eye of the Wind in troubled water again auf tallshipstales.de (engl.; Stand 13. September 2008)
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